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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf die Strecke, die tief hinein in die Hügellandschaft führte, die hier noch intakt war. Das Grün des Sommers fehlte, und so sahen einige der Hügel aus wie graue Buckel irgendwelcher Ungeheuer, die sich aus der Tiefe an die Oberfläche gedrückt hatten.
    Waldreich war die Umgebung nicht. Sie hatte zwar ihren besonderen Reiz, aber man konnte sie als kahl bezeichnen, und wenn der Wind aus Westen blies, hatte er freie Bahn.
    Im Moment säuselte er nur. Keine Bö schwappte gegen unseren Wagen.
    Ich folgte den Lkw-Spuren und musste immer wieder Kurven fahren, denn das Gelände hatte keinen geraden Weg zugelassen.
    Hinter mir wurde geflüstert. Es war Earl Digger, der etwas zu Suko sagte, das dieser sofort an mich weitergab.
    »Es kommt gleich eine lange Linkskurve. Dahinter werden wir das Ziel sehen.«
    »Super.«
    Ich gab etwas mehr Gas. Aufgeregt war ich schon. Das ging mir meist so bei einem neuen Fall, wenn ich nicht wusste, was mich erwartete. Oft genug waren es böse Überraschungen, und damit rechriete ich in diesem Fall ebenfalls. Ja, es stimmte.
    Nach der Kurve sahen wir im praktisch letzten klaren Licht des Tages das Ziel vor uns. Ich war so überrascht, dass ich zunächst mal auf die Bremse trat.
    Vor uns lag ein gewaltiger Krater, der später mal mit Wasser zu einem künstlichen See aufgefüllt werden sollte. Man hatte das Erdreich abgetragen und es auch abtransportiert. Innerhalb des Kraters standen einige Wagen, auch kleine Bagger hatten sich dazugesellt, aber der große Aushub lag bereits hinter ihnen.
    Zwei Baubuden zählte ich auf dem Grund, aber ich sah nicht weit entfernt auch einen Weg, der als Serpentine in den Krater hineinführte.
    Für die Lastwagen mit ihrer entsprechenden Bereifung war es sicherlich kein Problem, ihn hinauf oder hinab zu fahren, aber ich hatte da meine Bedenken. Das würde der Rover kaum schaffen.
    »Wir kommen da nicht runter«, sagte ich, um Suko schon mal darauf vorzubereiten.
    »Das habe ich mir bereits gedacht. Außerdem tut uns ein Fußmarsch ganz gut, denke ich.«
    Was unser Gast dazu meinte, erfuhren wir nicht. Er hielt seinen Mund und hing seinen Gedanken nach, während ich mich fragte, wie weit er sich wohl mit der anderen Seite verbunden fühlte.
    Von den Arbeitern sah ich nichts. Das war auch gut so. So konnte kein Unschuldiger mit in den Strudel hineingerissen werden.
    Warum die Arbeit schon eingestellt worden war, wusste ich nicht. Ich wollte es auch nicht wissen und fragte erst gar nicht bei Digger nach.
    Ich ließ den Rover die letzten Meter rollen und bremste dort, wo der Weg begann. Aus der Ferne hatte er gar nicht so steil ausgesehen. Das war hier anders. Es ging schon recht steil in die Tiefe. Und das auf einem feuchten und weichen Boden. Da wäre ich mit dem Rover niemals wieder hochgekommen.
    Ich stieg zuerst aus und schaute zu, wie Suko und Digger den Rover verließen. Mein Freund hatte den kräftigen Mann wie ein kleines Kind an die Hand genommen. Er wollte nicht, dass ihm etwas passierte, wenn er wieder in den Einfluss der anderen Macht geriet.
    Ich beobachtete ihn und stellte fest, dass er nervös wirkte. Er bewegte seine Augen, er suchte etwas, aber weder innerhalb noch außerhalb des Trichters war etwas zu sehen, das ich als verdächtig hätte einstufen müssen.
    »Alles klar, John?«
    »Ja, wir können.«
    Bevor ich ging, fiel mir auf, dass Earl Digger den Mund öffnete. Er wagte allerdings nicht, etwas zu sagen, senkte den Kopf und ließ sich von Suko mitziehen.
    Ich übernahm die Führung. Der Weg tat unseren Schuhen alles andere als gut. Wenn das so weiterging, konnten wir sie hinterher wegwerfen.
    Es änderte sich nichts, als wir uns der Sohle des Kraters näherten. Ein weicher Untergrund, mal rutschig, dann auch mal fester, aber immer irgendwie feindlich.
    Die Reifen der Wagen hatten ihre tiefen Spuren hinterlassen. Manchmal wirkten sie wie Gräben, und es gab überall diese verdammte glatte Schlammschicht.
    Um es kurz zu machen: Wir schafften es, ohne auszurutschen, und gelangten auf den Grund des Kraters, wo wir in die Höhe schauen konnten und uns klar wurde, welche Strecke wir hinter uns gelassen hatten.
    Die Wände kamen mir sehr steil und hoch vor. Zudem dunkel und abweisend. Bei einem schweren Regen würden sie abrutschen, denn nirgendwo sah ich irgendwelche Stützen.
    Und es herrschte eine ungewöhnliche Stille. Das konnten wir schon behaupten, denn dafür hatten wir ein Gefühl. Es war nicht die normale Stille, die vor Anbruch des

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