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1503 - Die Nacht der Bestien

1503 - Die Nacht der Bestien

Titel: 1503 - Die Nacht der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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will mir nicht den Kopf abreißen lassen. Außerdem möchte ich vor Mitternacht den Wagen erreicht haben. Klar?«
    »Ja, schon gut.« Robby war schon ziemlich schlapp. Er stand da und hatte eine Hand auf Camillas Schulter gelegt, um sich zu stützen.
    Bestimmt hatte er in der kurzen Zeit zu viel Wein getrunken.
    Jenny Modner mischte sich ein. Sie klatschte ein paar Mal in die Hände.
    »Reiß dich mal zusammen, verdammt! Das hier ist kein Spaß mehr. Denk daran, dass wir uns auf der Flucht befinden.«
    Robby kicherte. »Und wo ist der Feind?«
    »Sei froh, dass du ihn noch nicht gesehen hast!«, fuhr Johnny den jungen Mann an.
    Coleman kicherte. Er war tatsächlich angetrunken und tanzte neben Camilla her. Dabei warf er die Arme hoch und rief mit halblauter Stimme: »Hallo, Feind, komm mal her, dann reißen wir dir den Arsch auf!«
    Johnny sah Probleme auf die Gruppe zukommen. Und genau die konnten sie jetzt nicht gebrauchen. Er würde Robby zur Vernunft bringen müssen.
    Bevor er jedoch seinen Plan in die Tat umsetzen konnte, stellte sich Camilla vor ihn.
    »Ich kümmere mich um ihn, Johnny. Lass mal, wir schaffen das schon. Robby hat zu schnell getrunken.«
    »Zieh das auch durch, bitte.«
    »Ja, das mache ich.«
    Camilla hatte nicht zu viel versprochen. Sie ging auf Robby zu und fuhr ihn hart an. Sie schleuderte ihm die Worte entgegen, hielt ihn auch gepackt und schüttelte ihn durch.
    Robby bekam kein Wort hervor. Er starrte sie nur an, nickte und schien geläutert zu sein.
    »He, das hätte ich Camilla gar nicht zugetraut«, flüsterte Jenny. »Ich habe immer gedacht, sie wäre ein stilles Wasser. Ist aber wohl nicht so.«
    »Genau das braucht Robby.«
    Zum Schluss umfasste Camilla ihren Freund und nickte den anderen beiden zu. »Los, lasst uns weitergehen.«
    Zum Zeichen, dass alles okay war, hob Johnny die Hand.
    Sie hatten wieder Zeit verloren, was ihm nicht passte. Nach wie vor gingen sie über das freie Feld, obwohl Johnny auch daran gedacht hatte, den Weg durch den Wald zu nehmen. Letztendlich hatte er davon abgesehen. Zwar würde der Wald für sie Verstecke bieten, aber umgekehrt war es auch so. Der Verfolger hätte auch gute Deckung gehabt.
    Nur war von ihm noch nichts zu sehen. Sie hatten auch keinen weiteren Heullaut gehört. Das gab Johnny Hoffnung auf der einen Seite. Auf der anderen aber wurde er die Vorstellung nicht los, dass das Tier durch den Wald schlich und sie genau unter Kontrolle hielt.
    Sie liefen weiterhin über den weichen Grasboden, begleitet vom blassgelben Schein des Mondes, der sie wie ein großes Auge verfolgte.
    Er würde auch weiterhin vom Himmel schauen und seinen Schein nach unten schicken, auch wenn die Menschen längst verschwunden waren, die über das flache Gelände schritten und dem abgestellten Wagen immer näher kamen.
    Wie lange sie noch zu gehen hatten, wusste Johnny auch nicht. Er hatte sich keine prägnante Punkte merken können und musste sich allein auf sein Gefühl verlassen.
    War es schon die Hälfte der Strecke, die sie bis jetzt hinter sich gelassen hatten? Er hoffte, dass sie schon weiter waren, und als er auf die Uhr schaute, da stellte er fest, dass es nicht mehr weit bis Mitternacht war.
    Es fehlten nur noch knapp zehn Minuten.
    Er atmete ruhig und gelassen. Jenny Modner störte ihn mit ihrem Gerede nicht. Auch sie wusste, was die Glocke geschlagen hatte. Johnny und auch der Heullaut waren einfach zu überzeugend gewesen.
    Sie schritten weiter. Einen Verfolger sahen sie nicht. Und trotzdem hatten sie das Gefühl, unter Beobachtung zu stehen, vor allen Dingen von der linken Seite her, denn dort zog sich der Wald mit seinem dunklen Saum hin. Und wenn sich einer verborgen hielt, dann nur da.
    Auch Johnny drehte des Öfteren den Kopf, um den Waldrand zu beobachten. Schon öfter hatte er mit Werwölfen zu tun gehabt. Er wusste, wie diese Bestien aussahen, er hatte oft genug ihre Gebisse gesehen und auch ihre Augen, deren Blick so eisig und unmenschlich war. Als hätte man Glas mit einer Eisschicht bedeck und noch mal nachgeschliffen.
    Positive Erfahrungen mit Wölfen hatte er auch gehabt. Da brauchte er nur an die Wölfin Nadine zu denken, die längst wieder zu einem Menschen geworden war und in Avalon ihre neue Heimat gefunden hatte, was Johnny auch akzeptierte.
    Zu anderen Zeiten jedoch, als er noch jünger gewesen war, da hatte er sie als die perfekte Schutzpatronin angesehen, und sie hatte sich auch oft vor ihn gestellt, wenn ihm Gefahr gedroht hatte.
    Kein

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