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1484 - Der Teufel von Venedig

1484 - Der Teufel von Venedig

Titel: 1484 - Der Teufel von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstummt.
    Aber der Schrei war auf dem Boot erfolgt. Darauf würden beide jede Wette eingehen.
    Orbino ging zum Bug. Er hatte seine Dienstwaffe gezogen und hielt sie in der rechten Hand. Der Arm war nach unten gesunken, und die Mündung wies zu Boden.
    Es war nicht besonders warm, aber der Commissario schwitzte dennoch. Das langsam herantuckernde Boot war ihm unheimlich. Er spürte den Schweiß an seinen Händen und hörte das eigene Herz laut schlagen. Hinter seiner Stirn wirbelten die Gedanken, ohne dass er auch nur einen von ihnen fassen und zu Ende denken konnte.
    Er musste etwas unternehmen, wenn das Boot hielt, aber einen Plan legte er sich nicht zurecht.
    Plötzlich sah er die Bewegungen an Bord des anderes Kahns. Er war besetzt, er sah die vier Gestalten, deren Köpfe sich in seine Richtung gedreht hatten. Zugleich erstarb das Geräusch des Motors, und dann flog etwas von Boot zu Boot. Erst als sich das Ding an der Bordwand festhakte, da wusste Orbino, dass jemand im anderen Boot einen Enterhaken geschleudert hatte.
    Jetzt war alles klar!
    Orbinos Magen presste sich zusammen. Es stand für ihn fest, dass er einer Auseinandersetzung nicht mehr aus dem Weg gehen konnte. Die Besatzung des anderen Boots wollte durch den Hinterausgang in den Palazzo hinein, und das konnte Orbino nicht zulassen.
    Er hatte noch nicht gesehen, wer das Boot lenkte. Die vier Gestalten jedenfalls nicht. Sie standen nebeneinander und warteten darauf, endlich losschlagen zu können. Da es zu dunkel war, sah der Commissario nicht viel von ihnen, ihn wunderte nur, dass sie sich nicht von der Stelle bewegten und die Schwankungen des Boots geschickt ausglichen.
    Manchmal rieben die Bordwände gegeneinander, und als dies zum vierten Mal passierte, hörte Orbino eine Stimme. Und er stellte fest, dass man ihn erkannt hatte.
    »He, Commissario. Machen Sie endlich Platz, verdammt. Hauen Sie mit Ihrem Boot ab.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil wir den Platz an der Mauer brauchen.«
    Mario Orbino gab keine Antwort. Er dachte auch nicht über die Worte nach, sondern mehr über die Stimme, und die hörte er nicht zum ersten Mal.
    Sie gehörte diesem arroganten Typ, der von Claudia Amalfi Arno genannt worden war. Sie mischte also indirekt mit, und jetzt erst war ihm klar, dass sie an der richtigen Stelle standen.
    Er lachte hart auf. »Nein, ich werde nicht weichen. Ich werde mit meinem Boot hier bleiben.«
    »Sie machen einen Fehler, Commissario!«
    »Bestimmt nicht!«
    »Ich warne Sie zum letzten Mal! Legen Sie ab, verdammt noch mal. Sonst kann es für Sie böse enden.«
    »Ach, für Sie nicht?«
    »Nein!«
    Im nächsten Moment wurde dem Commissario demonstriert, wozu dieser arrogante Arno noch fähig war. Orbino sah noch die Bewegung des Mannes auf dem anderen Boot, aber er deutete sie nicht so schnell.
    Bis der Schuss fiel!
    Nicht sehr laut. Ein Schalldämpfer dämpfte den Knall stark ab.
    Aber Arno hatte genau gezielt. Orbino spürte einen harten Schlag gegen den linken Oberschenkel. Er war für einen Moment geschockt und schaffte es nicht mehr, seine eigene Waffe in die Höhe zu reißen.
    Dann erfasste ihn der Schmerz. Das scharfe Stechen und Brennen sorgte dafür, dass sein linkes Bein wegknickte. Er stürzte zur Seite und hatte Glück, dass er noch innen neben der Bordwand zu Boden fiel und nicht über sie hinweg.
    Stöhnend blieb er liegen. Die Waffe hatte er fallen gelassen, weil er beide Hände brauchte, um sie gegen die Wunde an seinem Bein zu pressen. Er hielt den Mund weit offen, ohne dass ihm ein Schmerzlaut über die Lippen gekommen wäre.
    Arno hatte jetzt freie Bahn. Aber nicht er betrat das andere Boot zuerst, er schickte seine vier Helferinnen vor. Sie enterten das Polizeiboot, und aus seiner Froschperspektive schaute der Commissario zu.
    Er war verletzt, aber er befand sich nicht in einem Fieberwahn.
    Trotzdem konnte das, was er mit seinen eigenen Augen sah, nur aus einem Albtraum stammen.
    Es waren Menschen und sie waren es dennoch nicht. Er hörte nicht eine Stimme, es atmete auch keine der Gestalten. Die Frauen bewegten sich mit marionettenhaften Bewegungen. Von ihnen ging ein Geruch aus, der aus einer Mischung aus altem Brackwasser und Verwesung bestand.
    Sie hatten ihre Befehle bekommen. Sie besetzten das Boot und kümmerten sich nicht um den am Boden liegenden Commissario. Er konnte von Glück sagen, dass sie nicht auf ihn traten.
    Eine Frauenstimme hörte er trotzdem. Sie klang vom anderen Boot zu ihm herüber. Die heftigen

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