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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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einen Kerker gesperrt, der zwei Türen besaß. Jede von ihnen wurde von einem Soldaten bewacht. Und der König sprach zu dem Gefangenen: ,Eine dieser Türen führt hinaus in die Freiheit, die andere jedoch zum Schafott und in den Tod. Die Soldaten wissen, welche Tür wohin führt. Einer von ihnen sagt stets die Wahrheit, der andere lügt jedoch. Du darfst nun einen von beiden fragen, aber nur ein einziges Mal.
    Wenn dich die Antwort in die Freiheit führt, so ist dein Leben gerettet. Führt sie dich aber zum Schafott, so wirst du geköpft.'  Der Gefangene überlegte lange. Dann wandte er sich an einen der Soldaten und stellte ihm eine Frage. Der Soldat wies auf eine der beiden Türen. Der Gefangene ging tapfer zu ihr, öffnete sie und war frei.«
    »Und worin liegt nun das Rätsel, ehrwürdiger Sokrates?«  fragte Anastase.
    »Findet die Lösung selbst", antwortete die geheimnisvolle Stimme. »Ich kehre jetzt zurück ins Elysium.«
    »Schönen Gruß an Franklin Roosevelt", rief Lennet und löste damit einen Sturm der Empörung aus.
    »Die heutige junge Generation - einfach unmöglich!« ereiferte sich Monsieur Loiseau.
    »Dummkopf!« fügte Anastase aufgebracht hinzu. »Er weiß noch nicht mal, daß bei den alten Griechen das Elysium der Aufenthaltsort der Seligen war.«
    »Auf jeden Fall scheint Spiritismus nicht Ihre Stärke zu sein", fügte der Hausherr hinzu.
    Es blieb Lennet nichts anderes übrig, als sich mit tausend Entschuldigungen unter einem wahren Hagel von Vorwürfen zurückzuziehen.
    »Was ist denn da drinnen passiert?« fragte Silvia, als sich Lennet zu ihr in die Küche flüchtete.
    »Die Geister haben mir einen Fußtritt versetzt", meinte er.
    »Hör mal, du darfst mir nicht böse sein, daß ich mich in diesen Tagen nicht so um dich kümmere, wie ich es gern möchte. Aber ich glaube, es ist wichtig, daß ich herausfinde, was hier nicht stimmt.«
    »Kann ich dir denn gar nicht helfen?«
    »Du könntest es vielleicht, wenn ich selbst einen besseren Durchblick hätte. Im Moment laß mich nur machen. Und als erstes, da wir ja schließlich Verbündete sind, gib mir bitte einen Hausschlüssel, damit ich ungehindert ein- und ausgehen kann?«  Silvia war zwar erstaunt, aber sie gab ihm vertrauensvoll ihren Schlüsselbund. Lennet schlüpfte lautlos ins Freie. Im Augenblick hatte es aufgehört zu regnen. Bewegungen zwischen den noch vom Regen glänzenden Sträuchern ließen auf die Anwesenheit der »Gorillas" schließen. An der vereinbarten Stelle stieß Lennet auf den Lieferwagen des FND. Er klopfte an die Hecktür.
    »Guten Abend, Herr Leutnant", begrüßte ihn der Sergeant beim Öffnen. »Kommen Sie doch bitte herein und nehmen Sie Platz.«  Im ersten Moment glaubte Lennet, die Bibliothek zu betreten, die er eben verlassen hatte, denn die Stimmen der Spiritisten klangen so, als wenn sie unmittelbar anwesend wären.
    »Diese jungen Leute heutzutage!« hörte er Loiseaus Stimme.
    »Eigentlich hatte ich diesen jungen Mann für noch  durchtriebener gehalten.« Das war Marais.
    »Tja, ein paar sind eben doch ganz in Ordnung, lieber Professor!« meinte Lennet leicht gekränkt.
    »Meine Herren, die Geister antworten nicht mehr. Vertagen wir doch die Sitzung", schlug Anastase vor.
    »Wie haben Sie das bloß gemacht, Monsieur Dupont?«  erkundigte sich Lennet. »Man glaubt ja, direkt dabeizusein!«
    »Ja, der Klang ist recht gut. Die Fensterscheibe bildet eine Resonanzfläche. Ich hatte keinerlei Probleme, das empfindliche Richtmikrofon in die richtige Stellung zu bringen. Wir können alles hören, was sich drinnen abspielt.«
    »Haben Sie nicht daran gedacht, das Gespräch auf Band aufzunehmen?«
    »Ja, Herr Leutnant. Schon geschehen.«
    »Bravo, gut gemacht. Haben Sie auf Grund ihrer  Beobachtungen eine Ahnung, wie das alles hier funktioniert?«
    »Selbstverständlich, Herr Leutnant. Das ist ganz einfach. Die angeblich übernatürlichen Geräusche und Klänge werden mit Tonverzerrung auf einem Kanal übertragen, den ich ausgemacht habe. Der Sender befindet sich nicht genau bestimmbar in einem Umkreis von etwa hundert Kilometern. Seine Wellen werden mit einem versteckten Gerät in der Bibliothek empfangen. Dort gibt es ebenfalls einen Sender, der auf demselben Kanal, die Gespräche im ,Spiritisten-Zimmer' nach außen funkt. Ich glaube, daß es sich dabei um einen kombinierten Minisender handelt, der zugleich Empfänger ist. Er ist wahrscheinlich irgendwo am Tisch befestigt.«
    »Nochmals Bravo!« Lennet war

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