Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
15 Gruselstories

15 Gruselstories

Titel: 15 Gruselstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
Vom Netzwerk:
Kennt­nis setz­te. Er wür­de mit ei­nem Schla­ge be­rühmt wer­den! Wer weiß, wel­che bis­her ver­bor­ge­nen Tü­ren der Ar­chäo­lo­gie er mit sei­ner Ent­de­ckung öff­nen könn­te! Die Sa­che lohn­te sich wirk­lich. Und je­des Mit­tel hei­lig­te den Zweck!
    Aber er muß­te vor­sich­tig zu Wer­ke ge­hen, um kei­nen Ver­dacht zu er­re­gen. Des­halb wag­te er auch nicht die Ara­ber, die dort ge­we­sen wa­ren, nach nä­he­ren An­ga­ben zu be­fra­gen. Er wä­re da­durch so­fort un­wei­ger­lich ins Ge­re­de ge­kom­men. Nein, er muß­te sei­ne In­for­ma­tio­nen von den Ein­ge­bo­re­nen, die die Ka­ra­wa­ne be­glei­tet hat­ten, be­kom­men. Des­halb hat­ten zwei sei­ner Die­ner Hassan, den al­ten Ka­mel­rei­ter, auf­ge­grif­fen und in Car­no­tis Haus ge­schleppt. Aber Hassan schau­te nur ängst­lich um sich, als er be­fragt wur­de. Er wei­ger­te sich, zu re­den. Dar­auf­hin sah sich Car­no­ti ge­zwun­gen, Hassan in den klei­nen Kel­ler­raum brin­gen zu las­sen, in dem er sich schon frü­her wi­der­spens­ti­ge Gäs­te ge­fü­gig zu ma­chen pfleg­te. Hier un­ten, wo ihm sei­ne ana­to­mi­schen Kennt­nis­se zu Hil­fe ka­men, be­rei­te­te es ihm kei­ne Schwie­rig­kei­ten, sei­ne Be­su­cher auf der Fol­ter­bank zum Spre­chen zu brin­gen.
    Als Dr. Car­no­ti da­nach aus dem Kel­ler auf­tauch­te, hat­te er al­so al­len Grund, mit sich und der Welt zu­frie­den zu sein. Er rieb sich die fet­ten Hän­de, als er die Wor­te des Ka­mel­rei­ters auf der Land­kar­te be­stä­tigt sah.
    Ein sat­tes Lä­cheln lag auf sei­nem Ge­sicht, als er kurz dar­auf aus­ging, um ein aus­gie­bi­ges Abend­brot zu sich zu neh­men.
    Nach zwei Ta­gen hat­te er sei­ne Vor­be­rei­tun­gen be­en­det. Um kein un­nö­ti­ges Auf­se­hen zu er­re­gen, hat­te er nur ei­ni­ge we­ni­ge Ein­ge­bo­re­ne an­ge­wor­ben. Sei­nen Ge­schäfts­freun­den hat­te er ge­sagt, daß er für ein paar Ta­ge ver­rei­sen wür­de. Er hat­te einen Dol­met­scher an­ge­stellt, der erst seit kur­z­em in der Stadt leb­te, aber von dem Car­no­ti wuß­te, daß er ge­gen ent­spre­chen­de Be­loh­nung ab­so­lut dicht­hielt. Dann hat­te er sich ein paar schnel­le Ka­me­le ver­schafft und ei­ni­ge zu­sätz­li­che Esel, die er vor einen lee­ren Kar­ren span­nen ließ. Er nahm nur für sechs Ta­ge Was­ser und Le­bens­mit­tel mit, denn er hat­te die Ab­sicht, per Boot zu­rück­zu­kom­men.
    Als al­le Vor­be­rei­tun­gen ge­trof­fen wa­ren, ver­sam­mel­te sich die bunt zu­sam­men­ge­wür­fel­te Ge­sell­schaft ei­nes Mor­gens an ei­nem be­stimm­ten Ort. Der Auf­bruch ging un­auf­fäl­lig vor sich. Kein Mensch be­merk­te et­was.
    Die Ex­pe­di­ti­on konn­te in al­ler Stil­le die Stadt ver­las­sen.
    Am Mor­gen des vier­ten Ta­ges er­reich­ten sie schließ­lich den be­wuß­ten Ort.
    Car­no­ti führ­te die Ka­ra­wa­ne an. Er saß auf dem schwan­ken­den Rücken sei­nes Ka­mels und sah als ers­ter die bei­den Find­lings­stei­ne. Er seufz­te er­leich­tert auf, und ließ sich vom Rücken des Ka­mels fal­len. Er schi­en die sen­gen­de Hit­ze nicht mehr zu spü­ren, als er auf die bei­den Stei­ne zu­eil­te.
    Dann wand­te er sich um und brach­te durch ein Zei­chen die gan­ze Ka­ra­wa­ne zum Hal­ten. Er be­fahl, un­ver­züg­lich die Zel­te auf­zu­bau­en und al­le nö­ti­gen Vor­be­rei­tun­gen zum La­gern zu tref­fen. Er sah zu, wie die schwit­zen­den Ein­ge­bo­re­nen ih­re Ar­beit sorg­fäl­tig ver­rich­te­ten. Als sie da­mit fer­tig wa­ren, gönn­te er ih­nen trotz der un­barm­her­zi­gen Hit­ze kei­nen Au­gen­blick Ru­he, son­dern ver­lang­te, daß sie die schwe­ren Fels­blö­cke von der Sta­tue ent­fern­ten. Nach ei­ni­gen ver­geb­li­chen Be­mü­hun­gen ge­lang es den Ein­ge­bo­re­nen, die Stei­ne weg­zu­rol­len. Da­nach folg­ten sie Car­no­tis Be­fehl und be­gan­nen die Fi­gur frei­zu­schau­feln.
    Aber in dem Au­gen­blick, als die Ar­bei­ter einen schwar­zen un­heim­li­chen Kopf frei­ge­legt hat­ten, lie­ßen sie die Spa­ten fal­len und wi­chen schrei­end zu­rück. Denn was sie sa­hen, war ei­ne per­so­ni­fi­zier­te Blas­phe­mie mit ei­ner drei­fa­chen Kro­ne.
    Große,

Weitere Kostenlose Bücher