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15 Gruselstories

15 Gruselstories

Titel: 15 Gruselstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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Fahr­was­ser. Wir spiel­ten al­le bei­de un­se­re Trümp­fe mit der ge­wohn­ten Per­fek­ti­on aus.
    »Warum kannst du dir nicht wie je­der an­de­re nor­ma­le Mensch ei­ne an­stän­di­ge Ar­beit ver­schaf­fen, an­statt Tag für Tag zu Hau­se zu sit­zen und auf der Schreib­ma­schi­ne her­um­zu­häm­mern?«
    »Als ich dich ge­hei­ra­tet ha­be, mein Schatz, hast du ge­nau ge­wußt, daß ich Schrift­stel­ler bin. Wenn du so ver­ses­sen dar­auf bist, einen Mann mit ei­ner ›an­stän­di­gen Ar­beit‹ zu ha­ben, dann kann ich gar nicht ver­ste­hen, warum du nicht den ver­hin­der­ten As­sis­tenz­arzt, mit dem du dau­ernd her­um­ge­zo­gen bist, ge­hei­ra­tet hast. Dann hät­test du et­was Re­el­les. Und wenn du Lust hät­test, könn­test du ihn, so­oft du willst, an sei­nem Ar­beits­platz se­hen. Du könn­test ihn in der Würst­chen­bu­de beim Se­zie­ren von Bou­let­ten be­wun­dern.«
    »Oh, du kannst dir dei­ne Über­heb­lich­keit spa­ren. Ge­or­ge wür­de zu­min­dest sein mög­lichs­tes tun, um für den nö­ti­gen Un­ter­halt zu sor­gen.«
    »Das glau­be ich ger­ne. So­lan­ge ich ihn ken­ne, un­ter­hält er selbst mich präch­tig. Ich muß je­des­mal la­chen, wenn ich ihn se­he.«
    »Ich weiß wirk­lich nicht, wor­auf du dir so schreck­lich viel ein­bil­dest. Du denkst im­mer, du bist et­was Bes­se­res. Und was steckt da­hin­ter? Nichts. Wir sind prak­tisch am Ver­hun­gern, aber du mußt dir un­be­dingt auf Ra­ten­zah­lun­gen ein neu­es Au­to kau­fen, da­mit du dei­nen Film­frit­zen im­po­nie­ren kannst. Mir kannst du wahr­lich nicht da­mit im­po­nie­ren. Und um dem al­lem die Kro­ne auf­zu­set­zen, muß­test du jetzt auch noch ei­ne Le­bens­ver­si­che­rung ab­schlie­ßen. Soll ich dir sa­gen, warum du das ge­tan hast? Nur um an­zu­ge­ben und dei­nen Freun­den zu be­wei­sen, was du doch für ein fa­bel­haf­ter und für­sorg­li­cher Ehe­mann bist. Ob du’s glaubst oder nicht: Ich wünsch­te, ich hät­te Ge­or­ge ge­hei­ra­tet. Er wür­de mir zu­min­dest nach Dienst­schluß ein paar von den Bou­let­ten mit­brin­gen, über die du dich lus­tig zu ma­chen be­liebst. Wo­von soll­te ich dei­ner Mei­nung nach le­ben? Viel­leicht von al­ten Farb­bän­dern?«
    »Schon gut. Schon gut. Aber was soll ich denn, zum Teu­fel, ma­chen, wenn ich mein Zeug nicht ver­kau­fen kann? Ich ha­be fest mit die­ser Ver­trags­an­ge­le­gen­heit ge­rech­net. Soll ich mir jetzt das Le­ben neh­men, weil die Sa­che nicht ge­klappt hat? Geld, Geld – das ist das ein­zi­ge, wo­von du re­den kannst. Im­mer nör­gelst du an mir her­um. Was denkst du denn, wer ich bin? Viel­leicht ei­ne Gans, die gol­de­ne Ei­er legt?«
    »Du hast mit die­sen letz­ten Ge­schich­ten, die du weg­ge­schickt hast, vie­le Ei­er ge­legt.«
    »Lus­tig! Sehr lus­tig! Mir stinkt lang­sam der Dia­log in dei­nem zwei­ten Akt, Dai­sy.«
    »Das ha­be ich schon lan­ge ge­merkt. Viel­leicht möch­test du ger­ne die Part­ner aus­wech­seln, wie? Viel­leicht wür­dest du lie­ber mit die­ser Jean­ne Co­rey ein Du­ett sin­gen, wie? Glaubst du, daß mir neu­lich abends bei Eds Par­ty ent­gan­gen ist, wie du um sie her­um­ge­wie­selt bist? Du hät­test beim Tan­zen nur dann noch dich­ter an sie her­an­kom­men kön­nen, wenn sie kein Kor­sett ge­tra­gen hät­te.«
    »Ich ge­be dir den gu­ten Rat, Jean­ne aus dem Spiel zu las­sen.«
    »So! Ich soll al­so Jean­ne aus dem Spiel las­sen! Dei­ne Frau darf den Na­men dei­ner Freun­din nicht in den Mund neh­men. Das ist ja groß­ar­tig! Es ist mir nichts Neu­es, daß du dich im­mer schnell an die Da­men her­an­ma­chst, mein Schatz, aber ich ha­be nicht ge­wußt, daß ihr schon so weit seid. Hast du ihr schon ge­sagt, daß sie dei­ne In­spi­ra­ti­on ist?«
    »Ver­dammt noch mal, Dai­sy! Warum mußt du mir je­des Wort im Mun­de um­dre­hen?«
    »So? Tue ich das? Warum läßt du sie nicht auch ver­si­chern? Bi­ga­mie­ver­si­che­rung – das wä­re mal et­was Neu­es!«
    »Hör um Got­tes wil­len mit die­sem Un­sinn auf, Dai­sy! Ich muß sa­gen, das ist ein fei­ner Auf­takt für un­se­ren Hoch­zeits­tag.«
    »Hoch­zeits­tag?«
    »Heu­te ist doch der acht­zehn­te Mai. Oder nicht?«
    »Der acht­zehn­te Mai

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