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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Lampen.
    Und dann entdeckte Lennet in einer Ecke des Schuppens zwei vollkommen lebendige Wesen: Professor Marais, der wild mit den Händen herumfuchtelte, und einen Mann von ungefähr vierzig Jahren, der einen Rollkragenpullover über seinen zerknitterten Schlafanzug gezogen hatte.
    »Sie sind eine Schlafmütze, Monsieur, jawohl", schimpfte Marais. »Ich frage Sie nun zum zehnten Mal: Warum mußte das passieren? Zwei Geister statt einem, na schön. Rousseau und Voltaire, auch gut. Aber daß sie sich dann gegenseitig beleidigen, und die Aufforderung, der andere möge den Sender verlassen! Ist Ihnen denn nicht klar, daß Petitluron jetzt alles weiß? Das heißt, meine ganze Arbeit der vergangenen Monate war umsonst!«
    »Ich möchte Sie darauf hinweisen, daß auch wir mitgearbeitet haben und wahrscheinlich noch mehr als Sie", erwiderte der Mann. »Schon gut, ich kann eben Julie nichts abschlagen. Aber  sie sollten auch verstehen, daß ich das alles nicht zu meinem Vergnügen mache. Was den Zwischenfall von heute abend angeht, so tut es mir leid. Ich weiß, daß ich mich nicht dazu hätte hinreißen lassen dürfen, von Sendern zu sprechen. Aber auch ich wiederhole zum zehnten Mal, daß ich nichts dafür kann, daß ich nichts von Voltaire weiß, und daß wahrscheinlich jemand hinter Ihren Plan gekommen ist und nun versucht, Sie auf den Arm zu nehmen.«
    »Wollen Sie behaupten, ein Dritter habe uns belauscht und sich in das Gespräch eingemischt?«
    »Genau das.«
    »Dann kann ich nur hoffen, daß es nicht Didier ist. Nein, er wäre wohl nie auf so eine Idee gekommen. Und er hätte es nie gewagt, mich als ,häßlich' zu bezeichnen. Didier hat nicht genügend Humor. Sagen Sie, lieber Monsieur Crencks, mögen Sie Rätsel?«
    »Nicht besonders, und schon gar nicht um zwei Uhr nachts.«
    »Kennen sie das von dem kleinen Hund und dem Eifelturm?«
    »Hören Sie, Professor, finden Sie nicht, daß diese Komödie langsam langweilig wird? Ich verbringe meine Abende damit, Geist zu spielen, ich leihe Ihnen meine holographischen Glanzleistungen, Julie steht Ihnen mit ihren technischen Erfahrungen zur Verfügung, ich...«
    »Ruhig, Eduard.« Eine rundliche Frau von etwa vierzig Jahren, mit kurzgeschnittenen roten Haaren, eingehüllt in einen dicken Hausmantel, erschien. Sie schien einen nicht  unbeträchtlichen Einfluß auf Eduard Crencks auszuüben, der vermutlich ihr Bruder war.
    »Aber Julie, ich habe doch nichts Schlimmes gesagt. Ich versuche nur, dem Professor klarzumachen...«
    »Warum regst du dich auf?« unterbrach ihn Julie. »Du brauchst doch nur jeden Abend einige Worte über den Sender zu  sprechen. Das macht dir Spaß, das entspannt dich. Ich bringe deine Meisterwerke Victor Hugo, Caesar usw. nach Fecamp, ich installiere alle elektronischen Vorrichtungen...«
    »Schon gut, schon gut. Ich meine ja nur, die Komödie hat nun lange genug gedauert, und...«
    »Das kommt ganz darauf auf", mischte sich der Professor ein.
    »Wissen Sie noch, warum wir das alles machen?«
    »Sicher", meinte Julie. »Sie waren verärgert über die ständige Überwachung, der Sie zum Opfer gefallen sind, und Sie wollten deshalb Kommissar Didier ein wenig an der Nase herumführen.«
    »Das will ich noch immer, liebe Freundin, noch immer. Wenn ich ihn dazu gebracht habe, mich bei der Regierung als verrückt zu melden, und man einen Untersuchungsausschuß zur  Überprüfung zu mir schickt, dann werde ich den Herren die Figuren von Monsieur Crencks und noch ein paar andere Spaße vorführen. Dann werde ich der ganzen Welt erklären, daß ich noch nicht verrückt bin, daß ich es aber bald werden würde, wenn mich dieser Dummkopf Didier nicht in Ruhe läßt. Haha, und dann wird der Hauptkommissar seinen Rang verlieren und irgendwo als Verkehrspolizist landen. Und Sie, Crencks, werden ein ziemlich dämliches Gesicht machen!«
    »Im Moment", meinte Crencks, »sind Sie es wohl eher, der...«
    »Eduard! Ruhig!« beschwichtigte Julie, bevor sie sich Marais zuwandte. »Lieber Professor, der heutige Zwischenfall ist in der Tat bedauerlich, aber ich bin der Meinung, es handelte sich um einen Funkamateur, der zufällig auf unseren Sender gestoßen ist und sich auch mal als Spiritist versuchen wollte. Sie haben eine bewundernswerte Geistesgegenwart bewiesen, in dem sie den Empfang sofort blockierten: Wir brauchen nur den Kanal zu wechseln, und dann können wir wahrscheinlich unsere kleinen, so amüsanten Sitzungen wieder aufnehmen...«
    »Den Kanal wechseln?«

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