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1484 - Der Teufel von Venedig

1484 - Der Teufel von Venedig

Titel: 1484 - Der Teufel von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Kanal gezerrt, in dem er unweigerlich ertrinken würde.
    Und jetzt war sie an der Reihe!
    Zwei dieser Gestalten hatten sich wieder zurück ins Wasser gleiten lassen. Die anderen beiden aber waren im Boot geblieben. Hina musste erkennen, dass sie das nächste Opfer werden sollte.
    Sie streckte ihnen abwehrend die Hände entgegen, obwohl sie wusste, dass sie die Gestalten nicht aufhalten konnte.
    Kalte Finger griffen zu und zerrten Hina nach vorn. Sie fiel gegen die widerlich stinkenden Gestalten, wurde gepackt und um die eigene Achse gedreht.
    Hina werte sich nicht. Sie wollte keine Schläge abbekommen, sie wollte auch nicht ins Wasser. Sie flüsterte die Worte in ihrer Muttersprache.
    Niemand hörte diese Hilferufe.
    Ihre Beine und der Unterkörper wurden angehoben. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf die unruhige Wasserfläche.
    Der nächste Stoß besorgte den Rest.
    Sie tauchte ein.
    Nicht mal einen Schrei gab sie von sich. Die kalte Brühe schien sie in die Tiefe zerren zu wollen. Ihre Kleidung saugte sich voll. Der Sog nach unten war nicht aufzuhalten. Irgendwann würde sie der Schlamm ersticken.
    Hina hatte den Mund noch schließen können. Sie hielt auch die Luft an. Es war mehr ein Reflex, und sie war auch froh darüber, dass dieses Schmutzwasser nicht in ihren Mund spülte.
    Wie lange noch?
    Eine Antwort auf diese Frage gaben ihr die Fremden. Sie packten von zwei verschiedenen Seiten zu, und Hina erlebte etwas, das ihr wie ein Traum vorkam.
    Sie wurde von den Händen in die Höhe gedrückt und stieß plötzlich mit ihrem Kopf durch die Wasseroberfläche. Der frische Wind erfasste sie. Es war zuerst nicht zu glauben, dass sie gerettet worden war, aber es stimmte. Sie war wieder in der Lage, den Mund zu öffnen und Luft in ihre Lungen zu saugen.
    Ich lebe!
    Das war alles, aber im Moment reichte es ihr.
    Doch die Gestalten ließen nicht locker. Sie hielten sie fest, denn sie wollten nicht, dass sie wieder in der Tiefe verschwand.
    Sie schwammen mit ihr weg.
    Hina sah nicht, wohin sie sich bewegten. Es ging einfach nur geradeaus. Ihr Gesicht wurde über Wasser gehalten, aber immer wieder schwappte die Brühe über ihr Gesicht, bis sie mit dem Kopf gegen einen harten Widerstand stieß.
    Hina dachte nicht darüber nach, um was es sich dabei handelte.
    Ihr wurde in den nächsten Sekunden nur klar, dass man noch etwas mit ihr vorhatte, denn eine andere Kraft drückte sie aus dem Wasser und zugleich in die Höhe.
    Diesmal hielt sie die Augen weit offen. Der nasse Gegenstand vor ihren Augen war eine Bordwand, gegen die immer wieder die Wellen klatschten. Sie selbst brauchte nicht die Arme auszustrecken, denn die anderen halfen ihr hoch. Sie schoben ihren Körper aus dem Wasser und dicht neben der Bordwand in die Höhe.
    Über ihr streckten sich ihr Hände entgegen. Sie umklammerten ihre Schultern, zogen sie hoch, und bevor sich Hina noch auf die neue Lage einstellen konnte, lag sie bereits auf dem Trockenen in einem Boot. Sie war auf den Bauch gedrückt worden, keuchte und hustete zugleich, um das Wasser loszuwerden, das sich noch in ihrem Mund befand und dort einen widerlichen Geschmack hinterlassen hatte.
    Wieder packten die Hände zu. Diesmal wurde sie auf den Rücken gedreht, sodass sie etwas erkennen konnte.
    Über sich sah sie ein Gesicht!
    Es war ihr fremd, und es gehörte einem Mann, der auf sie nieder starrte und dessen Lippen sich zu einem breiten Lächeln verzogen, das Hina unehrlich vorkam.
    Dann flüsterte der Mann ihr etwas zu.
    »Ja, du bist genau die richtige Person für mich. Es ist alles klar. Ich weiß es. Die Signora und auch ihre vier Lieblinge werden sich freuen. Du bist der perfekte Nachschub für den Teufel…«
    Sie verstand, aber sie begriff nicht. Zudem zog sich der Mann zurück. Nur die vier Frauen, die aus dem Wasser geklettert waren, blieben noch in ihrer Nähe.
    Sie rahmten ihre neue Freundin ein. Mit ihren glatten Gesichtern starrten sie die junge Japanerin an.
    Hina lagen so viele Fragen auf der Zunge. Sie schaffte es nur nicht, sie zu stellen. Stattdessen sah sie, wie sich die Frauen bewegten und an ihre Köpfe fassten.
    Ein Motor wurde angelassen. Das Boot setzte sich in Bewegung. Es fuhr einen Halbkreis. Das alles nahm die Japanerin wie nebenbei wahr, ebenso wie den Gedanken an ihren verschwundenen Freund, denn sie hatte nur Blicke für die vier Frauen, die sich mit ihren Gesichtern beschäftigten. Sie hoben die Masken ab und zeigten sich so, wie sie wirklich

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