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14b Stephanie Plum: Liebeswunder und Männerzauber (Plum Lovin')

14b Stephanie Plum: Liebeswunder und Männerzauber (Plum Lovin')

Titel: 14b Stephanie Plum: Liebeswunder und Männerzauber (Plum Lovin') Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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das war nicht meine Schuld.«
    »Nimm diese verdammte Waffe«, befahl Diesel. »Stanley Cramp ist kein netter Zeitgenosse.«
    »Wo finde ich diesen Kerl?«
    »Er wohnt in einem Apartment über dem Pfandhaus, aber um diese Tageszeit arbeitet er sicher. Das Leihhaus ist ein Einmannbetrieb und hat sieben Tage die Woche geöffnet.«
    Ich kletterte aus Diesels Corvette, stieg in meinen Escape und fuhr los in Richtung Stadtmitte. Dort bog ich in eine kleine Seitenstraße ein, die zu dem Pfandhaus führte, und parkte auf der gegenüberliegenden Straßenseite, zwei Häuser von dem Laden entfernt. Diesel stand mit dem Wagen nur ein Geschäft weiter. Beim Überqueren der Straße warf ich ihm einen kurzen Blick zu. Dann klingelte ich an der Ladentür. Der Summer ertönte, und ich wurde eingelassen. Hier galt offensichtlich Sicherheitsstufe eins.
    Stanley Cramp sah so aus, als sei ihm sämtliches Leben ausgesaugt worden. Er war eins fünfundsiebzig groß und hager. Etwa Mitte fünfzig. Sein schütteres, fettiges, schwarzes Haar musste dringend geschnitten werden. Seine Klamotten waren eine Größe zu groß und seine Zähne mit Tabakflecken übersät. Unter seinen Augen zeichneten sich Tränensäcke wie bei einem Bluthund ab, und die Farbe und Beschaffenheit seiner Haut erinnerten an nassen Zement. Er sah aus, als wäre er in einem Leichensack besser aufgehoben als hinter der Ladentheke eines Leihhauses.
    Ich ging auf den Tresen zu und schenkte Cramp ein kokettes Lächeln. Cramp drehte sich um und schaute, ob jemand hinter ihm stand.
    »Hoffentlich macht es Ihnen nichts aus«, begann ich. »Ich bin dort draußen beinahe erfroren, und Ihr Laden sah so gemütlich und warm aus. Und dann sah ich Sie hier ganz allein stehen.«
    »Sie wollen nicht etwa … Sie wissen schon … hier’ne kleine Nummer schieben, oder? Ich finde Sie wirklich hübsch, aber ich hab kein Geld. Hab gestern auf das falsche Pferd gesetzt und bin jetzt völlig pleite.«
    Na großartig, er hielt mich für eine Nutte. Nicht gerade eine schmeichelhafte Einschätzung meiner Person, aber vielleicht konnte ich daraus Nutzen ziehen. »Setzen Sie oft auf das falsche Pferd?«
    »Ja, leider. Früher habe ich bei Wetten immer gewonnen, aber dann hat sich das Blatt plötzlich gewendet, und jetzt gerate ich immer tiefer in die Scheiße.«
    »Meine Güte, was für ein Jammer. Zum Glück haben Sie noch dieses Pfandhaus. Gehört es Ihnen?«
    »Ja, sozusagen. Ich schulde einigen Leuten Geld, aber das bringe ich in Ordnung, sobald das Glück wieder auf meiner Seite ist.«
    Ich schlenderte durch den Laden und spähte in die Schaukästen. »Sie hatten eine Weile eine sehr hübsche Halskette im Fenster, aber seit einiger Zeit habe ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Die Kette mit dem roten Stein? Die wurde gestohlen. Eine Frau hat den Laden überfallen und mir in den Fuß geschossen.«
    »Was Sie nicht sagen!«
    »Ich schwör’s bei Gott. Der Fuß passt immer noch in keinen Schuh.«
    »Wie schrecklich. Wurde sie verhaftet?«
    »Ja, aber die Polizei konnte die Halskette nicht sicherstellen.«
    »Wow.«
    »Ich habe eine Flasche wirklich guten Fusel hinter dem Tresen«, sagte Cramp. »Wollen Sie einen Schluck zum Aufwärmen?«
    »Klar.«
    Cramp zog eine Flasche Jack Daniel’s hervor und stellte sie auf die Glastheke. »Bedienen Sie sich.«
    »Haben Sie ein Glas für mich?«
    »Gläser sind oben. In meiner Wohnung.«
    »Vielleicht könnten wir nach oben gehen.«
    »Ja, das wäre wunderbar, aber wie gesagt, ich bin blank.«
    »Ach, zum Teufel, was soll’s. Es ist kalt, und ich habe ohnehin nichts Besseres zu tun. Lassen Sie uns nach oben gehen.«
    Cramp sah aus, als würde er gleich aus den Latschen kippen.
    »Aber was wird aus dem Laden?«, fragte ich.
    »Ich werde abschließen«, sagte Cramp und hastete zur Eingangstür. Er schob den Riegel vor und drehte das Schild an der Tür um, sodass die Seite mit der Aufschrift GESCHLOSSEN nach außen zeigte. »Sonntags ist ohnehin nie viel los.« Er nahm die Flasche mit dem Whiskey in die Hand und deutete auf den hinteren Teil des Pfandhauses. »Die Treppe führt direkt in meine Wohnung«, erklärte er. »Wir müssen nicht mal aus dem Haus gehen.«
    Die Treppe nach oben war schmal und dunkel und knarrte. Sie führte in eine kleine Wohnung, die ebenfalls schmal und dunkel war und knarrte. Im vorderen Zimmer stand ein Fernseher auf einem Kartentisch und gegenüber davon eine Bettcouch mit einer geblümten Steppdecke. Ein zerschrammter

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