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1477 - Das steinerne Grauen

1477 - Das steinerne Grauen

Titel: 1477 - Das steinerne Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns auf Schlimmes gefasst machen, und da denke ich, dass wir ihm Bescheid sagen sollten.«
    »Du sprichst von John Sinclair?«
    »Von wem sonst?«
    Maxine trank einen Schluck Tee. »Ja, das wäre eine Möglichkeit. Gedacht habe ich auch schon daran. Nur komme ich mir irgendwie blöd vor. Gegen den Blutschwarm vor kurzem sind wir auch allein angegangen und haben es überlebt.«
    »Wobei ich den Hund für gefährlicher halte. Der hat dich in eine verdammt schlimme Lage gebracht.« Carlotta hob die Schultern.
    »Aber du musst es wissen.«
    Die Tierärztin krauste die Stirn. »Ich weiß, was du denkst. Aber nach dem letzten Mal könnte John glauben, dass wir ihn aus nichtigem Anlass herlocken wollen, nur um ihn zu sehen.«
    »Ich denke da anders.«
    Maxine Wells überlegte hin und her. Es war eine Tatsache, dass sie in eine prekäre Situation geraten könnten. Sie hatten wieder etwas aufgerührt, das bisher im Verborgenen geblieben war. Ein Hund, der versteinerte, der aber als lebendes Tier sehr gefährlich war. Sie wussten nichts über ihn, aber es gab eine Frau – Ellen Green –, die ihn erlebt hatte, und mit ihr wollte Maxine erst einmal sprechen, bevor sie John alarmierte.
    Carlotta hatte nichts dagegen einzuwenden, und so wurde wieder das gute alte Telefonbuch hervorgeholt, um die Nummer der Frau herauszufinden.
    Es gab drei Ellen Greens, aber nur eine wohnte relativ nahe bei ihnen, und die rief Maxine an.
    Als sie das schwach gesprochene »Hallo?« hörte, da wusste sie, dass sie die richtige Frau am Telefon hatte.
    »Maxine Wells hier.«
    »Ach, Sie.« Es klang erleichtert. »Haben Sie alles überstanden? Sie sind okay?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Ich hätte Sie auch angerufen, um mich bei Ihnen zu bedanken. Zugleich habe ich mir Vorwürfe gemacht. Ich hätte Sie nicht allein lassen sollen, aber ich hatte eine so wahnsinnige Angst, dass ich überhaupt nicht mehr klar denken konnte.«
    »Machen Sie sich da nur keine Gedanken, Mrs. Green. Ich habe es ja überstanden.«
    »Zum Glück!«
    »Und wie geht es Ihnen?«
    »Na ja, ich lebe.«
    Maxine wechselte das Thema. »Wissen Sie, Mrs. Green, Sie sind doch diese Strecke sicherlich schon öfter gejoggt – oder?«
    »Ja, praktisch jeden Abend. Ich bin von Beruf Lehrerin, lebe allein, und ich muss mich fit halten. Dafür ist das Joggen ideal.«
    »Und Sie laufen immer die gleiche Strecke?«
    »Ja, durch den Wald. Der Wald sieht nur so dicht aus. Man hat genügend Platz zwischen den Bäumen, sodass man ungehindert laufen kann. Wenn man die Strecke kennt, ist alles okay.«
    »Schön. Und was ist Ihnen bei Ihrer Lauferei alles aufgefallen?«
    »Nichts bisher. Gar nichts.« Sie lachte scharf. »Das ist es ja. Nur am heutigen Abend erlebte ich den Horror. Der Hund wollte mich nicht fahren lassen. Er tauchte aus dem Wald auf und versperrte mir den Weg. Als Sie kamen, war dann alles anders. Aber darüber möchte ich nicht weiter nachdenken, ehrlich gesagt. Ich will nur meine Ruhe haben, was wohl verständlich ist.«
    »Ja, Mrs. Green. Aber ich habe da noch eine Frage.«
    »Bitte.«
    »Ist Ihnen beim Joggen durch den Wald öfter jemand entgegen gekommen?«
    »Nein – oder ja…« Sie überlegte. »Jedenfalls habe ich nur ganz selten einen Menschen gesehen.«
    »Und wer kam Ihnen entgegen? Können Sie sich daran erinnern?«
    »Nein…«
    Maxine Wells fragte weiter. »Jogger vielleicht?«
    »Das ist möglich. Ich habe nicht darauf geachtet. Aber es ist wohl wahrscheinlich.«
    »Aber Sie haben sich nie bedroht gefühlt – oder?«
    »Nein, das habe ich nie. Ich bin auch noch nie angegriffen worden und ich habe mich bei meinen Touren nie bedroht gefühlt.«
    »Kein Mensch und kein Hund hat also versucht, Sie anzugreifen.«
    »So ist es. Umso befremdlicher war die heutige Attacke. Ich bin immer noch geschockt und werde die Strecke ab jetzt meiden.«
    »Das kann ich verstehen. Aber ich habe da noch eine Frage.«
    »Bitte.«
    »Ich wohne zwar selbst hier in Dundee und glaube auch, mich einigermaßen gut auszukennen, aber ich weiß nicht, was sich hinter diesem Waldstück befindet. Können Sie mir da eine Auskunft geben?«
    »Wenn Sie wollen.« Ellen Green überlegte einen Moment. »Das ist nicht viel. Menschen wohnen dort keine mehr. Das soll sich aber irgendwann ändern, habe ich gehört.«
    »Also gibt es dort nichts?«
    »Nein, das habe ich nicht gesagt. Nein, so ist das nicht. Es gibt dort ein Gebiet mit alten Bauten.«
    »Häusern?«
    »Nein, das waren mal Industrieanlagen. Unter

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