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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist unglaublich, aber das Hotel wurde bis in die zweite Hälfte des zehnten Jahrhunderts geführt, als Lokvorth längst eine Welt der Habenichtse war und sich keiner mehr ein Luxushotel leisten konnte.
    Dennoch reichte die Gästeliste bis ins Jahr 977. Der Besitzer hieß Erkom Dirmarior und hat die Fleischfresserpflanze zu seinem und seiner Gäste Schutz gepflanzt. Die Daten lassen sich alle über den Monitor abrufen. Die gesamte Technik des Hauses funktioniert noch, selbst die emsigen Reinigungsroboter lassen sich aufrufen. Wir brauchten den Hotelsyntron nur mit Energie zu speisen - und schon spurt er."
    „Habt ihr in der Gästeliste interessante Eintragungen gefunden?" fragte Sato Ambush sachlich. „Wie meinst du das?" wunderte sich der Techniker. „Es könnte doch sein, daß irgendwann einmal Galbraith Deighton hier abgestiegen ist", gab Ambush zu bedenken. „Oder gar Simenon Myrrhen, der wahre Architekt des Humanidroms."
    „An eine solche Möglichkeit haben wir nicht gedacht", gab der Techniker schuldbewußt zu. „Darum haben wir der Gästeliste auch keine besondere Beachtung geschenkt."
    „Dann holt das schleunigst nach!" Der Pararealist wandte sich ab und wollte davoneilen, doch da versperrte ihm Benno Oporat den Weg. „Was soll ich mit Theodora machen?" fragte er unentschlossen. „Wenn du das nicht weißt, Stift, wie soll ich alter Mann dir dann weiterhelfen?" meinte Ambush anzüglich. „Es wird doch wohl noch ein freies Zimmer geben."
    Abgesehen davon, daß der Pararealist so alt nicht wahr, hatte er Bennos Frage auch absichtlich mißverstanden. „Ich meinte", stotterte Benno, „daß es für uns doch etwas Sinnvolles zu tun geben sollte. Theodora könnte uns behilflich sein, Kontakte zu Informanten zu knüpfen."
    „Ja, das könnte sie", sagte Ambush und betrachtete das Mädchen forschend. „Aber willst du das auch?
    Oder hast du vor, weiterhin die stumme Madonna zu spielen?"
    „Abadanixmatundasinnuzweckdanonsens", sagte Theodora. „Da hast du die Antwort", sagte Ambush trocken und wollte erneut davoneilen. Diesmal lief er dem Einsatzkoordinator, einem Ertruser von der IGUALA namens Trento Axam, in die Arme. „Ich habe die Einsatzgruppen zusammengestellt. Es sind insgesamt sechs Trupps. Willst du die Aufstellung sehen, Sato?" fragte der Ertruser. „Nicht jetzt", sagte Ambush. „Ich habe Wichtigeres zu tun."
    Der Ertruser legte ihm die Pranke auf die Schulter, um ihn festzuhalten und sagte dabei: „Das Problem ist nur, daß ich die Leute ohne deine Zustimmung nicht verabschieden kann. Die Verantwortung liegt bei dir, dem Einsatzleiter."
    Ambush seufzte und nahm die Folie mit der Aufstellung entgegen. Er murmelte irgendwelche Worte des Einverständnisses, während er die Liste durchging. Plötzlich gab er einen Aufschrei von sich. „Was soll denn das?" rief er überrascht aus. „Das kann nicht wahr sein. Lingam Tennar und Varonzem wollen gemeinsam in den Einsatz gehen? Ein Haluter und ein Nakk! Und das in Lokvorth-Therm!"
    „Die werden bei diesen Stoikern von Lokvorthern nicht mehr Aufsehen erregen als irgendeiner von uns", sagte Axam. „Aber ich wußte schon, warum ich dir die Aufstellung zur Prüfung vorlegte. Also streichen wir das Exotenteam?"
    „Nein, warte", bat Ambush. „Ich werde mit ihnen reden."
    Damit zog er sich vorerst aus der Affäre und machte sich eilig davon. „Pararealisten!" sagte der Ertruser schnaubend, als würde er mehr als einen kennen. Er zwinkerte Benno vielsagend zu und entfernte sich ebenfalls.
    Benno spürte einen Druck an seiner Hand, als Theodora sie ergriff. Sie deutete mit dem Kopf und zog ihn mit sich in Richtung des Antigravlifts. Dort versperrte ihnen allerdings ein Roboter den Weg und verwies sie zur Treppe. Theodora schlug einen Haken und zog Benno mit sich zu dem breiten, teppichbelegten Stiegenaufgang. Sie wurde immer schneller und nahm zwei und dann sogar drei Stufen auf einmal. „He, was soll diese Hast?" begehrte Benno auf, doch das Mädchen hörte nicht auf ihn. Im Obergeschoß angekommen, bog sie in den linken Korridor ein, schleppte ihn diesen entlang, vorbei an einer Reihe von Türen, bis sie eine erreichte, die ihr genehm zu sein schien, denn diese stieß sie auf, zog Benno mit sich hinein und warf sich dann bäuchlings auf das unbenutzte Bett.
    Und dann begann sie auf einmal schallend zu lachen.
    Benno stand völlig verdattert da.
    Theodora drehte sich herum und hob den Oberkörper. Sie stellte das Lachen ein, ihr Gesicht bekam einen

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