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1489 - Die Männerfalle

1489 - Die Männerfalle

Titel: 1489 - Die Männerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Theke blank. Die leeren Flaschen hatten sie entsorgt und die Lücken waren aufgefüllt worden. Dafür hatten zwei Helfer gesorgt, die erst am Abend wieder ihren Dienst antreten würden und zwei ausgebildete Bodyguards waren.
    Bis dahin gehörte ihr der Club allein. Die Chefin ließ ihre Blicke wandern und war zufrieden. Der Club sah wieder wie neu aus. Die Spuren der Nacht waren verschwunden.
    Die Frau mit den langen schwarzen Haaren, die sie hochgesteckt und unter einem Tuch verborgen hatte, nahm auf einem der gepolsterten Hocker Patz. Ein Aschenbecher stand bereit, in dem sie die Zigarette ausdrückte. Sie schaute in den Spiegel an der anderen Seite der Theke und tat so, als würde sie Flaschen zählen, die rechts und links der glänzenden Fläche in den Regalen standen.
    Sie war unzufrieden. Nein, das reichte als Beschreibung ihres Zustands nicht aus. Sie war sogar sauer, denn in der vergangenen Nacht war einiges nicht so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Ein Mann war in den Dark Room gelangt, und er hatte es geschafft, zu entkommen, obwohl man schon so nahe an ihn herangekommen war. Sogar sein Blut war schon geflossen, trotzdem hatte es keiner trinken können, was Caroline sehr sauer machte. Nicht, weil ihre Freundinnen nicht satt geworden waren, es ging da um etwas anderes. Das Opfer war entkommen, und sie wusste nicht, wie es reagieren würde. Man würde sich um die Verletzungen des Mannes kümmern, daran glaubte sie schon, aber wie würde es weitergehen? Welche Fragen würde man sich stellen? Sicher die, wie solche Verletzungen zustande kommen konnten.
    Ob der Verdacht auf irgendwelche Vampire gelenkt wurde, das war fraglich. Es konnte sein, aber es musste nicht, und so sah sich die Chefin des Clubs in einer Schwebe. Sie nahm sich vor, noch aufmerksamer zu sein, denn sie wollte nicht, dass ihr Geheimnis gelüftet wurde.
    Vielleicht war es auch der falsche Mann gewesen, den sie in den Dark Room gelassen hatte? Alles war möglich, getreu dem Motto ihres Clubs. Nichts musste sein, aber alles konnte.
    Sie wischte über das blanke, dunkelbraun lackierte Holz der Theke hinweg und drehte den Kopf zur Seite, weil eine der Reinemachefrauen sie ansprach.
    »Ich denke, dass wir fertig sind, Mrs. Ricci.«
    »Ja, Sie haben gut gearbeitet. Wie immer.«
    »Dann gehen wir jetzt.«
    »Natürlich. Bis morgen.«
    Die beiden Reinemachefrauen zogen sich zurück und schlossen die Tür hinter sich. Caroline blieb allein in ihrem Reich, das sich aus drei Etagen zusammensetzte. Ganz oben befanden sich ihre Privaträume. Darunter auf der Galerie, zu der eine Treppe aus dem Parterre hoch führte, war es enger als unten. Hier konnte man sich gemütlich zusammensetzen oder über das Geländer hinweg nach unten schauen, um dort die Männer und Frauen zu beobachten, die sich gegenseitig anmachten.
    Der Club war ein Geheimtipp. Trotzdem lief er gut, denn es gab in dieser riesigen Stadt genügend Menschen, die Abend für Abend den Kick suchten. Genau diese Marktlücke hatte Carolina erkannt und den Erotic-Club gegründet.
    Dass er noch ein schauriges Geheimnis verbarg, wussten nur die Wenigsten, doch wer den Dark Room betrat, der vergaß ihn nicht, denn dort paarte sich starke Lust mit starken Schmerzen, und es gab nicht wenige Menschen, die darauf abfuhren.
    Um diese Zeit war es ruhig. Andere saßen beim Lunch, aber daran dachte Caro nicht. Normalerweise hätte sie sich in ihrem Zimmer hingelegt, um zwei, drei Stunden zu ruhen oder auch fest zu schlafen. Nur war sie an diesem Tag nicht dazu in der Lage. Es war in der letzten Nacht ein Fauxpas geschehen, der böse Folgen haben konnte, und so wollte sie selbst in den Dark Room gehen, um nachzuschauen, ob dort alles wieder in Ordnung war. Es gab einen Eingang, der versteckt lag und zu dem nur sie den Schlüssel besaß.
    Sie rutschte vom Hocker und ging auf die Schmalseite des Partyraums zu. Die Wände waren mit schwarzen und roten Farben gestrichen, und wer etwas zu viel getrunken hatte, für den bildeten sie schließlich ein wirres Muster.
    Die Tür war nicht zu sehen. Es gab nur einen schmalen Schlitz, in den Caroline den Schlüssel steckte, ihn zweimal herumdrehte, um die Tür dann nach außen zu schieben.
    Vor ihr lag eine andere Welt.
    Da war kein Glamour mehr zu sehen. Da war die Luft nicht von irgendwelchen Düften geschwängert, es gab hier eine kalte Düsternis, die erst vertrieben wurde, als sie das Licht einschaltete.
    Der Flur mit seinen nackten Steinwänden endete

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