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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nichts tun?«
    »Warum sollten wir das?«
    »Ich kann bei ihm für nichts garantieren. Er hat mir durch sein verändertes Aussehen Angst gemacht. Ich - ich - weiß auch nicht, wo er gewesen und diese Banshee ihn hingeführt hat.« Sie schüttelte den Kopf. »Die alte Sage, mein Gott. Die Hexe Imelda. Man hat hier hin und wieder über sie gesprochen, aber niemand von uns hat das als bare Münze genommen. Das konnte auf keinen Fall die Wahrheit sein. Nein, so etwas ist nicht möglich.«
    Ich hob die Schultern. »Im Regelfall haben Sie recht, Mrs Digger. Aber Sie glauben gar nicht, was alles in dieser Welt möglich ist. Da würden Sie nur den Kopf schütteln.«
    »Wieso?«
    »Auf Einzelheiten möchte ich nicht eingehen. Seien Sie jedoch versichert, dass wir nicht nur aus Zufall hier bei Ihnen sind. Das hat schon etwas zu bedeuten.«
    »Dann hat sich der Fall bis nach London herumgesprochen?«
    »Ja, so ist es gewesen.« Sie schloss für einen Moment die Augen und schien nicht wahrhaben zu wollen, dass so etwas möglich war. Aber wir waren der lebende Beweis für meine Worte.
    »Können wir?«
    »Sofort, Mr Sinclair.«
    Sie drehte sich um. Vor uns schritt sie in den Flur hinein und überließ danach uns den Vortritt. Wir mussten die Treppe hinaufsteigen und bemühten uns, möglichst leise zu sein, was auch einfach war, denn auf den Stufen lag ein schmaler Teppich, der unsere Trittgeräusche bis zur Lautlosigkeit dämpfte.
    Das Haus war eng, das hatten wir bereits festgestellt. In der ersten Etage kam noch die niedrige Decke hinzu. Ich war gezwungen, den Kopf ein wenig einzuziehen.
    Etwas fiel Suko und mir sehr schnell auf. Es war der Geruch, den wir unten nicht so intensiv wahrgenommen hatten. Es roch nach irgendwelchen Dämpfen, und darunter hatte sich auch ein Schwefelgeruch gemischt.
    Mrs Digger hielt die Hände ineinander verkrampft.
    »Es ist der Geruch von meinem Mann, und das ist einfach grauenhaft. Wenn ich mir vorstelle, dass er ihn aus der Hölle mitgebracht hat, dann muss er tatsächlich dort gewesen sein.«
    »Nein, nein«, sagte ich schnell, »vergessen Sie das mal.«
    »Aber warum denn der Geruch?«
    »Das werden wir feststellen, Mrs Digger. Welche Tür ist es?«
    »Die, die sich direkt neben ihnen befindet.«
    »Ah ja, danke.«
    Suko schob die Frau ein wenig zurück, damit er Platz hatte. Wir wollten den Raum zunächst allein betreten, warteten allerdings noch ab und lauschten an der Tür.
    Es waren keine verdächtigen Geräusche zu hören. Eine normale Ruhe umgab uns.
    Ich hatte meine Hand bereits auf die dunkle und kühle Klinke gelegt.
    Langsam bewegte ich sie nach unten und drückte danach die Tür ins Zimmerinnere.
    Ich schob mich hinein. Meine Pistole hatte ich stecken gelassen. Ich wollte nichts provozieren.
    Der erste Blick in das Zimmer zeigte nichts Ungewöhnliches. Abgesehen davon, dass es recht schmal war. Bett und Schrank passten soeben hinein.
    Und auf dem Bett lag jemand.
    Er lag mitten auf dem Doppelbett auf dem Rücken. Allerdings hatte er unter seinen Kopf ein Kissen geschoben, damit der etwas erhöht lag.
    Ich schob mich weiter ins Zimmer hinein, sodass Suko genügend Platz bekam, den Raum ebenfalls zu betreten. Ob uns der Mann bemerkt hatte, gab er mit keiner Geste zu verstehen. Er blieb bewegungslos liegen und sprach uns nicht mal an.
    Seine Frau blieb auf der Schwelle stehen. Sie reckte sich, um etwas mehr sehen zu können. Das war alles.
    Suko und ich schoben uns von zwei Seiten her an das Bett heran. In Brusthöhe des Liegenden blieben wir stehen und waren froh, kein zusätzliches Licht einschalten zu müssen. Im Zimmer war es so hell, dass wir auch die Gesichtsfarbe des Mannes erkannten, die sich tatsächlich verändert hatte, denn auf der Haut schimmerte eine leicht grüne Farbe durch.
    Suko und ich schauten uns über den Liegenden hinweg an. Ich konnte mir vorstellen, dass wir beide den gleichen Gedanken verfolgten, den Suko dann aussprach.
    »Aibon?«, flüsterte er.
    »Schon möglich.« Ich wies auf das Gesicht. »Zumindest die Farbe weist darauf hin.«
    »Und weiter?«
    Ich hob die Schultern. Meine Gedanken drehten sich um das, was ich wusste. Earl Digger hatte erklärt, aus der Hölle gekommen zu sein. Es war durchaus möglich, dass er nicht gelogen hatte. Da könnte er dann Aibon als die Hölle angesehen haben.
    »Aibon war für ihn die Hölle«, sagte Suko. »Und ich glaube nicht, dass es so weit hergeholt ist.«
    Das konnte zutreffen. Ich startete einen Versuch, um

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