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1505 - Der blinde Blutsauger

1505 - Der blinde Blutsauger

Titel: 1505 - Der blinde Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beinen um sich schlug. Er würde nicht nur einen kleinen Schluck nehmen, jetzt kam es darauf an, dass Kraft in seinen Körper gelangte, und das war nur möglich, wenn er alles trank.
    Er schnappte zu!
    Sein Maul hielt er dabei weit geöffnet, denn ihm sollte kein Tropfen entgehen.
    Vergeblich begann sich Walter gegen sein Schicksal zu wehren. Er schaffte es nicht. Der Aufprall hatte ihm zu viel an Kraft genommen. Und als er spürte, wie die Zähne in seinen Hals schlugen, da war auch der letzte Rest an Widerstand in ihm erloschen.
    Er sackte in sich zusammen und spürte nur noch, wie das Blut aus seiner Ader schoss, hinein in den Rachen des Wiedergängers, der es gierig schluckte…
    ***
    Ich hatte vorgehabt, dem Keller des Heims einen Besuch abzustatten, aber das musste ich zunächst hintanstellen, denn Jane Collins rief mich über mein Handy an.
    Ich befand mich vor der Eingangstür und ging trotzdem nach draußen, wo ich sie besser verstehen konnte.
    »Hi, was gibt’s?«, fragte ich sie.
    »Deine gute Laune wird dir bald vergehen, wenn ich dir sage, was passiert ist.«
    »Ich höre.«
    »Sie ist weg!«
    »Justine Cavallo?«
    »Ja.«
    Ich war plötzlich sehr ruhig und musste mich erst einmal fangen. »Und sie hat dich zuvor nicht über ihr Verschwinden informiert, nehme ich an.«
    »So ist es, John. Und jetzt können wir beide raten, wohin sie sich wohl gewandt hat.«
    »Das ist leicht. Ich habe sie wohl auf eine bestimmte Spur gebracht.«
    »Davon gehe ich auch aus. Sie wird dem Blindenheim wohl einen Besuch abstatten.«
    Unwillkürlich schaute ich nach vorn, aber von der blonden Bestie war nichts zu entdecken.
    »Gesehen habe ich sie noch nicht, Jane.«
    Die Detektivin lachte in den Hörer. »Sie wird sich hüten, sich dir zu zeigen«, sagte sie. »Ich kann mir denken, dass sie es allein durchziehen will.«
    »Da wird sie wohl Pech haben. Wir werden uns bestimmt zwangsläufig begegnen.« Ich schnaufte durch. »Und das kann auch gut sein, denn ich glaube fest daran, dass dieser Baron inzwischen hier seine Zeichen gesetzt und Spuren hinterlassen hat.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Ich berichtete ihr, was der Heimleiterin widerfahren war.
    »He, dann ist er da!«
    »Das denke ich auch.«
    »Und jetzt?«
    »Werde ich ihn suchen.«
    »Soll ich kommen und dir bei der Suche helfen?«
    »Nein, Jane, bleib du mal zu Hause. Ich denke, dass ich hier allein zurechtkomme. Sollte sich das Gegenteil erweisen, kann ich dir noch immer Bescheid geben.«
    »Ha, das glaubst du doch selbst nicht. Was ist mit Suko?«
    »Mit dem habe ich seit meiner Ankunft hier noch nicht gesprochen.«
    »Willst du ihn nicht zu dir holen?«
    »Daran habe ich gedacht. Aber ich werde erst mal sehen, ob ich allein zurechtkomme.«
    »Du hast ja noch Justine.«
    »Das weiß ich nicht. Aber sie würde sich auf meine Seite stellen, daran glaube ich fest.«
    »Okay, dann kann ich mich um meinen Job kümmern. Ich habe ein Treffen mit einem Auftraggeber.«
    »Tu das.«
    »Und gib du auf deinen Kopf acht.«
    »Nein, mehr auf meinen Hals.«
    »Den schließe ich damit ein.«
    Unser Gespräch war beendet. Ich blieb noch vor der Tür stehen und dachte nach. Dass ich Suko noch nicht informiert hatte, sorgte bei mir schon für ein schlechtes Gewissen. Auf der anderen Seite wunderte ich mich darüber, dass sich Suko selbst nicht gemeldet hatte. Schließlich hatten wir den Fall gemeinsam begonnen.
    Ich wollte auch nicht länger auf seinen Anruf warten und wurde selbst aktiv. Es dauerte lange, bis sich Suko endlich meldete, und seine Stimme klang nicht so ruhig wie sonst.
    »Du vermisst mich schon, oder?«
    »Wie man’s nimmt…«
    »Hör zu. Ich bin nicht im Büro, in dem ich längst hätte sein sollen. Das Schicksal hatte etwas anderes mit mir vor. Ich bin in einen verdammten Unfall geraten.«
    Der Schreck schoss mir bis in den Kopf. »Ist dir was passiert?«
    »Nein, ich habe im letzten Moment ausweichen können. Aber ich muss als Zeuge bleiben. Es hat leider einen Toten gegeben. Einen jungen Mann, und es sah verdammt nach einem Selbstmord aus.«
    »Das ist schlimm.«
    »Du sagst es. Und wie sieht es bei dir aus?«
    »Ich habe Ansätze gefunden, und ich denke auch, dass es diesen Vampir gibt. Mal schauen, ob ich ihn stellen kann.«
    »Brauchst du mich dabei?«
    »Im Moment nicht.«
    »Dann sag Bescheid, wenn es so weit ist.«
    »Versprochen.«
    Es war alles nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Manchmal ist eben der Wurm drin. Die beiden Gespräche

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