Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1489 - Die Männerfalle

1489 - Die Männerfalle

Titel: 1489 - Die Männerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Büro.
    Was dieser Tag bringen würde, wussten wir beide nicht. Nur eines stand fest: Es war viel zu warm draußen. Der Winter wollte und wollte einfach nicht kommen, was nicht alle Menschen freute, denn Frühling im Dezember war auch für mich nicht das Wahre.
    Den letzten Fall hatten wir glücklich überstanden. Dank Sukos Dämonenpeitsche gab es den Schamanen Igana nicht mehr. Aber durch den Tod eines Mafiabosses, den er verschuldet hatte, war in der Szene einiges durcheinander geraten. Da musste sich ein Teil der Unterwelt erst mal neu formieren.
    Ich trank die ersten Schlucke und lehnte mich dann zurück, wobei ich die Hände hinter dem Kopf verschränkte.
    »Tolle Haltung!« lobte Suko.
    »Danke. So kann es bleiben.«
    »Denk daran, dass wir Sir James noch über den Tod des Schamanen informieren müssen.«
    »Ich weiß.«
    »Wann?«
    »Er soll anrufen.«
    »Ist mir auch recht.«
    Jeder von uns hörte die Echos der schnellen Schritte im Vorzimmer, und dann erschien Glenda Perkins auf der Schwelle. Ein brauner Pullover, ein ausgestellter, ebenfalls brauner Rock, die dunklen Strümpfe dazu, die Stiefel, das war schon topmodisch.
    »He, da bist du ja.«
    »Guten Morgen, die Herren.«
    »Ebenfalls.«
    »Und?« fragte sie.
    Ich nickte ihr zu. »Du siehst stark aus. Aber wie geht es dir sonst?«
    Sie hob den Kopf an und reckte das Kinn vor. »Wenn du den Virus meinst, so muss ich dich enttäuschen. Er hat mich verlassen. Er mochte mich wohl nicht so recht.«
    »Sei froh.«
    »Bin ich auch.«
    »Und sonst?«
    »Gibt es Arbeit für euch.«
    Ich schaute sie an, als hätte sie etwas Schlimmes von sich gegeben.
    »Ist das ein Scherz?«
    »Nein.«
    »Und worum handelt es sich?« fragte Suko.
    Glenda wedelte mit einem Blatt Papier, das in einer Klarsichthülle steckte. »Hier sind die Aussagen eines Officers namens Jack Kovac. Er hat sie in der Nacht noch zu Protokoll gegeben, und was er da hinterließ, hört sich nach einem Vampir an.«
    »Moment mal, Glenda…«
    »Ich kann dir nicht mehr sagen, John. Lies selbst und bilde dir dann deine Meinung. Bis gleich.«
    Sie drückte mir die Hülle in die Hand und schwebte davon.
    »Wird wohl kein fauler Tag werden«, meinte Suko.
    Ich winkte ab. »Erst mal abwarten.«
    In der Hülle steckten zwei Seiten. Ich zupfte sie hervor und fing an zu lesen. Suko ließ mich dabei in Ruhe. Fragen stellte er nicht.
    Es ging um einen verletzten Mann, der in ein Krankenhaus geschafft worden war. Jemand hatte ihn angegriffen und Wunden an seinem Hals hinterlassen. Er hatte sehr viel Blut verloren. Es war ihm noch gelungen, den Weg nach Hause zu seiner Schwester zu finden, und sie hatte die Polizei und den Notarzt alarmiert.
    Das erklärte ich Suko in Kurzform, der sich damit nicht anfreunden konnte und den Kopf schüttelte, bevor er fragte: »Und warum liegt der Bericht gerade auf unserem Schreibtisch?«
    »Das kommt noch.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Dieser Officer Kovac hat sich zu einer eigenen Meinung durchgerungen, als er sich die Halswunden anschaute. Jetzt geht er davon aus, dass sie von einem Vampir stammen könnten.«
    »Bitte?«
    »Ja, das hat er daraus gefolgert.«
    »Das gibt es doch nicht«, sagte Suko. »Ist denn ein Foto des Verletzten dabei?«
    »Nein, nur die Aussage.«
    »Und jetzt?«
    Ich legte die Hülle wieder auf den Schreibtisch. »Irgendjemand scheint die Aussagen für bare Münze genommen zu haben, sonst würden wir sie jetzt nicht lesen. Aber ich habe damit ebenfalls meine Probleme. Ein normaler Mensch schaut sich eine Halswunde an und spricht davon, dass es Vampirbisse waren. Das ist schon ungewöhnlich. Ich denke, wir sollten mit diesem Jack Kovac darüber reden.«
    »Ja, wie du meinst.« Die Informationen waren vorhanden. Ich musste nur eine bestimmte Nummer anrufen. Auch der Name des Verletzten war angegeben und ebenfalls das Krankenhaus, in dem er lag.
    »Soll ich oder soll ich nicht?«
    »Telefoniere mal, sonst haben wir keine Ruhe. Es könnte ja etwas gewesen sein.«
    »Du hast mich überzeugt.«
    Ich wählte die Telefonnummer des Reviers, in dem dieser Jack Kovac tätig war, rechnete allerdings damit, ihn nicht an die Leitung zu bekommen, weil er nach einer Nachtschicht frei hatte.
    Dafür meldete sich sein Dienststellenleiter, ein Sergeant McFry.
    »Welch eine Ehre, Mr. Sinclair. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Sie anrufen.«
    »Warum nicht?«
    »Glauben Sie den Aussagen etwa?«
    »Sie haben mich zumindest neugierig gemacht, sodass ich mehr darüber wissen

Weitere Kostenlose Bücher