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1498 - Rhodans Tod

Titel: 1498 - Rhodans Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Oberschenkel.
    Einer der Giganten deutete mit dem Daumen über seine Schulter. Er vertraute der syntronischen Auswertung und stufte mich als echt ein. Im Zeitalter perfekter Klon-Nachbildungen mußte man mit allem rechnen.
    Darüber hinaus dachte er nicht daran, die armlange Wildtier-Keule loszulassen. Die Ertruser waren auf der Jagd gewesen.
    Er biß in das safttriefende Fleisch, riß es vom Knochen los und begann mit beachtlicher Geräuschentwicklung zu kauen.
    Sein Kollege beachtete mich kaum. Er hatte genug mit der zweiten Keule zu tun.
    Immerhin wollte er etwas sagen, aber außer einem unartikulierten Grollen verstand ich nichts. Es klang trotzdem freundlich.
    Ich ging zwischen den schmatzenden Riesen hindurch, legitimierte mich nochmals per Handflächenabdruck und war froh, als endlich das Schott aufglitt.
    Das Nervenzentrum der Widder-Basis öffnete sich meinen Blicken. Man hatte die Zentrale erweitert und modernisiert. Das angegliederte Rechenzentrum war enorm leistungsfähig und mit Syntroniken bestückt, die man irgendwo erbeutet hatte.
    Homer G. Adams stand im Hintergrund der Zentrale. Er diskutierte lebhaft mit January Khemo-Massai.
    Die drei anderen Terraner schienen ebenfalls erregt zu sein. Nur der Widder-Bote Tetch Wossonow war die Ruhe selbst.
    Ich schaute zu den Großbildschirmen der Raumüberwachung hinüber und überprüfte oberflächlich die eingeblendeten Meßdaten. Über Heleios schien alles in Ordnung zu sein.
    Adams winkte ungeduldig. Mir war klar, daß die Hektik auf den in aller Frühe durchgeführten Test zurückzuführen war.
    Auf Anraten der Wissenschaftler hatten wir uns entschlossen, eine der beiden Reservekartuschen zu opfern. Anders hätten wir die Einsatzbereitschaft des DAVIP-AV nicht feststellen können.
    Sein technischer Aufbau war im Prinzip einfach und leicht zu ergründen gewesen, nicht aber die Wirkungsweise der in den Kartuschen eingelagerten Viren.
    Bei den Galaktikern angekommen, wurde mir ein großformatiges Drei-D-Bild vor die Nase gehalten. Man hatte es aus den Videoaufzeichnungen herauskopiert.
    Es zeigte die grellweißen Blitze von zwei Hochenergieentladungen. In der Nähe stehende Urwaldbäume brannten wie alte Wachsfackeln. Nahe der größeren Explosionszone hatte die Druckwelle eine Schneise in das Gehölz gerissen.
    Da wurde mir klar, warum Khemo-Massai so skeptisch schaute. Auch die beiden Fachingenieure Ben Mahur und Süverman schienen sich in ihrer Haut nicht wohl zu fühlen. „Zwei Detonationen?" fragte ich verunsichert. „Wolltet ihr nicht nur einen Roboter als Testobjekt nehmen?"
    „Es war auch nur einer!" bestätigte der Waffensyntroniker Cisoph Tonk. „Er trug einen Paratronschirm-Projektor modernster und geheimster Cantaro-Ausführung. So etwas wird Ager Catomen ebenfalls benutzen, vielleicht noch um eine Spur besser. Es herrschte ein leichter Seitenwind. Der Robot stand zwanzig Meter vor dem Bildwerfer-Objektiv. Wir hatten die Entfernung gewählt, weil sich Ager Catomen voraussichtlich nicht viel näher an Rhodan heranwagen wird."
    „Ja und? Das beweist, daß die abgeblasenen Viren trotz Seitenwind auch auf zwanzig Meter wirksam sind. Sie haben sich in den Paratronschirm hineingefressen, sich übersättigt und sind explodiert. Ist das richtig?"
    „Und wie!" orakelte Ben Mahur. Sein schmales Piratengesicht war verkniffen. „Die Kulturen in den Kartuschen leben noch prächtig. Man hat sie mit einem eingelagerten Fünf-D-Strahler, wahrscheinlich einer Howalgonium-Abart, über tausend Jahre hinweg am Leben erhalten. Die Viren haben sich auf den Abwehrschirm gestürzt, als hätte jedes von den Biestern einen eigenen Raketenantrieb eingebaut. Nach vierundsechzig Sekunden hatten sie ihre kritische Masse erreicht und sind hochgegangen. Auf die Sekunde genau! Gleichzeitig explodierte die Space-Jet, mit der wir Rhodans Landungsboot simuliert hatten. Irgendwie muß er ja auf Palkaru ankommen, oder?"
    Ich starrte den Terraner sekundenlang an, bis ich erfaßt hatte, was draußen in der Wildnis geschehen war. „Die Viren haben die Landungs-Jet ebenfalls angegriffen?" fragte ich ahnungsschwer. „Genau das!" bestätigte Cisoph Tonk mit beeindruckender Ruhe. „Wir hatten Dabrifas Strahler provisorisch in der geöffneten Luftschleuse aufgestellt. Perry wird den DAVIP-AV ja wohl kaum als Pistolenersatz am Gürtel tragen wollen. Er muß also in seinem Landungsboot installiert werden. Das nützt ihm aber verteufelt wenig, wenn die Jet ebenfalls explodiert. Die

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