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1508 - Der Templerjunge

1508 - Der Templerjunge

Titel: 1508 - Der Templerjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das.«
    Sie legte ihrem Sohn einen Arm um die Schultern. »Ich möchte aber nicht, dass meinem Jungen etwas passiert. Er ist erst zwölf Jahre alt und noch ein Kind. Das dürfen Sie nicht vergessen.«
    Ich lächelte und schüttelte dabei den Kopf. »Keine Sorge, daran werden wir schon denken.«
    »Und was wollen Sie genau?«
    Ich deutete auf den Zelteingang. »Wir sollten uns die Zeit nehmen und alles dort drinnen besprechen.«
    »Ja, Mutter, Mr Sinclair hat recht. Es ist besser so. Ich will auch nicht gesehen werden.«
    »Warum nicht?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Mrs Kovec warf Imre noch einen skeptischen, besorgten Blick zu, gab dann jedoch nach, drehte sich um und öffnete die Plane in der Mitte. Sie schuf so für uns den Durchgang, und wir tauchten der Reihe nach ab in eine andere Umgebung.
    Beim Eintreten war es noch dunkel. Marita Kovec sorgte dafür, dass die Dunkelheit verschwand, denn sie schaltete zwei Kugelleuchten ein, die am Boden standen. Eine gab gelbrötliches Licht ab, die andere ein leicht violettes.
    Im Hintergrund war die offene Seitentür des Wohnwagens zu sehen. Davor aber - unter dem Zeltdach - stand der Tisch mit einer Glaskugel darauf, einer Flasche Wasser und einem hohen Glas. Zwei Stühle gab es. Einer stand vor dem Tisch, der zweite dahinter, und an der rechten Seitenwand gab es noch ein Sitzkissen für zwei Personen.
    Etwas zögernd nahm die Frau an dem Tisch Platz und blickte uns noch immer skeptisch an. Imre stellte sich links neben seine Mutter. Er sah aus, als wollte er ihren Beschützer spielen, denn er legte eine Hand auf ihre Schulter.
    »Ja, dann fangen Sie mal an, meine Herren. Wobei kann ich Ihnen denn helfen?«
    Ich fiel direkt mit der Tür ins Haus, und das tat ich bewusst, denn ich wollte eine spontane Antwort erhalten.
    »Es geht um Ihren Mann, der…«
    »Moment.« Sie hob die linke Hand. »Ich habe keinen Mann.«
    »Aber Imre hat einen Vater«, sagte Suko.
    In einem völlig anderen Tonfall sagte sie: »Das ist nicht das Gleiche.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, Mr Suko. Ich habe nach der Episode mit diesem Menschen nichts mehr von Männern wissen wollen, und das ist mir bis heute sehr gut bekommen.«
    »Uns geht es auch nur um den einen.«
    Sie senkte den Blick. »Ja, das habe ich mir schon gedacht. Dabei wollte ich ihn aus meinem Gedächtnis streichen. Aber durch Ihren Besuch wird wieder alles aufgewühlt.«
    »Das muss so sein«, sagte ich. »Denn es geht um Ihren Sohn. Und deshalb möchten wir Sie bitten, uns mehr über Imres Vater zu erzählen. Auch wenn es Ihnen nicht leichtfällt.«
    »Ich habe viel vergessen.«
    »Bitte, Madam, aber doch nicht Sie als Hellseherin, die in die Zukunft der Menschen schaut.«
    »Das mit Gerald ist Vergangenheit.«
    »Er heißt also Gerald«, sagte Suko.
    »Wie ich schon sagte.«
    »Und sein Nachname?«
    Die Frau wand sich etwas, bis sie schließlich mit dem vollen Namen herausrückte.
    Dabei hatte sie Mühe, ihre Wut zu unterdrücken. »Er hieß Gerald Maurice de Lacre.«
    Welch ein Name!
    »Franzose?«, fragte ich.
    »Ja.«
    Imre mischte sich ein. »Warum hast du mir nie davon erzählt, dass mein Vater Franzose ist?«
    »Ich hielt es nicht für wichtig.«
    »Aber ich, Mutter!« Er trat mit dem Fuß auf. »Ich habe dich immer danach gefragt. Du hast nie etwas gesagt und so getan, als hättest du alles vergessen.«
    »Ja, Kind, versteh mich doch. Ich wollte dich nicht beunruhigen.«
    »Und ich habe gedacht, verrückt zu werden, wobei…«
    Streit zwischen den beiden wollte ich nicht haben. Deshalb mischte ich mich ein.
    »Belassen wir es bei den Fakten, die wichtig sind und uns weiterbringen können. Uns geht es um diesen de Lacre. Sie haben ihn kennen gelernt, sie haben sich geliebt und…«
    »Hören Sie auf, Mr Sinclair. Wir haben miteinander geschlafen, ja, das stimmt. Und ich weiß heute nicht mehr, wie ich mich dazu habe hinreißen lassen. Aber ich war jung. Ich wollte es den Leuten zeigen und trampte durch Frankreich. Ich wollte den Norden sehen, wo das Meer so wild ist, aber auch den Süden und Paris. Und da ist es dann passiert. Nahe einer alten Burgruine begegnete mir dieser Mensch. Er hat mich sofort fasziniert. Von ihm ging etwas aus, das man schlecht in Worte fassen kann. Charisma, würde ich heute dazu sagen. Ich war wie gefangen, ich gab mich ihm hin, und ich erfuhr auch, dass er der ehemalige Burgherr gewesen ist. Das war für mich noch toller. Wie trieben es auf dem Burghof in der Dämmerung, und erst als es dunkel geworden

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