150 - Demaskierung der Ungeheuer
Dämon nicht sonderlich mächtig ist."
„Das ist auch meine Meinung."
„Willst du noch immer die Tote sehen?" fragte Tim.
Der Junge schüttelte den Kopf. „Das ist nicht notwendig. Die Kugel hat mir sehr geholfen."
Morton stand langsam auf. „Ich muß mich um die Freaks kümmern. Wir bleiben weiter in Verbindung, aber bei der Suche nach dem Mörder kann ich nur wenig helfen."
„Einen Moment noch, Tim", sagte Peter.
„Was hast du vor?" fragte, Morton mißtrauisch, als Peter aufstand und seine Hände auf Tims Schultern legte.
„In letzter Zeit hast du oft Sodbrennen, und manchmal martern dich quälende Zahnschmerzen."
„Ja, aber woher…"
„Ich weiß es eben", sagte Peter.
Für ein paar Sekunden mobilisierte er seine Kräfte, dann löste er die Hände und trat einen Schritt zurück.
Tim hatte einen leichten Schlag erhalten, doch plötzlich fühlte er sich frisch und schmerzfrei. Verwundert massierte er sein Kinn und strich über den Bauch und den Magen. So gut hatte er sich seit Jahren nicht mehr gefühlt.
„Der Bursche ist auch ein Wunderheiler", sagte Tim überrascht. „Vielen Dank für deine Hilfe." Dorian begleitete Tim zur Tür.
„Hilfst du oft Menschen mit deiner Begabung?" erkundigte sich Coco.
„Manchmal, aber da agiere ich langsamer und verrate mich nicht."
„Ich vermute, daß du mit deiner Fähigkeit auch das Gegenteil erreichen kannst."
Peter schwieg, über dieses Thema wollte er nicht sprechen, doch er erinnerte sich an einen heißen Augusttag, da war er zehn Jahre alt gewesen…
Eine Woche lang war er Gast auf dem riesigen Landgut Kykuit gewesen, das einer befreundeten Familie gehörte. Doch er hatte sich eher wie ein Gefangener gefühlt. Wo man auch hinblickte, war man von hohen Mauern umgeben, von Stacheldrahtzäunen, Eisentoren und Wächtern mit Polizeihunden. Das war der Preis, den die Superreichen für ihre Macht zahlten, denn sie lebten in ständiger Angst vor Entführungen und Mordanschlägen.
Endlich holte ihn sein Vater ab, und er konnte es kaum erwarten, den Ort zu verlassen. Sein Vater spürte seine Unrast, und sie fuhren bald los.
„So will ich nicht leben, Pa", sagte Peter und schüttelte sich.
„Sie sind sehr vorsichtig, aber das muß man heutzutage sein, mein Sohn."
Peter blickte seinen Vater skeptisch an.
In diesem Augenblick überholte sie ein Motorradfahrer, der ihnen heftig zuwinkte und auf das linke Hinterrad deutete. Unwillkürlich bremste Alfred Belmont etwas ab, und das Motorrad paßte sich ihrer Geschwindigkeit an.
„Bleiben Sie stehen!" schrie der Motorradfahrer und richtete einen Colt auf Belmont.
Aus einem Feldweg schoß ein VW-Käfer hervor, der Belmont den Weg versperrte. Belmont stieg auf die Bremse.
Der schwarz gekleidete Motorradfahrer sprang von der schweren Maschine und lief auf sie zu, dabei zielte er mit dem Colt auf Alfred Belmont, der wie gelähmt war.
„Aussteigen", sagte er befehlend. „Ein bißchen plötzlich."
Vater und Sohn gehorchten.
Der Gangster trug einen Sturzhelm, eine riesige Brille, und seine Nase, der Mund und das Kinn steckten unter einem roten Tuch.
„Der Junge kommt mit mir", sagte der Verbrecher. „Und Sie, verehrter Mr. Belmont, richten eine Million Dollar in kleinen Scheinen her. Fahren Sie nach N.Y. und verständigen Sie nicht die Polizei."
Der Kerl zerschoß den rechten Vorderreifen und zielte nun auf Peter, der den Mann furchtlos musterte.
„Los, Bürschchen."
Er zeigte auf den VW, und Peter zögerte.
„Wenn du nicht sofort folgst, Bürschchen, dann knalle ich deinem Vater eine Kugel in den Bauch." Dieses Argument überzeugte Peter.
Eine Minute später saß er im Fond des Käfers, und der Halunke mit dem Colt hockte auf dem Beifahrersitz, drehte sich um und fuchtelte mit dem Revolver herum.
Der Fahrer gab Gas und raste die Landstraße 117 nach Pleasantville entlang.
Peter konnte das Gesicht des Fahrers nicht erkennen, denn er trug eine Strumpfmaske. Langsam entspannte er sich und nahm die Aura der Gangster auf. Sie war fürchterlich, nie zuvor hatte er so viel Bösartigkeit und Gemeinheit gespürt. Im Wagen stank es nach Gewalt und Tod.
Sie haben mir nicht die Augen verbunden, dachte er. Das beweist, daß es ihnen gleichgültig ist, was ich zu sehen bekomme. Und das kann nur eines bedeuten: Sie werden mich töten.
Zwei Meilen vor Pleasantville bog der VW-Käfer in eine Privatstraße ab. Unter den Rädern ratterte der Kies.
„Bist ein tapferes Bürschchen", sagte das Scheusal mit dem
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