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1504 - Die Mutantensucher

Titel: 1504 - Die Mutantensucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein."
    Gerino Vaider ließ den Fremden los, der kein Terraner war und dennoch behauptete, daß er von der ODIN kam. Vaider war es gewohnt, daß in einem Linguidenschiff ausschließlich Linguiden flogen und in einem Diskus nur Blues arbeiteten. Mit der Tatsache, daß es auch Schiffe geben könnte, in denen Angehörige verschiedener Rassen anzutreffen waren, kam er nicht zurecht.
    Dorina! flehte er. Gib mir einen Rat! Laut fragte er: „Fruchtbar in welcher Beziehung?"
    „Was die Symbiose betrifft: Ich will dir helfen. Du suchst doch die Partner der Quaqueks, wie du diese Rinder nennst!"
    Gerino Vaider wurde es zuviel. Sein Verstand weigerte sich, das alles zu verarbeiten, was da in so kurzer Zeit auf ihn einstürmte. Er streckte abwehrend die Arme von sich und spreizte die Finger. Die Haare auf den Handrücken sträubten sich und begannen zu knistern. „Hinweg mit dir, du Blender!" schrie er. „Hebe dich von hinnen. Du umnebelst meinen Verstand. Flieh, bevor ich mich vergesse!"
    Statt abzuwarten, daß der Fremde seiner Drohung Folge leistete, wandte er selbst sich um und rannte auf den Container zu. Er konnte es kaum erwarten, bis sich die Tür öffnete. Er warf sich nach oben und sank schwer atmend hinter dem Türrahmen zu Boden. „Es ist Einbildung! Alles ist Einbildung! Die Luft draußen - ja, das muß es sein. Irgendwo hier tritt halluzinogenes Gas aus dem Untergrund aus. Ich sehe Gespenster."
    Nach einer Weile hatte er sich gefaßt und suchte den kleinen Raum mit den Vorräten auf. Er nahm einen Beutel Fruchtsaft und leerte ihn mit einem Zug. Essen wollte er nichts, das hob er sich für später auf. Er griff nach dem Sauerstoffgerät und inhalierte zweihundert Atemzüge lang. Danach fühlte er sich frischer, und sein Verstand blieb klar. Er kehrte unter die Tür des Containers zurück und blickte hinaus auf den Pferch.
    Zwischen dem Gatter und dem Container stand das Pelzwesen. Es trug jetzt einen silberfarbenen Anzug, aus dem lediglich der pelzige Kopf herausragte. „Ich bin Gucky, der Letzte aller Ilts", vernahm er wieder die Stimme. Diesmal drang sie über ein Akustikfeld an seine Ohren. „Ich fordere dich auf, Gerino Vaider, komm heraus und laß mit dir reden!"
    Vaider schlug die Hände vor das Gesicht und entschloß sich, der Macht des Schicksals nicht länger zu trotzen.
    Er akzeptierte den Fremden als Realität. „Mir bleibt nichts erspart", gab er zur Antwort. „Was willst du wissen? Ich kann dir nichts sagen. Ich will nichts mit Terranern und ihren Marionetten zu tun haben!"
    „Ich habe meine Fäden zu Hause gelassen, du Ausbund aller Weisheit", kam es zurück. „Wieso übst du dich in Zurückhaltung? Ich habe doch nichts verbrochen. Schau mich an. Ich bin ein ganz normaler Typ.
    He, was ist? Brauchst du immer so lange? Wo bleibt da die Spontaneität?"
    Vaider sprang auf den Boden hinab und setzte sich. Er machte eine einladende Bewegung mit dem Kopf.
    Der Fremde namens Gucky näherte sich mit wankendem Gang und ließ sich ihm gegenüber nieder. „Ich bin kein Friedensstifter", brummte Gerino undeutlich. „Was willst du von mir?"
    „Mit dir reden. Dich besuchen. Dir zur Hand gehen."
    „Dann ist es gut. Ich dachte schon, du wolltest mich beleidigen. Du mußt wissen, ich bin ein ehemaliger Schüler der berühmten Dorina Vaccer!"
    „Das ist interessant, Gerino. Berichte mir über jene Zeit!"
    Die Aufforderung und die damit verbundenen Erinnerungen lockerten die Züge des Forschers. Die Worte sprudelten aus ihm hervor, und mit jedem Satz faßte er stärker Zutrauen zu seinem fremdartigen Besucher.
     
    *
     
    Das Knirschen und Summen kam immer näher. Es wurde von einem tiefen Brummen begleitet, das in unregelmäßigen Abständen an- und abschwoll. Über der gezackten Silhouette des Dschungels fauchten die ersten Schweberoboter auf, begleitet von einem leuchtenden Orientierungsspiegel. Gleichmäßig zog die seltsame Gruppe ihre Bahn, und manchmal blitzte es in der Luft auf, wenn der Spiegel Signale an die Bodenmaschinen abgab. Jergelen hatte den Zenit längst hinter sich gelassen und sank dem Urwald entgegen.
    Ein leises Singen kündete die Ewasper an. Die Rodungsmaschinen fraßen den Wald auf und bewegten sich parallel zu der Lichtung. Sie arbeiteten in einer Breite von mehreren Kilometern, und als sich der Lärm ins Unerträgliche steigerte, projizierte der Container ein Schutzfeld, das sich in der Art einer Glocke über die Lichtung legte und erst hinter dem Pferch endete.
    Vaider

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