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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Viele Grüße von Enza an alle", sagte er. „Ich mache mich sofort an die Arbeit!"
    Die beiden Nakken entfernten sich in der Hintergrund der Halle, und Notkus beugte sich über das Terminal und rief das Programm auf, daß sie für die Tests vorbereitet hatte. Nacheinander wanderten die Symbolketten über den Bildschirm. Für Außenstehende steilten sie nur unverständliches Zeug dar, für die Mitglieder des Störsender-Teams jedoch besaßen sie spezifische Bedeutungen.
    Der Synergistiker bewegte lautlos die Lippen, während er mitlas. Dann zuckte sein rechter Arm nach vorn, der Zeigefinger berührte einen Sensor. Die Zeichenketten hielten an, und Kantor vergaß die Umgebung um sich herum. Er nahm nicht mehr wahr, daß sich Dharab schräg hinter ihm befand und ihm zusah.
    Er begann mit der Sensorik des Terminals zu arbeiten. Er betätigte energetische Impulsgeber und schuf eine Symbolkugel, die sich auf dem Schirm als Schattengebilde darstellte. Der zweite Teil seiner Tätigkeit bestand in der akustischen Kommunikation mit dem Terminal, und es dauerte gut zehn Minuten, bis der Synergistiker beide Teile so miteinander harmonisiert hatte, daß die Syntronik seine Eingaben akzeptierte und sich die Symbolkugel veränderte. Sie wurde zu einem Gebilde aus unverständlichen Zeichen und Linien, und irgendwann hatte der Terraner das Brennen in den Augen leid und zog die blaue Folie von dem Schirm ab, damit er die Echtfarbendarstellung besser erkennen konnte. „Die Impulsfolge besitzt den Symbolgehalt eines Befehlsimpulses und hat einen fiktiven Inhalt", meldete die Syntronik. „Soll sie gesendet werden?"
    „Als Simulation", bestätigte Notkus. „Wir haben einen Zeitplan ausgearbeitet. Dieser gilt auch für die Simulation!"
    „Die Simulation startet jetzt!" verkündete der Automat. „Halt!" erklärte Notkus. „Nicht so eilig. Wie geht es Enza?"
    Es dauerte den Bruchteil einer Sekunde, bis die Anlagen der BOX-01810 die Information aus der KALIHAL eingeholt hatten. „Sie befindet sich auf dem Weg der Besserung, Notkus Kantor."
    „Danke, das beruhigt mich ungemein. Start!"
    Zunächst veränderte sich nichts. Die Symbolkugel hing unverändert auf dem Schirm, und Notkus ersparte sich den zusätzlichen Energieverbrauch, das Ganze in Form eines dreidimensionalen Hologramms in den Raum über dem Terminal zu holen. Er hielt den Atem an und wartete.
    Die Symbolkugel verschwand übergangslos vom Schirm. Gleichzeitig meldete sich der Teil des Zentralplasmas, der sich in der BOX befand. „Ich kann mehrere Symbolketten nicht verstehen", erklärte es über ein Lautsprecherfeld. „Es sind Fehler enthalten."
    „Kannst du die Fehler mitsenden?" wollte Notkus wissen. „Es ist schließlich nicht erforderlich, daß du den Inhalt der Symbole verstehst. Das tust du bei den meisten Sendungen der Cantaro sowieso nicht."
    „Ich sende die Impulse verstärkt aus!"
    Das Plasma begann mit seiner Tätigkeit, und die Syntronik zeigte an, daß sie eine Energieableitung erstellte. Sie verhinderte, daß das Plasma durch rückströmende Energien beschädigt wurde. Da der Sender des Schiffes nicht eingeschaltet war, hätte diese Gefahr bestanden.
    Wieder einmal tauchten draußen im Korridor Matten-Willys auf und veranstalteten einen Radau, der nicht zu überhören war. Notkus warf dem Haluter einen fragenden Blick zu. Dharab verzichtete darauf, Posbis zu rufen. Er baute ein Akustik-Isolierfeld auf, und die Stille kehrte zurück. „Das Universum ist voller Wunder", hauchte der Haluter leise, aber es tat Kantor trotzdem in den Ohren weh. „Die Matten-Willys sind eines der größten."
    Notkus verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. Daraufhin zog sich Dharab ein Stück zurück und verschwand in Richtung der Nakken.
    Der Terraner wartete. Noch immer befanden sich die Sendeströme in dem geschlossenen System unterwegs. Das Terminal zeigte an, daß die Nakken mit ihren hypersensiblen Kräften eingriffen und mit der Impulsfolge spielten.
    Ja, es war ein Spielen. Nicht anders konnte man dieses Jonglieren und Variieren mit dem Inhalt der Symbolkugel verstehen. Der Synergistiker stand da und überlegte, wie er intensiver an dem Vorgang teilhaben konnte. „Was macht Enza?" fragte er leise. „Sie schläft."
    „Gib mir ein Hologramm. Ich will die Symbolkugel als Hologramm!"
    Vor ihm begannen in der Luft Farben zu tanzen. Natürlich gab es auch andere Möglichkeiten, eine Impulsfolge optisch darzustellen. Der Syntron in der Halle war darauf

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