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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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schon immer von den Fähigkeiten des FND überzeugt gewesen.
    »Und was ist mit der Telefonkabine im Café Victor?«
    »Ich habe einen kleinen Apparat in den Telefonhörer  eingebaut und daraufhin alle Gespräche aufgenommen. Sie stehen Ihnen zur Verfügung, aber wenn Sie mir glauben wollen, sie enthalten keine wesentlichen Informationen.«
    »Gut. Hören wir jetzt, was sich in Marais' Haus weiter abspielt.«
    »Zu Befehl, Herr Leutnant.«  Im Lieferwagen wurde es still. Die beiden Männer verfolgten über den Empfänger, wie sich die Spiritisten von Marais verabschiedeten und ihm versprachen, am nächsten Abend zu einer hoffentlich erfolgreicheren Sitzung wiederzukommen. In dem Augenblick, als sie die Bibliothek verlassen hatten, schaltete sich der versteckte Sender aus.
    »Das ist ganz normal", erklärte Dupont. »Dieser Sender spricht auf Stimmen an. Wenn es nichts mehr zu melden gibt, schaltet er sich automatisch aus.«  Eine halbe Stunde verging, in der sie nur das Gespräch eines Betrunkenen in der Telefonkabine des Café Victor abhörten.
    Dann endlich erklang eine Stimme, die Lennet bekannt vorkam.
    »Hallo?«
    »Hallo? Sind Sie es?«
    »Natürlich bin ich es.«
    »Wer - ich?«
    »Na, ich - immer derselbe, den Sie jeden Abend um die gleiche Zeit fragen. Was gibt es Neues?«
    »Sokrates ist erschienen. Er hat uns ein Rätsel gestellt. Irgend etwas mit einem König, einem Gefangenen, einem Schafott...«
    »Was mußte man erraten?«
    »Ich weiß nicht mehr so genau. Ich glaube, es war der Unterschied zwischen einem Schafott und der Freiheit. Aber der Neffe von Panayotis Kraft...«
    »Wer soll denn das sein?«
    »Na, der junge Mann, den Sie mir angekündigt haben.«
    »Er heißt nicht Panayotis Kraft. Er heißt Lennet!«
    »Ja, aber er ist der Neffe von Panayotis Kraft.«
    »Zum Teufel mit Panayotis Kraft. Also, was hat Lennet getan?«
    »Er hat Sokrates aufgetragen, Franklin Roosevelt zu grüßen.
    Und Sokrates hat ihm einen Fußtritt verpaßt. Wissen Sie, ich habe schon immer die Erscheinung von Georg V. bevorzugt.
    Aber das ist ja schließlich kein Grund, Leute mit den Füßen zu treten. Übrigens, ich habe mich geirrt, Sokrates hat ihn schon vor dem Rätsel getreten, was noch viel ungerechter ist.«  Eine Flasche Sekt, die man vor dem Entkorken schüttelt, hätte nicht lauter in die Luft gehen können als der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung.
    »Petitluron, Sie sind unfähig! Sie taugen zu gar nichts! Sie sind noch schlimmer, als ich mir vorgestellt habe!«
    »Ja, Kommissar.«
    »Herr Kommissar!«
    »Ja, Herr Kommissar.«
    »Und mit solchen Nieten soll ich nun Frankreich retten!  Petitluron, Sie denken doch hoffentlich daran, dem Professor tüchtig zu schmeicheln?«
    »Ich bin immer einer Meinung mit ihm, Herr Kommissar.«
    »Und stellen Sie ihm Rätsel?«
    »Ständig, Herr Kommissar. Nur vergesse ich manchmal die Lösung.« Am anderen Ende der Leitung hörte man ein Seufzen.
    »Petitluron, ich erwarte morgen Ihren Bericht um die gleiche  Zeit.«
    »Ja, Kommissar.«
    »Herr Kommissar!«
    »Ja, Herr Kommissar.«
    »Sie rufen mich aber nicht von sich zu Hause an! Ich kenne die Jungens vom FND, die hören Sie bestimmt ab.«
    »Nein, ich telefoniere wieder vom Café aus.«
    »Sie müssen schon verstehen, wir arbeiten zwar Hand in Hand mit dem FND, aber deswegen holen wir ihnen noch lange nicht die Kastanien aus dem Feuer!«
    »Natürlich, Herr Kommissar! Jedem das Seine, Herr  Kommissar!«
    »Ich will Ihnen mal was sagen, Petitluron. Wenn ich jemand anderen hätte, der sich beim Professor einschmeicheln könnte, ich schwöre Ihnen, ich würde ihn nehmen!«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Herr Kommissar.«  Erneutes Seufzen. »Rufen Sie mich morgen an, Petitluron, und versuchen Sie nicht nötiger als unfähig - ich meine natürlich, nicht unfähiger als nötig zu erscheinen!« Dann klickte es in der Leitung.
    Lennet überlegte. Petitluron, den er bislang aller möglichen finsteren Machenschaften verdächtigt hatte, war also nur ein Informant Didiers, den dieser vollkommen vergessen hatte, Montferrand gegenüber zu erwähnen. Petitluron gab es daher auch nicht in der Kartei des FND. Das sah dem Kommissar ähnlich! Lennet war ein Profi, er regte sich darüber nicht auf. Er kannte die Rivalitäten zwischen den einzelnen Geheimdiensten, und die Erfahrung hatte ihn gelehrt, nachsichtig zu sein.
    Und jetzt hatte er auch eine Erklärung für die übernatürlichen Erscheinungen gefunden, ganz

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