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1476 - Drei gegen Karapon

Titel: 1476 - Drei gegen Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden die Feliden nichts erfahren, was dir oder den Ingkoom-Hauri schaden könnte. Das ist mein ganzes Angebot. Überlege dir gut, was du jetzt sagst!"
    „Einverstanden", sagte Pathenos. „Ich rede."
     
    *
     
    Der offene Bericht des gefangenen Hauri brachte ein paar erstaunliche Hintergründe zutage. An der Art, in der Pathenos sprach, konnte Ellert erkennen, daß dieser nichts verbarg und der Wahrheit treu blieb.
    Schon der erste Satz schlug bei dem Terraner wie eine Bombe ein. „Der Auftraggeber der Aktion gegen dich, Ernst Ellert, ist unser Schirmherr und Schutzpatron Simed Myrrh, der seit vielen Jahren bei uns weilt und unseren Kampf gegen die Karaponiden und gegen andere Völker unterstützt. Es war uns freigestellt, dich zu entführen oder zu töten. Du weißt, wie wir uns entschieden hatten. Es sollte außerdem so aussehen, daß du ein Opfer der Karaponiden geworden warst."
    Ellert hakte nach und erfuhr weitere Einzelheiten.
    Die Ingkoom-Hauri hatten schon vor Monaten im Auftrag Simed Myrrhs Testare auf Conjonk gefangengenommen und diesen dem angeblichen Schutzherm übergeben. Vom früheren Wirken eines Simed Myrrh bei den Karaponiden wußten die Ingkoom-Hauri nichts. Was ihnen darüber zu Ohren kam, hielten sie für erfundene Geschichten oder Gerüchte, die Daok-Demm in Umlauf gesetzt hatte.
    Kürzlich hatten sie von Doppelagenten aus dem Kreis Daok-Demms erfahren, daß Ellert, den sie ja schon in ihrer Gewalt gehabt hatten, hier auf Karapon in Haft sei. Nach Meinung Myrrhs handelte es sich dabei um eine Schutzhaft. Es galt, diesen gefährlichen Mann auszuschalten.
    Einen besonderen Grund dafür hatte Simed Myrrh allerdings nicht genannt. Die Hauri hatten auch nicht danach gefragt, denn sie gehorchten den Anordnungen ihres Patrons praktisch blind. Die Aktion gegen Ellert wurde dann zeitlich so gelegt, daß sie mit einer Großoffensive der Raumverbände zusammenfiel, wovon man sich günstigere Möglichkeiten erhoffte. Das Einschleusen in das unterirdische Gefängnis war mit Hilfe von verräterischen Karaponiden geschehen.
    Das waren die Fakten, und sie waren glaubhaft.
    Für Ellert ergab sich daraus zunächst, daß sein Verdacht, Simed Myrrh habe Kontakt mit Testare aufgenommen und diesen nach Conjonk in eine Falle gelockt, erhärtet wurde. Auch der Grund dafür war erkennbar, und ef war identisch mit dem für den Mordanschlag auf Emst Ellert. Beide, Ellert und der Cappin, suchten nach der Mutter des Kosmokratensohns! Beide suchten nach Gesil. Und das mußte dem geheimnisvollen Myrrh gar nicht passen.
    Aber auch ein anderer Gesichtspunkt war schwerwiegend. Nach der Schilderung des Hauri war klar, daß Simed Myrrh von Lokvorth seit über zwei Jahrzehnten auf mindestens zwei maßgebliche Völker Hangays nachhaltigen Einfluß ausgeübt hatte. Er hatte erst die Karaponiden protegiert. Und dann die Ingkoom-Häuri. Und schließlich hatte er beide gegeneinander ausgespielt.
    Eigentlich ergab das keinen rechten Sinn, denn nur um damit vielleicht Ellert und Testare anzulocken und zu fangen, dafüs waren die Bemühungen des Kosmokratensohns unangemessen groß. Das hätte er viel einfacher haben können. Und wie das Beispiel Testares zeigte, hatte er diesen auch relativ leicht in eine Falle gelockt. Worin lag also der Sinn des Tuns dieses Simed Myrrh? Die Frage blieb offen, und Ellert vermutete, daß es sich vielleicht bloß um das grausame Spiel eines gefühlskalten Wesens oder ein großartig aufgezogenes Experiment zur Prüfung der eigenen Macht handeln könnte.
    Und noch eines sah Ernst Ellert: Mit dem Wissen, das er nun von Pathenos erworben hatte, konnte er Druck auf Daok-Demm oder gar auf den Supremrat Thoy-Dak ausüben.
    Die Gelegenheit ergab sich schon eine Stunde später, denn da meldete sich Daok-Demm. Er wirkte sehr aufgeregt und ließ sich den Hergang der Ereignisse noch einmal schildern. Über die Ereignisse des Verhörs Pathenos' sagte Ellert aber noch nichts.
    Dann rückte plötzlich Thoy-Dak ins Bild, und damit wurde Ellert klar, warum der Geheimdienstchef so unruhig gewirkt hatte. „Du hast mit diesem Pathenos gesprochen. Ich weiß es." Die Worte des Supremrats waren eine Feststellung, und Ellert konnte nicht wissen, woher dieser die Sicherheit nahm. „Was hat er gesagt?"
    Der Terraner hielt den Moment für günstig, um die Katze aus dem Sack zu lassen und vom Doppelspiel des Simed Myrrh zu berichten. Er tat dies schonungslos und mit deutlichen Vorwürfen gegen die Leichtgläubigkeit der

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