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1484 - Der Teufel von Venedig

1484 - Der Teufel von Venedig

Titel: 1484 - Der Teufel von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eintreten in den Ballettsaal habe ich es gespürt. Da war etwas. Da gab es die anderen Schwingungen, aber ich habe sie bewusst ignoriert.«
    »Und jetzt können Sie ihnen nicht mehr ausweichen, Signora Amalfi. Sie sind mit der Hölle im Bunde. Sie sind eine Mörderin. Ich arbeite für die Polizei, und ich kann Sie leider nicht mehr frei herumlaufen lassen. Vier Frauen sind genug. Es dürfen keine anderen mehr hinzukommen, das habe ich mir geschworen.«
    »Sie halten sich für so stark?«
    Ich hob die Schultern.
    »Stärker als der Teufel?« fragte sie. Dabei war der Spott in ihrer Stimme nicht zu überhören.
    Ich blieb gelassen und antwortete:
    »Sagen wir so. Ich habe ihn noch nie gefürchtet.«
    Sie zuckte zusammen. Eine derartige Antwort hatte sie wohl noch nie gehört. Nachdem sie das verdaut hatte, nickte sie mir zu und flüsterte zugleich: »Das wird sich ändern. Ich verspreche es Ihnen.«
    »Schön. Und wann?«
    »Jetzt!«
    »Ach.« Ich blieb beim Spott. »Dabei habe ich immer gedacht, den Teufel in der Hölle zu finden und nicht in einem alten Palazzo wie dem Ihrigen. Soll ich das hier als die Hölle ansehen?«
    »Nein, nicht direkt. Es ist so etwas wie eine Vorhölle. Aber auch hier hat er das Sagen. Er ist vorhanden. Es gibt ihn, und man kann ihn spüren.«
    Da musste ich der Frau recht geben. Ich hatte den Teufel tatsächlich gespürt. Das heißt, nicht ich, sondern mein Kreuz. Nicht grundlos hatte es sich bemerkbar gemacht. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, der direkte Kontakt mit dem Teufel war mir bisher verborgen geblieben. Oder musste ich in Signora Amalfi den Teufel sehen?
    Hatte er es geschafft, sie zu übernehmen?
    Er war ein raffinierter Hundesohn. Und wenn der Teufel oft im Detail steckt, wie man so schön sagt, dann konnte es durchaus sein, dass es sich hier bei diesem Detail um die Person handelte, die ihren Platz vor mir eingenommen hatte. »Ich würde ihn gern sehen, Signora.«
    »Das sollen Sie auch.«
    »Und wo befindet er sich?«
    »Ich bin sicher, dass Sie ihn bereits gesehen haben. Es ist Ihnen nur nicht aufgefallen. Sie brauchen sich nur auf das Bild zu konzentrieren.«
    Im Moment wusste ich nicht, was sie meinte.
    »Aber das sind Sie.«
    Sie lächelte. »Stimmt. Und er!«
    Ihre Sicherheit begann mich zu beunruhigen. Ich wollte nicht noch groß nachdenken und konzentrierte mich wirklich auf das recht große Gemälde. Um die Details besser sehen zu können, musste ich näher an das Bild heran. Darin also sollte der Geist des Teufels stecken. So richtig zu fassen war es für mich nicht, aber ich hatte mich auch nicht geirrt, denn als ich meine Hand in die rechte Tasche gleiten ließ, da strichen meine Finger über wärmer gewordenes Metall.
    Das Kreuz hatte die Nähe des Bösen auf eine andere Weise gespürt als ich.
    Es war nicht gut, die Frau in meinem Rücken zu wissen. Deshalb drehte ich mich etwas zur Seite, damit ich sowohl sie als auch das Bild im Auge behalten konnte.
    Claudia Amalfi tat nichts. Dass sie erregt war, entnahm ich ihren heftigen Atemstößen. Ich sah auch das Fieber in ihren Augen. Sie wartete darauf, dass sich ihr hoher Herr und Meister zeigte.
    Ich holte das Kreuz hervor. Aber so, dass Claudia es nicht sah, weil mein Handrücken es verdeckte.
    »Okay, ich werde ihn locken!« sagte ich. »Ich will seinen Geist erleben!«
    Genug gesagt, ich handelte.
    Urplötzlich lag das Kreuz frei. Mein wunderbarer silberner Talisman, der plötzlich zur Abwehr aufstrahlte, ohne dass ich die Aktivierungsformel gesprochen hätte.
    Ich brauchte das Kreuz nicht mal gegen die Leinwand zu pressen, die Nähe reichte aus…
    ***
    Es begann mit einem Schrei!
    Wer ihn ausgestoßen hatte und woher er mich erreicht hatte, sah und hörte ich nicht. Jedenfalls war er vorhanden, und es blieb nicht bei dieser einen Reaktion, denn urplötzlich fing das Bild an zu leben.
    Es war verrückt, so etwas mit ansehen zu müssen, aber das Leben konnte mir nichts mehr vormachen. Das Gesicht der Frau, verborgen hinter der Maske, fing an sich zu bewegen. Zuerst zuckte es nur, als hätte es ein paar Schläge hinnehmen müssen, dann stand es für einen Moment wieder still, und ich glaubte schon, dass alles vorbei wäre.
    Da irrte ich mich.
    Das Kreuz hatte seine Kraft voll eingesetzt. Das Gesicht der Signora auf dem Gemälde löste sich auf, aber aus dem Hintergrund schob sich eine schreckliche und widerliche giftgrüne Fratze hervor, die sogar etwas von einem Clown an sich hatte.
    Ein spitzes Kinn, ein

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