1481 - Keine Chance für Raumfort Chohtash
seinen Augen - und er begriff, daß nur der Befehl des Supremkommandos im Augenblick sein Leben garantierte Vorsorglich hielt er den Mund. Der Droide sah ihn noch einmal drohend an, dann ließ er sich hinter die Gruppe zurückfallen. Sie traten durch das Luk ins Innere.
*
Im Innern der Station herrschte erträglicher Luftdruck.
Die Cantaro führten sie durch endlose Gänge und Schächte, doch sie bekamen nichts zu sehen, was irgendeinen Aufschluß erlaubt hätte. Nur einmal durchquerten sie eine weite Halle mit Maschinen. Es sah aus wie in einer Automatfabrik.
Endlich erreichten sie einen breiten Gang. An der Decke verliefen dünne Schienen, und ab und zu huschte eine Art Elektrozug vollbeladen daran vorbei. Das Lokomotivenelement zog mindestens hundert kleine Loren hinter sich her.
Eine Hauptverkehrsader, überlegte Loydel. Hoffentlich wurden sie hier untergebracht, mit direktem Zugang zum Korridor.
Sein Wunsch ging in Erfüllung. Sie erreichten eine lange, gläserne Wand mit einer einzigen Tür, die ebenfalls durchsichtig war. Ein Kippschalter kontrollierte den Riegelmechanismus.
Die Droiden trieben sie in die kleine Halle dahinter. Transparente Rohre reichten von der Decke bis zum Boden. In den Leitungen pulsierte farbige Flüssigkeit. Es war feucht und heiß wie in einem Backofen, und Loydel lockerte beklommen den Kragen seiner Kombination. „Legt eure Kleidung ab!" befahl der Kommandant der Cantaro. Gemeinsam mit seinen Untergebenen war er am Eingang stehengeblieben. Er schien jedes Detail argwöhnisch zu beobachten, jede Bewegung, jeden Laut.
Constancca, Guilar und die anderen der Besatzung sahen fragend herüber; doch Loydel wußte, daß sie keine Wahl hatten. Er nickte mit dem Kopf und zog die Kombination aus. Anschließend legte er seine restliche Kleidung und die Uhr ab. Neben ihm taten seine Leute dasselbe.
Aus den Augenwinkeln beobachtete er Constancca - er hatte trotz der Situation nur Bewunderung für ihren makellosen Körperbau.
Fünf der Cantaro kamen heran und unterzogen die Kleiderhaufen einer Kontrolle. Bei sich führten sie hochwertige Kontrollgeräte. Loydel hoffte, daß alle seine Anweisung beachtet hatten. Eine Waffe konnte ihren Tod bedeuten. Fast achtlos zerriß der Droide ein paar der Kombinationen. Er ließ das gespeicherte Wasser auf seine Hände tropfen, ohne sich an der Nässe zu stören.
Dann war Loydels Kombination an der Reihe. Mit klopfendem Herzen wartete er ab.
Der Cantaro musterte kurz den Holowürfel, fand offenbar nichts Verdächtiges daran und ließ das Kleidungsstück wieder sinken. Anschließend stand er auf und schüttelte den Kopf. Nichts, hieß das. Die Cantaro zogen sich zurück. Nur der Kommandant blieb noch unschlüssig ein paar Sekunden lang in der Tür stehen.
Loydel nutzte die Gelegenheit, aus der nächstbesten Kombination einen Translator zu ziehen. „Hier bleibt ihr bis aüf weiteres", bellte der Kommandant. „Die Unterbringung ist nur provisorisch; wir sind nicht auf Gefangene eingerichtet. Übrigens: Ich würde euch raten, die Rohre nicht zu beschädigen. Ein paar davon enthalten STOG-Säure." Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort.
Die Glastür schlug lautlos zu, der Riegel rastete automatisch ein.
Loydel sah ihn im Gang verschwinden.
Er bückte sich und suchte aus dem Wust von Kleidern seine Kombination samt Unterwäsche heraus. „Das wäre also unser Gefängnis", sagte er laut. „Scheint eine Art Fabrik zu sein. Seid bloß vorsichtig mit den Rohren. Wenn eines davon platzt und die Säure ausläuft, sind wir alle so gut wie tot."
Plötzlich redeten alle durcheinander. Loydel nutzte die Gelegenheit, sich an die Wand zum Korridor zurückzuziehen. Nun, da die Anspannung gewichen war, fühlte er sich kraftlos und müde.
Kurze Zeit später kam Constancca heran und setzte sich neben ihn. „Das hast du jetzt davon", sagte er. „Ich hab' dir ja gesagt, daß dieser Einsatz gefährlich werden könnte."
„Ja", gab sie zurück. Sie strich sich die verunstalteten Haare aus der Stirn. „Aber das habe ich in Kauf genommen, Loydel. Adams und die anderen werden uns herausholen."
„Hoffen wir es. Ich jedenfalls verlasse mich lieber auf mich selbst."
„Was wülst du tun? Du kannst ohne Waffen keine Cantaro überwältigen.
Wir kommen hier nicht heraus."
„Das würde ich nicht sagen. Hast du auf der Plattform das Schiff gesehen?"
„Dieses Ding, auf das du mich und Guilar hingewiesen hast?" fragte Constancca verblüfft. „Sicher! Aber
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