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1496 - Die Paratrans-Mission

Titel: 1496 - Die Paratrans-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist!"
    „Du könntest ihn zumindest fragen, warum er lügt", sagte Dao-Lin-H'ay bedächtig. „Es gibt keinen Beweis dafür, daß er das tut."
    „Oh, doch, den gibt es! Denk doch nur mal an den Notruf, den er losgelassen hat. Er hat nur von sich selbst gesprochen - in der Einzahl. Er hat nie einen Mitreisenden erwähnt, von der Mannschaft ganz zu schweigen. >Falls mich jemand hört<. >Ich brauche Hilfe<. Wenn du dich nicht so genau daran erinnern solltest, dann hör dir die Aufzeichnung an."
    „Die Jäger hatten ihn schon vorher beim Wickel", sagte Nikki Frickel abweisend. „Die USAMBARA war bereits beschädigt, als sie hier im Palion-System eintraf. Die Manöver, die sie danach durchgeführt hat, waren einfach. Wahrscheinlich sind die anderen schon beim ersten Angriff gestorben. Ein Teil der Flugdaten war bereits programmiert, und den Rest hat er mit Ach und Krach auch ohne Hilfe geschafft."
    „Warum hat er es dann nicht entsprechend geschildert?"
    „Warum?" Plötzlich war sie wieder fuchsteufelswild. „Warum, fragst du? Weil er ein Mensch ist! Weil er Nerven hat, und weil er Gefühle hat, wie jeder Mensch. Weil er etwas durchgemacht hat, was einen Menschen völlig durcheinanderbringen kann - ganz allein in diesem alten Kasten, die Mannschaft tot, seine Freunde, vielleicht sogar seine Familie ... wer von uns weiß denn schon, was da alles vorgefallen ist!
    Und dann die Cantaro. Acht Jäger, alle schwer bewaffnet, nur darauf versessen, ihn und sein Schiff endgültig aus dem Universum zu blasen! Kannst du dir nicht vorstellen, daß er Angst hatte? Daß er fast verrückt vor Furcht war? So verrückt, daß er blindlings, ohne die geringste Hoffnung auf Erfolg, diesen Notruf abgesetzt hat. Glaubst du etwa, daß er in diesem Augenblick noch imstande war, logisch zu denken? Der hat überhaupt nicht mehr gedacht - der hat nur noch reagiert. Signar Faust war nicht mehr imstande, einen wohlgedrechselten Notruf aufzusetzen, sondern er hat sich das erstbeste Mikrofon geschnappt und seine Angst hinausgeschrien - in terranischer Sprache."
    „Aber nach der Landung hat er Interkosmo gesprochen!"
    „Ja, genau! Da war die Gefahr vorbei. Er kam wieder zu sich."
    „Und wenn dieser Hilferuf in terranischer Sprache nur dazu bestimmt war, etwa vorhandene Terraner aus der Reserve zu locken?"
    „Das hätte er auch anders erreichen können. Schon der Name seines Schiffes wäre ausreichend gewesen.
    Ich gebe zu, daß ich zuerst auch mißtrauisch war. Aber als ich den Namen >USAMBARA< hörte, war es damit aus und vorbei."
    „Wer weiß, ob der Name echt ist!"
    „Warum sollte er es nicht sein? Der Angriff der Cantaro war es jedenfalls. Wenn das alles nur eine Finte war...„ „Sie haben erst zugeschlagen, als er die USAMBARA schon verlassen hatte. Und sie haben nicht auf das Beiboot geschossen!"
    „Na und? Er hatte so oder so keine Chance mehr. Wenn wir die Cantaro nicht ausgeschaltet hätten, wäre er jetzt tot, und es spielt überhaupt keine Rolle, ob er nun oben in der USAMBARA gestorben wäre oder hier unten auf Menafor. Begreifst du denn nicht, worum es geht? Selbst wenn die Cantaro unsere Landung auf diesem Planeten bemerkt haben - vom Paratrans können sie nichts wissen. Ohne den Paratrans aber hätten wir die Jäger nicht ausschalten können. Erfolg: Die Cantaro wären gezwungen gewesen, ihren eigenen Agenten abzuschießen - oder sie hätten einen Rückzieher machen müssen. Und dann hätten wir das Spiel durchschaut."
    „Es sei denn, jemand hat sie darüber informiert, was wir hier haben!"
    „Dazu hätte niemand eine Gelegenheit gehabt. Schon gar nicht Creona Dhauby. Du hast selbst dafür gesorgt, daß niemand heimlich einen Funkspruch absetzen konnte. Außerdem kann jeder sehen, daß die beiden keine Cantaro sind. Zugegeben - Creona Dhauby hat merkwürdige Augen. Aber sieh dir Signar Faust an! Er ist ein völlig normaler Mensch."
    „Er hat sich bemerkenswert schnell erholt!" gab Dao-Lin-H'ay zu bedenken.
    Nikki Frickel widmete ihr einen fast verächtlichen Blick. „Eine ganz normale Reaktion", behauptete sie. „Früher oder später wird er zusammenklappen. Ich kann nur hoffen, daß es noch eine Weile dauert, denn im Augenblick haben wir für so etwas wirklich keine Zeit!"
    Sie erhob sich, und eine mühsam gezügelte Wut lag in ihren Bewegungen. Der Wink, den sie dem Servo gab, sah aus, als versetze sie jemandem eine Ohrfeige.
    Die Tür ihrer Kabine öffnete sich. „Von Menschen", sagte sie, und es klang

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