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1481 - Keine Chance für Raumfort Chohtash

Titel: 1481 - Keine Chance für Raumfort Chohtash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Finger weg!" rief Loydel, als sich die ersten bedienen wollten. „Vielleicht müssen wir damit noch eine Weile haushalten. Finnek ist unser Logistiker. Er übernimmt die Verteilung."
    Strabo machte sich in gewohht kleinkrämerischer Weise an die Arbeit. Indessen nahm Loydel wieder seine einsame Wache an der Glastür auf. Probeweise trat er mit dem Fuß gegen das transparente Material. Fast hätte er sich eine Verstauchung geholt. „Wartest du auf irgend etwas?"
    Unbemerkt hatte sich Constancca ihm genähert. „Hm ... Ich weiß nicht."
    „Das kaufe ich dir nicht ab, Loydel.
    Ich seh' dir doch an, daß du irgend etwas im Schilde führst."
    „Könnte schon sein, Constancca.
    Aber ich rede erst darüber, wenn es soweit ist."
    Sie schnaufte böse und zog sich zurück. Aus den Augenwinkeln erkannte er, daß sie an einem der Rohre lehnte. Der Anblick verursachte ihm Unbehagen. Womöglich war die pulsierende Flüssigkeit wirklich STOG-Säure - sie hätte vorsichtiger sein sollen.
    Normalerweise fühlte Loydel sich nicht zum Aufpasser berufen, doch in ihrem Fall war das anders. Es kostete ihn Mühe, kommentarlos zuzusehen.
    Ein paar Robotfahrzeuge passierten den Korridor. Dafür, daß hier eine „Hauptverkehrsader" enÜangführte, geschah erstaunlich wenig.
    Am Ende des zweiten Tages in Gefangenschaft trat der ersehnte Zufall ein. Eine Gestalt erschien im Gang.
    Sie sah aus wie eine aufrechte, etwa einssiebzig große Schnecke. Ihre Haut glänzte in bläulichem Schimmer, als sei sie von einem Ölfilm bedeckt.
    Es war ein Nakk!
    Der Kopf steckte in der Sprech-Sichtmaske, die Kriechsohle war von einem mechanischen Modul umgeben. Als einzige Glieder dienten ein paar Gelenkarme.
    Loydel stieß vor Erregung einen heiseren Schrei aus. Die Mitglieder der Besatzung kamen heran und drückten ihre Nasen an die Scheiben. Constancca und Finnek Strabo standen direkt neben ihm. „Ist es das", wisperte die Chirurgin, „worauf du gewartet hast?"
    „Ja, genau."
    Der Nakk bewegte sich gemächlich, fast langsam. Seiner Umgebung schenkte er nicht die geringste Beachtung. Loydel wußte, daß das Wesen jetzt geistig in höheren Regionen schwebte, daß es sich mit Problemen befaßte, die einem menschlichen Geist entzogen waren.
    Was wußten die Menschen schon von Vorgängen im Hyperraum?
    Nichts im Grunde; sie benötigten Mathematik und hochgezüchtete Geräte als Krücken. Ein Nakk dagegen sah die Dinge.
    Loydel nahm rasch den Holowürfel vom Gürtel und setzte die Darstellung in Aktion. Wie in Zeitlupe veränderten ein paar der Flecken ihre Farbe. Striche, die einander gekreuzt hatten, drifteten plötzlich ab. „Was soll das?" Loydel antwortete nicht. Er preßte den Holowürfel an die Scheibe. Seine ganze Aufmerksamkeit galt nun dem Nakken. Hatte das Wesen hergeschaut? Nein, keiner der Augenstiele zuckte auch nur. Auf seiner Kriechsohle bewegte sich das Wesen achtlos vorbei.
    Unmöglich! dachte Loydel. Er war so sicher gewesen... Und nun? Sein Triumph beim Anblick des Nakkenschiffs löste sich in Nichts auf. „Verdammt", fluchte er leise.
    Im letzten Augenblick hielt der Nakk doch noch inne. Seine Augenstiele ruckten herum und fixierten starr die Scheibe. Loydel wagte nicht zu atmen. Nur nicht verrutschen jetzt.
    Eine halbe Stunde blieb der Nakk in der reglosen Position, dann glitt er heran. „Komm schon", murmelte Loydel, „sieh dir das Ding ruhig genau an ..."
    Plötzlich zuckte der Nakk zusammen. Er fixierte nochmals den Holowürfel, dann irrte der Blick seiner Augenstiele ab. Schließlich sah er Loydel an. „Nein!" Das Wort war Interkosmo.
    Es drang fast ungehindert durch die Scheibe. Nur der Klang war ein wenig dumpf. „DasMuster... istfalsch."
    Loydel lachte und ballte die Faust.
    Er drückte den einzigen Schalter des Geräts. Das zweite der vier gespeicherten Bilder erschien. Er hielt es dem Nakken sekundenlang hin, dann desaktivierte er den Würfel.
    Im selben Augenblick wandte sich der Nakk ab.
    Er setzte scheinbar unbeirrt seinen Weg an ein unbekanntes Ziel fort. „Habt ihr das gesehen?" fragte er Finnek, Constancca und die anderen. „Meine Nakkenfalle funktioniert!"
     
    *
     
    „Du spinnst", sagte Guilar Maru im Brustton der Überzeugung. „Funktioniert hat hier überhaupt nichts. Was sollte der Unfug eigentlich?"
    Loydel seufzte in gespielter Erschöpfung. „Also wartet, ich erklär's euch. Ich habe von vornherein damit gerechnet, daß die ARCHIBALD eines der Forts findet..."
    „Das muß man dir lassen",

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