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1484 - Der Tod eines Nakken

Titel: 1484 - Der Tod eines Nakken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bäumen. „Ich interessiere mich nicht für Lokvorth im allgemeinen und noch nicht einmal für Lokvorth-Therm im besonderen", erklärte Captain Ahab nüchtern. „Ich bin nur wegen des Humanidroms hier. Alles andere ist mir egal. Von dieser Kolonie habe ich noch nie etwas gehört, und dieses Mädchen ist mir nie über den Weg gelaufen. Was die beiden Frauen betrifft, so weiß ich nicht, was aus ihnen geworden ist, aber wenn sie in den Dschungel gegangen sind, dann sind sie wahrscheinlich inzwischen gestorben, und es ist nicht anzunehmen, daß man jemals auch nur einen einzigen Knochen von ihnen finden wird."
    Und wieder starrten sie sich an - der Springer und der Pararealist -, und Shingo wußte, daß Sato Ambush nicht glaubte, was Captain Ahab ihm zu diesem Thema sagte. Er wußte es so genau, als hätte er die Gedanken des Terraners lesen können. Aber mit der gleichen Sicherheit wußte er auch, daß niemand jemals etwas von Captain Ahab erfahren würde, was der Springer nicht aus freiem Willen verraten wollte.
    Andererseits: Welchen Grund hätte Captain Ahab haben sollen, ihnen die Antwort auf gerade diese Fragen zu verweigern?
    Vielleicht tut er es einfach nur aus Prinzip, dachte Shingo. Das würde zu ihm passen.
    Und gleichzeitig stellte er mit nicht geringem Erstaunen fest, daß dieser undurchsichtige Springer ihm sympathisch war. Vielleicht hatte das etwas mit den abenteuerlichen Geschichten zu tun, die man sich über Captain Ahab erzählte. „Zeige uns, was du da drinnen in deinem Versteck aufbewahrst", sagte Ambush schließlich.
     
    *
     
    Der „Raum-Zeit-Vorhang" hatte eine Wand vorgespiegelt, wo es gar keine Wand gab. Hinter dem arg mitgenommenen Kampfroboter war ein Gang zu sehen, sauber, hell erleuchtet, mit je zwei Türen äuf beiden Seiten und einer fünften Tür an der Stirnseite des Korridors.
    Die Räume, die sich hinter den vier seitlichen Türen auftaten, waren alle miteinander in bestem Zustand, mit glatten Wänden, hell und sauber, vollklimatisiert und mit technischem Gerät vollgestopft. Ein guter Teil davon diente Captain Ahabs Sicherheit. Hinter der fünften Tür lag sicher sein privates Quartier. Das alles war erstaunlich schlicht - jedenfalls wenn man bedachte, wem es gehörte.
    Einige Geräte im ersten Raum, den sie betraten, blinkten Alarm. „Der Raum-Zeit-Vorhang", kommentierte Ahab und nahm verschiedene Schaltungen vor. „Die Technik ist noch nicht ganz ausgereift. Ab und zu habe ich mit Funktionsstörungen zu kämpfen. Aber das wird vorübergehen. Ist nur eine Frage der Zeit."
    „Wie hast du die Nakken dazu gebracht, dir dieses Prinzip zu verraten?" fragte Sato Ambush interessiert.
    Ahab lachte dröhnend. „Du hast es also erkannt", stellte er fest. „Nun, damit habe ich gerechnet. Es ist einer der Gründe dafür, daß ich den Kontakt zu euch gesucht habe. Du bist ein kluger Mann, Sato Ambush, und sicher wirst du auch erkennen, welchen Wert all dies hier besitzt."
    Sato Ambush blickte auf die Geräte, dann auf Captain Ahab. Er lächelte. „Wenn du mich so gut kennst, solltest du aber auch wissen, daß ich mich nicht so leicht ablenken lasse, wenn ich ein bestimmtes Ziel erst einmal ins Auge gefaßt habe", bemerkte er nüchtern. „Also - wie bist du an dieses Wissen gekommen?"
    „Ich habe es von den Nakken", erklärte Ahab. „Von wem auch sonst?" fragte Ambush amüsiert. „Die Nakken lieben es, sich in Raum-Zeit-Falten zu verstekken. Ich hatte allerdings bisher nicht den Eindruck, daß sie bereitwillig mit jedem dahergelaufenen Fremden darüber plaudern, welcher Technik sie sich dabei bedienen."
    „Da hast du recht", stimmte Ahab zu. „Aber einem Freund gegenüber hat man keine Geheimnisse. Das ist auch bei den Nakken nicht anders."
    „Nakken schließen keine Freundschaften - jedenfalls nicht mit Wesen wie uns."
    „Bin ich denn ein Wesen wie ihr?" fragte Balaam alias Captain Ahab spöttisch.
    Sato Ambush bedachte ihn mit einem langen, seltsamen Blick. „Nein", sagte er gedehnt. „Aber die Nakken haben sich den Ewigen Kriegern gegenüber nicht viel anders verhalten, als sie es uns gegenüber tun. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie mit irgend jemandem Freundschaft schließen - nicht einmal mit Wesen ihrer eigenen Art. Ihre Denkweise ist so absolut fremd, daß wir es möglicherweise niemals lernen werden, sie zu verstehen."
    „Da sprichst du für dich selbst", behauptete Captain Ahab grob. „Für mich gelten deine Vorurteile nicht.
    Ob du es nun glauben magst oder

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