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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sanften Ausdruck. „Sei kein Holzkopf", sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich will doch nicht bloß Sex von dir. Will nur mit dir reden. Diese vielen seltsamen Leute machen mich ganz nervös; ich werde konfus. Ich bringe in ihrer Gegenwart kein vernünftiges Wort über die Lippen. Du aber machst mich kirre."
    „Ich bin nicht sicher, ob ich die Bedeutung dieses Wortes kenne", sagte Benno und setzte sich neben sie aufs Bett. „Aber ich bin froh, daß du auch anderes als nur Nonsens von dir geben kannst."
    Sie ließ sich auf den Rücken fallen, griff nach seiner Hand und verdrehte die Augen so, daß sie ihn direkt anblickte. „Vielleicht kann ich dir helfen, Benno", sagte sie. „Wonach sucht ihr? Wollt ihr wirklich mit Kroesorus' Freunden zusammenkommen?"
    „Das wäre schon eine große Hilfe", sagte Benno. „Gehörst du denn nicht dazu?"
    „Ich hoffe noch immer, daß die Aristos mich akzeptieren", sagte sie. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihren Anforderungen entspreche. Wenn ich dir helfe, dich mit den Aristos zusammenbringe und ihr euch einig werdet - würdest du mich dann auch unterstützen?"
    „Ich werde alles in meiner Macht Stehende für dich tun", sagte Benno. „Dann küß mich fürs erste mal. Das wäre ein Anfang."
    Es war ein Anfang, der schier kein Ende nahm.
    Als der Morgen graute, schlief Theodora, ihrem angewöhnten Rhythmus folgend, ein und war durch nichts mehr wach zu kriegen. Für Benno aber begann der Dienst.
    Gerade als er sich müde auf den Weg machen wollte, schlug das Funksprechgerät seines SERUNS an, den er achtlos auf den Boden geworfen hatte. Er nahm den Anruf entgegen. Es war Loydel Shvartz, der ihn in eines der Konferenzzimmer im Erdgeschoß bestellte, das als Einsatzzentrale eingerichtet worden war. „Du hast es geschafft, Stift", empfmg ihn der Kommandant der UX-MAL. „Du bist zum Einsatzleiter ernannt worden. Bei Einbruch der Dunkelheit geht es los. Du, das Mädchen als Führerin, und zwei, wie soll ich sagen, Mann."
    „Wieso bist du bezüglich des Geschlechts so unsicher...?" Benno kam plötzlich ein furchtbarer Verdacht. „Loydel, du hast mir doch nicht etwa die Maru angehängt!"
    Loydel klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. „Die mannstolle Arkonidin hebe ich dir für später auf. Diesmal bist du für Lingam Tennar und den Nakken Varonzem verantwortlich. Jetzt verstehst du, warum ich mich beim Geschlecht nicht festlegen wollte."
    „Klar", sagte Benno. Immerhin waren Haluter zweigeschlechtlich, und bei Nakken wußte man sowieso nicht, wie man dran war.
    Benno wußte nicht recht, ob er sich wegen dieser Verantwortung geehrt fühlen oder aber verzweifelt sein sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, daß der Nakk und der Haluter im Ernstfall auf ihn hören würden. Er hatte vielmehr den Verdacht, daß er nicht Einsatzleiter sein, sondem für die beiden Kindermädchen spielen sollte.
     
    *
     
    Theodora zeigte keinerlei Scheu vor ihren exotischen Begleitern, noch war sie von ihnen beeindruckt.
    Gegenüber dem Nakken konnte Benno das noch verstehen, denn diese Schneckenähnlichen waren in der Galaxis bekannt, Haluter gab es jedoch schon seit 650 Jahren keine mehr in der Milchstraße. Aber Theodora tat, als hätte sie täglich Umgang mit welchen.
    Bevor sie aufgebrochen waren, hatte sie jedoch noch einmal Gefühl gezeigt. Plötzlich hatte sie ihn wie zum Abschied an sich gedrückt und geflüstert: „Ich habe Angst um dich, Benno. Ich habe eine dunkle Ahnung, daß du ein schlimmes Schicksal erleiden könntest."
    „Was soll mir in Lokvorth-Therm denn schon zustoßen?" hatte er sich gewundert. „Ich dachte, hier gäbe es keine Gewaltverbrechen?"
    „Du wärst nicht der erste Terranertyp, der spurlos verschwindet."
    „Wie ist das zu verstehen?"
    „Wie ich es sage. Du bist wegen deines Aussehens und deiner Abstammung gefährdet. Jährlich verschwinden von Lokvorth unzählige Männer und Frauen deines Schlages, ohne daß man je wieder von ihnen gehört hätte. Und es sind stets solche, die genetisch einwandfrei den Terranern zuzuordnen sind."
    „Das betrifft mich nicht. Ich lebe nicht auf Lokvorth."
    „Für mich bist du von der Gesinnung der einzige Lokvorther unter all den Nonloks."
    Benno hatte Theodoras Information über das spurlose Verschwinden von Terraabkömlingen ernst genug genommen, um Sato Ambush darüber Bericht zu erstatten. Und diese Nachricht hatte den Pararealisten nachdenklich gestimmt.
    Es war inzwischen finstere Nacht, und sie

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