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1505 - Der blinde Blutsauger

1505 - Der blinde Blutsauger

Titel: 1505 - Der blinde Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten mich trotzdem nicht von meiner Absicht abbringen können, den Vampir zu suchen. Und das würde ich im Keller tun. Dunkle Verstecke waren für die Blutsauger mehr als ideal.
    Ich ging wieder zurück ins Haus und wunderte mich, dass der Empfang nicht besetzt war. Aber auch ein Mensch in diesem Job musste mal austreten. Dafür sah ich in diesem Bereich jetzt mehr Menschen. Die Blinden wanderten herum oder hatten ihre Plätze auf Stühlen und Sesseln gefunden. Wenn sie zusammensaßen, unterhielten sie sich auch mit leisen Stimmen.
    Obwohl sie nichts sahen, überkam mich das Gefühl, von zahlreichen Augen beobachtete zu werden. Ich war die leeren Blicke nicht gewohnt und fühlte mich ein wenig unsicher.
    Ich wollte auch nicht fragen, wo ich die Kellertür fand, das hätte den einen oder anderen nur misstrauisch gemacht. Also begab ich mich selbst auf die Suche.
    Ich hatte keine Mühe, den Zugang zu finden. Er lag etwas versteckt, aber das Wort »Keller« war mit funkelnden Messingbuchstaben an die Tür geheftet worden.
    Stella Doyle hatte mir den Schlüssel mitgegeben. Ein schneller Blick noch. Niemand beobachtete mich, auch keiner vom sehenden Personal, und so schloss ich die Tür auf.
    Alles ging sehr schnell. Auch das Öffnen. Dann allerdings wunderte ich mich, denn ich hatte erwartet, eine im Dunkeln liegende Treppe zu sehen.
    Die Treppe war schon vorhanden, aber dunkel war es nicht, denn an der Decke brannte ein schwaches Licht, das aber ausreichte, um beim Hinuntergehen nicht zu stolpern.
    Also war schon jemand vor mir in den Keller gegangen, und ich war verdammt gespannt darauf, wer das gewesen
    ***
    Das Gespräch mit John Sinclair hatte Stella Doyle gut getan. Trotzdem fühlte sie sich noch immer schwach. Sie besaß nicht mal die Kraft, sich zu erheben, und sie war froh, dass die Helligkeit durch die Jalousie wieder abgeschwächt war.
    Es gab nichts daran zu rütteln. Hier im Heim irrte ein Vampir umher, und der hatte sie gebissen und von ihrem Blut getrunken. Das machte sich bemerkbar. Sie ging nicht davon aus, dass sie sich ebenfalls in einen Vampir verwandeln würde, doch ein Rest von Angst blieb noch vorhanden.
    Jetzt, wo sie Zeit für sich selbst hatte, drängten bestimmte Gedanken in ihr hoch. Sie erinnerte sich daran, mehrere der Insassen gesehen zu haben, an deren linken Halsseiten sich die kleinen Wunden abmalten.
    Ja, das war ihr aufgefallen, nur hatte sie sich nichts dabei gedacht. Und dass diese Leute von einem Vampir angefallen worden waren, das wollte ihr auch jetzt noch nicht richtig in den Kopf. Aber sie brauchte nur ihre linke Halsseite abzutasten, um zu merken, dass sie ebenfalls dazu gehörte.
    Ihre Hoffnung hieß John Sinclair. Er allein war in der Lage, die Dinge wieder ins recht Lot zu rücken. Sie kannte ihn zwar nicht besonders gut, aber sie traute ihm zu, das Heim von dieser verdammten Vampirpest zu befreien.
    Es steckte noch eine weitere Furcht in ihr. Das war die Furcht vor der Dunkelheit. Es würde ja nicht mehr allzu lange dauern, dann brach die Dämmerung herein. Dann musste man davon ausgehen, dass die Zeit des Blutsaugers gekommen war. Da würde der Baron bestimmt sein Versteck verlassen, um seinen Hunger zu stillen. Und diesmal würde er seine Opfer bestimmt nicht nur anbeißen, sondern sie leer saugen.
    Stella schauderte bei diesem Gedanken. Wenn sie sich vorstellte, dass man ihr das ganze Blut aussaugte, dann wurde ihr ganz anders und sogar ein wenig übel.
    Aus ihrem Zustand wurde sie durch die Melodie des Telefons herausgerissen.
    Stella rechnete damit, dass es jemand vom Personal war. Zudem sah sie auf dem Display, dass das Gespräch von innerhalb des Hauses kam, und entsprechend locker hob sie ab.
    »Ja, ich…«
    »Ah, du bist es!«
    Diese wenigen Worte reichten aus, um sie erstarren zu lassen. Eine heiße Welle schoss durch ihren Körper hoch bis in den Kopf.
    Er war es, und diese Tatsache raubte der Heimleiterin für einen Moment die Luft.
    »He, du sagst ja nichts.« Ein widerliches Lachen drang an ihre Ohren.
    »Denk immer an mich, Stella. Ich war… denke auch an dich. Meine Gedanken sind oft bei dir, und ich freue mich schon darauf, dich bald holen zu können. Dann werde ich dich leer trinken und dir eine neue Existenz geben.«
    »Hör auf!«, keuchte sie in einem Anfall von Wut. »Hör, verdammt noch mal, auf!«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil ich es nicht zulassen werde. Du wirst nicht an mich herankommen, hast du gehört? Ich weiß mir zu helfen. Darauf kannst

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