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1477 - Das steinerne Grauen

1477 - Das steinerne Grauen

Titel: 1477 - Das steinerne Grauen
Autoren: Jason Dark
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an beide Seiten des Kopfes gekämmt wurde und dessen Spitzen bis zu den Schultern reichen.«
    Maxine Wells hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Ich möchte auch keinen verdächtigen…«
    »Aber es ist eine Spur.«
    »Das stimmt.«
    »Und wir haben einen Namen.«
    Maxine lächelte. »Das trifft auch zu.«
    »Dann können wir ja an die Arbeit gehen.«
    »Sehr schön. Da keine Anschrift angegeben ist, wirst du sicherlich herausfinden wollen, wo diese Person wohnt.«
    »Durch das Internet.« Carlotta ließ die Zeitung liegen. »Heute hat doch fast jeder eine Homepage.«
    »Ich nicht.«
    »Wir haben es auch nicht nötig.« Carlotta hatte sich entschlossen und ging.
    Maxine Wells griff zur Teekanne und schenkte sich die Tasse erneut voll. Dabei runzelte sie die Stirn. Sie dachte über die Frau mit dem Namen Jolanda Gray nach und natürlich über deren Job oder deren Berufung. Vorstellen konnte sie sich nur schwer, dass diese Person verstand, was ihr die Tiere sagten. Ob Hunde oder Katzen, sie würde ja mit allen Vierbeinern sprechen.
    Quatsch oder nicht?
    Sie hatte keine Ahnung. Und das Interview mit der Frau überflog sie auch nur.
    Sehr schnell kehrte Carlotta wieder zurück. Ihrem Gesichtsausdruck zu folgen hatte sie keine guten Nachrichten, und sie schüttelt auch den Kopf.
    »Keine Homepage?«
    »So ist es.« Carlotta setzte sich. »Das empfinde ich sogar als recht ungewöhnlich. In so einem Job müsste man doch so etwas haben, finde ich. Man will schließlich Kunden gewinnen.«
    »Vielleicht hat sie das nicht nötig. Die Mundpropaganda wird ihr reichen.«
    »Glaubst du das?«
    »Ich weiß es nicht, Carlotta. Allerdings gebe ich zu, dass es recht ungewöhnlich ist. Es kann auch sein, dass sie befürchtet, ausgelacht zu werden. Da kommt oft viel zusammen. Wir haben nicht mal mit der Frau gesprochen. Ich würde da nicht so streng sein. Und wenn jemand etwas zu verbergen hat, wird er sich kaum einem solchen Interview stellen, wie es hier abgedruckt ist.«
    »So gesehen hast du recht.«
    Carlotta lächelte. »Aber wir werden sie im Auge behalten – oder?«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Und was ist mit John Sinclair? Wolltest du ihn nicht anrufen?«
    Maxine verdrehte die Augen. »Ja, das wollte ich. Nur nicht jetzt. Ich möchte noch eine Nacht darüber schlafen. Ist das okay?«
    »Immer.«
    »Dann werde ich mich mal hinlegen.«
    »Ist das nicht etwas früh?«
    »Du kannst ja noch in die Glotze schauen oder lesen.«
    »Mal sehen.« Carlotta umarmte ihre Ziehmutter. »Gute Nacht und träume nicht von Hunden aus Stein.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    Die beiden trennten sich. Maxine blieb noch ein wenig länger in der Küche sitzen, gefangen in ihrer Gedankenwelt, die nicht eben sehr rosig aussah. Die Begegnung mit einem Hund, der versteinern konnte, um danach wieder zum Leben zu erwachen, war ihr schon suspekt. Ebenso wie diese Jolanda Gray. Wobei sie nicht wusste, ob sie es wirklich gewesen war, die sie mit der Dogge gesehen hatte.
    Die Gedanken wühlten sie auf. Maxine wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Zwischendurch spukte ihr immer wieder der Name John Sinclair durch den Kopf, und sie überlegte, ob sie ihn nicht doch schon an diesem Abend anrufen sollte.
    Nein, erst am anderen Morgen. Schlafen konnte sie noch nicht, das spürte sie, und deshalb ging sie in ihr großes Wohnzimmer. Sie stellte sich an das Fenster, ohne Licht gemacht zu haben, und schaute durch die breite Scheibe nach draußen.
    Das Grundstück lag in der Dunkelheit. Es war kein Garten mehr zu sehen. Der Himmel war fast blank. Nur wenige Wolken trieben vorüber, die es nicht schafften, die Sterne völlig zu verdecken. Hin und wieder grüßten sie durch ein schwaches Blinken.
    Carlotta blieb in ihrem Zimmer. Wenn sie vor dem Fernseher saß, hatte sie den Ton so leise gestellt, dass die Tierärztin nichts hörte. Es konnte auch sein, dass sie eingeschlafen war und…
    Ihre Gedanken wurden unterbrochen, denn auf dem Rasenstück hinter dem Haus war ihr eine Bewegung aufgefallen. Dort lief jemand herum!
    Maxine hielt den Atem an. Plötzlich brach ihr der Schweiß aus und benetzte die Handflächen. Ein Druck legte sich auf ihren Magen, aber sie trat nicht vom Fenster weg und hielt weiter Ausschau nach irgendwelchen Bewegungen.
    Dass kein Mensch durch den Garten geschlichen war, stand für sie fest. Das kam von der Größe gar nicht hin. Es konnte sich nur um einen Hund handeln. Der Gedanke kam ihr nach ihrem heutigen Erlebnis
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