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1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan. „Scheint so, als hättet ihr gute Ware anzubieten."
    „Und ob." Inzwischen hatte sich ein regelrechter Auflauf gebildet. Chinnvi behielt mit sichtbarer Genugtuung den Schlitten im Auge. „Gutes Zeug, wirklich. Besonders das, was wir den Traumjägern abgenommen haben. Und das aus dem Gebäude, das du entdeckt hast."
    Bliss nahm die ersten Tauschgeschäfte vor. „...zwei SSCs gegen den Inducer...", hörte Rhodan mit. „Aber erst nach Prüfung ..."
    Einer der Kidbots verschwand mit dem Käufer und einigen Syn-Komponenten, kehrte Minuten später zurück und warf Rhodan im Vorbeigehen ein zufriedenes Grinsen zu. Geklappt, hieß das. Gutes Geschäft.
    Zwei Frauen transportierten Wasserkanister ab. Ein Mann redete zuerst, holte sich dann aber Verstärkung. Zu dritt wurden Kisten voller Konzentrate durch den Lärm getragen. „Echt, sehr gute Geschäfte." Chinnvi beobachtete die Szenerie nun fast aufgeregt. „Ich glaub' sogar, das reicht heute!"
    „Reichen? Wozu?" Sie sah unwillig auf zu ihm. „Hab' ich dir doch erklärt. Wir arbeiten dafür, daß Bliss ihren Simu-Chip kriegt. Heute ist es soweit. Dann bin endlich ich an der Reihe." Plötzlich ein Ausdruck der Zufriedenheit in ihrem Gesicht: „Mit neun oder zehn auf Simusense. Keine schlechte Leistung."
    Für die Kidbots dauerte der Electric Bazaar noch eine halbe Stunde lang, dann war der Schlitten ausverkauft. Bliss postierte sie aufgeregt als Wachen. Sie selbst verschwand - Rhodan folgte ihr mit den Augen bis zum Stand des Prüfers.
    Sie schaffte sich Platz und reichte dem Mann einen Gürtel, an dem etwa ein Dutzend winzige Schaltelemente baumelten. Ein Grinsen lief über das Gesicht des Mannes. Der Megaspot tauchte seine Miene in Grellweiß; eine Maske aus Freundlichkeit, verwittert, eingekerbt. Und grausam, das erkannte Rhodan nun.
    Der Prüfer nahm die Teile anstandslos.
    Bliss erhielt den leeren Gürtel und ein kleines Schächtelchen zurück. Die Schachtel drückte sie an sich wie einen Schatz, den Gürtel warf sie fast achtlos über die Schulter.
    Als sie zurückkam, hatte sie sich perfekt in der Gewalt. „Abbauen!" zischte sie. „Sofort. Wir verziehen uns."
    Die Kinder machten den leeren Schlitten schwebebereit. In diesem Augenblick geschah es: Ein Mann und zwei Frauen traten vor sie hin. Es waren Traumjäger.
    Gerrin und die beiden Frauen.
    Gerrin starrte die Kinder haßerfüllt an, rührte aber keinen Finger. Er stellte sich lediglich in den Weg. Die Frauen flankierten den Platz. Dann fiel der Blick des Mannes auf Rhodan, der atemlos und mit geschwärztem Gesicht im Hintergrund wartete. „Ah. Du..."
    Rhodan antwortete nicht.
    Der Traumjäger sah aus, als wäre er am liebsten sofort losgesprungen, als hätte er sie alle nur zu gern getötet. Aber die Situation ließ das nicht zu. „Hier ist neutrale Zone!" sagte Bliss. „Keine Toten im Basar. Verschwinde."
    Gerrin lachte. Sein Narbengesicht verzog sich zu einer lauernden, brutalen Grimasse. „Gib' sofort raus, was mir gehört."
    Bliss, Chinnvi und die anderen traten gleichzeitig vor. Plötzlich hielten alle Messer in der Hand.
    Gerrin ballte die Fäuste, doch er griff nicht an. Statt dessen trat er vor Rhodan hin und sah dem Terraner fest in die Augen. „Jetzt sag ich dir was, und vergiß es niemals: Du gehörst mir!"
    Er gab den Frauen Zeichen. Die Traumjäger machten den Weg frei.
    Unverzüglich rückten die Kidbots vor und nutzten die Lücke. Rhodan spürte Gerrins heißen Atem im Nakken. Dann schloß sich die Menge um. den Schlitten, und sie kämpften sich zum Ausgang vor. Hinter ihnen blieben stroboskopisches Geflimmer und Gestank zurück.
    Glück gehabt, dachte er. Und schon wieder dieser Mort Gerrin
     
    4. Traumhelfer, Traumjäger
     
    Am nächsten Morgen herrschte im entleerten Versteck der Kidbots sonderbare Stimmung. Keiner sagte ein Wort; ein beklemmender Gegensatz zur Geschäftsmäßigkeit, die sonst herrschte.
    Irgendwann nahm Bliss ihren Gürtel ab und warf ihn in die Mitte. Aus einem Versteck kramte sie die Strahler, die sie Gerrin und den Frauen abgenommen hatten. Einen davon stellte sie auf enge Streuung und schwächste Wirkung. „Was machst du da?" wollte Rhodan scheinbar unbeeindruckt wissen. „Sieh's dir an."
    Bliss löste vorsichtig die Spitzen ihrer Nägel ab. Sie hörte erst auf, als das Hornmaterial bis zu den Fingerspitzen abgebrannt war. „Das war's. Wünsch' euch noch viel Glück, euch allen." Mit diesen Worten verschwand sie. Dabei hatte sie nur die Schachtel

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