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1484 - Der Tod eines Nakken

Titel: 1484 - Der Tod eines Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offensichtlich peinlich war. „Jeden anderen hätten wir schon bemerkt."
    „O ja", sagte Balaam nachdenklich und sah Shingo dabei unverwandt an. „Wo war der Nakk?"
    Shingo deutete in die Ruinen hinein. „Ich kann dir die Stelle zeigen", bot eran. „Das wird nicht nötig sein", wehrte Balaam ab - vielleicht eine Spur zu schnell, wie Shingo fand, aber den anderen beiden schien das nicht aufzufallen. „Der Nakk ist inzwischen sicher schon längst über alle Berge, und Spuren werden wir dort auch nicht finden. Jedenfalls keine, die uns etwas verraten könnten."
    „Was kann er von uns gewollt haben?" fragte Loydel Shvartz, froh darüber, daß dieser Balaam Shingos plötzliches Auftauchen offenbar nicht zum Anlaß nehmen wollte, den Kontakt zu den Galaktikern sofort wieder abzubrechen. „Der Nakk?" Balaam lachte. „Auch Nakken sind neugierig. Eure Ankunft hat sich nicht gerade in aller Stille vollzogen. Oben im Humanidrom hat man diese Vorgänge sicher auch zur Kenntnis genommen.
    Und dann auch noch diese Sache mit dem cantarischen Kommandanten, der sich aus purer Angst um sein kostbares Leben an euch gewandt hat..."
    Sato Ambush warf ihm einen schnellen Seitenblick zu. Sehr freundlich war dieser Blick nicht.
    Die Sache mit Xukhnoq war ihm äußerst unangenehm.
    Abgesehen davon, daß der gewaltsame Tod eines lebenden Wesens in jedem Fall betroffen machte: Xukhnoq hätte ihnen sicher bei ihrem Plan behilflich sein können, in das Humanidrom einzudringen oder doch wenigstens Verbindung mit den dort befindlichen Nakken aufzunehmen. Auch wenn Xukhnoq selbst keinen Zutritt zum Humanidrom hatte und den Nakken nichts befehlen konnte - er kannte sich da oben immer noch besser aus als Sato Ambush und dessen Leute.
    Shingo blickte von einem zum anderen und dachte sich sein Teil.
    Er hatte den sehr bestimmten Eindruck, daß Balaams Bemerkungen in erster Linie ein Ablenkungsmanöver darstellten. Vielleicht hatte der Nakk sich gar nicht für die fremden Besucher, sondern einzig und allein für Balaam selbst interessiert Apropos Balaam: Ein Lokvorther war das sicher nicht. Irgend etwas war in seiner Art, zu sprechen, zu gestikulieren und sich zu bewegen, das nicht ins Bild paßte. Shingo hatte ein scharfes Auge für solche Dinge. „Es hat keinen Sinn, sich über das Verhalten eines Nakken den Kopf zu zerbrechen", behauptete Balaam und setzte sich in Bewegung. „Die durchschaut sowieso keiner. Und außerdem wird es höchste Zeit, daß wir aus dieser Hitze herauskommen."
    Und auch das war ein Ablenkungsmanöver, denn eines war sicher: Gerade Balaam litt am allerwenigsten unter den hoheri Temperaturen, die in dieser Stadt tagsüber herrschten.
    Der Springer stapfte voran, und sie folgten ihm. Die beiden Kampfroboter schwebten in kurzem Abstand hinter ihnen her. Allzu beruhigend wirkte das nicht, denn offensichtlich hatte keine der beiden Maschinen den Nakken geortet.
    Shingo hielt sich neben Loydel Shvartz, und als er aus dessen Bewegungen herauslesen konnte, daß der erste Ärger verflogen war, zupfte Shingo am Ärmel des Kornmandanten und deutete unauffällig auf Balaam. „Schon mal was von Captain Ahab gehört, Kleiner?" fragte Shvartz leise.
    Shingo hatte die Zwangspause auf Heleios genutzt, um etwas für seine Bildung zu tun. Viel Zeit war ihm dafür nicht geblieben, aber der Name, den Shvartz nannte, war ihm ein Begriff. „Der da?" fragte er überrascht.
    Loydel Shvartz nickte.
    Balaam wandte sich kurz um - eine merkwürdige Drehung aus dem seitwärts gerichteten Gang heraus - und blickte Shingo an. Es war ein seltsamer, durchdringender BJick, und Shingo spürte eine Gänsehaut auf seinem Rücken. Er widerstand nur mit Mühe dem spontanen Wunsch, sich hinter Loydel Shvartz zu verstecken.
    Captain Ahab - eine lebende Legende.
    Er mußte uralt sein. Sein Ruf war nicht der allerbeste, und die Geschichten, die man sich über ihn erzählte, waren widersprüchlich. Er war nicht unbedingt der Typ, auf den man sich blindlings verlassen durfte, und wer ihm vertraute, der tat dies auf eigene Gefahr.
    Und trotzdem deuteten alle Kommentare, an die Shingo sich erinnern. konnte, einmütig darauf hin, daß dieser Captain Ahab in der Geschichtsschreibung vorwiegend positiv beurteilt wurde. 5. „Dies", sagte Balaam alias Captain Ahab und deutete mit einer großspurigen Geste auf ein halbzerfallenes Ge-Bitte lesen Sie weiter auf Seite 37 mäuer, „ist meine bescheidene Klause."
    Shingo mußte zweimal hinsehen, um zu begreifen, was

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