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1508 - Spur der Hoffnung

Titel: 1508 - Spur der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehörte auch der 200-Meter-Kugelraumer auf dem alten Landeplatz, das einzige Raumschiff auf dem ganzen Planeten.
    Die RALF MÄRTEN war in ziemlich regelmäßigen Zeitabständen irgendwo in M13 unterwegs, um gewaltige Handelsgeschäfte abzuwickeln. Angeblich besaß len Mikkal auch die einzige Hyperfunkstation auf ganz Ponam.
    Parvo len Mikkal galt nicht nur als reicher Mann, sondern auch als Exzentriker, der sein Leben nach eigenen Regeln führte. Er hielt nichts von den Göttern Buba und Karil, und er konnte es sich ganz offensichtlich leisten, das auch öffentlich zuzugeben. Er war bekannt für seine ständigen Verstöße gegen die diversen Technik-Tabu-Gesetze und für die Mißachtung der Gebetsaufrufe. Er hatte sich sogar ein kleines technisches Imperium aufgebaut. Die einfachen Gotar schwärmten nicht nur aus diesem Grund für ihn. Überhaupt war es so, daß das Volk selbst die Betrituale zwar brav befolgte, dies aber eher aus Furcht vor der Verfolgung durch die Sittenpolizei und daraus resultierenden Bestrafungen. Die Zahl der wirklichen Gläubigen war gering, und nach Togos Erfahrungen und Beobachtungen mußte sie unter zehn Prozent liegen. In den Kneipen und Spelunken, aber auch in vornehmeren Kreisen, wurde relativ offen über all dies gesprochen.
    Verwunderlich war es, daß niemand Parvo len Mikkal etwas anhaben konnte oder wollte. Die Sittenpolizei verfolgte ihn nur zu lasch, und wenn es zu brenzlig für ihn wurde, verschwand der reiche Mann für einige Zeit in seinem Palast und wartete, bis Gras über die Sache gewachsen war.
    Die meisten Gotar nahmen an, daß Parvo len Mikkal mit seinen schier unerschöpflichen Finanzmitteln die beiden Pontimache gekauft hatte und somit der eigentliche Herrscher von Ponam war. Politische Maßnahmen verspürten der Gotar von seiner Seite aber nicht. Da er zudem vielen Bürgern Arbeit bot, war er auch aus diesem Grund beliebt.
    Für Gesil wurde aus diesen Berichten klar, daß die innenpolitische Lage noch schwieriger war, als sie nach den ersten Erfahrungen schon angenommen hatte. Damit wurde es für sie noch zwingender, sich nicht unmittelbar mit der offiziellen Regierung der Priester in Verbindung zu setzen. „Bei diesen Parvo len Mikkal würden wir mit Sicherheit mehr erreichen", stellte sie fest. „Das glaube ich auch", bekräftigte Nikki Frickel. „Der Typ sagt mir eher zu als diese beiden verrückten Ponti-Macker."
    Dann kam Togo auf die Punkte zu sprechen, die Gesil eigentlich viel mehr interessierten, nämlich auf das, was „für religiösen Aufruhr" sorgte.
    Nach dem Bericht des Roboters stellte sich der Streit, von dem auch NATHAN gesprochen hatte, als nicht so ernsthaft dar, wie Gesil zunächst hatte annehmen müssen. In den vergangenen Monaten sei ein Wanderprediger in einer ganz seltsamen und für die Gotar unbeschreiblichen Gestalt durch die Lande gezogen. Er habe angeblich ständige Visionen gehabt und diese verkündet. Danach sei die Göttin Buba untreu geworden und habe mit dem Halbgott Nawrit angebandelt. Karil habe dies natürlich bemerkt und daraufhin Buba aus dem Götterhimmel verstoßen. Die Gotar hätten daher nur noch einen Gott, und er sei einsam, traurig und ohne Tatkraft.
    Die Pontimache und die Hohe Priesterschaft waren dadurch noch jetzt aufgebracht. Schon seit Wochen war die Sittenpolizei auf der Suche nach diesem seltsamen Wanderprediger, aber den schien der Erdboden verschluckt zu haben. Die Erzählungen über seine Visionen aber verbreiteten sich immer weiter im ganzen Volk.
    Das war der eigentliche Glaubenskrieg, und der stellte sich nun mehr oder weniger als ein Windei heraus. Das Volk der Gotar amüsierte sich über diese Geschichte, und keiner nahm sie so richtig ernst. „Dieser verschwundene Wanderprediger wird Per-E-Kit genannt", berichtete Togo weiter. „Damit ist wohl klar, daß die Meldung, die über ihn verbreitet wurde, identisch ist mit der, die du, Gesil, von NATHAN erhalten hast. Ich habe mehrfach den Namen Peregrin erwähnt oder nach einem Wesen dieses Namens gefragt, aber einen Peregrin kennt man hier in Tarpeel nicht. Die Frage bleibt offen, wie diese Namensänderung oder - verwechslung in die Meldung der Nachrichtenagentur Arkonoor gelangte - mit Absicht oder durch Zufall."
    „Wenn es kein Zufall war", folgerte Gesil sogleich, „dann ist die Nachricht immer noch als ein Zeichen zu bewerten, das auf ES hindeutet. Ich bleibe auf dieser Spur, auch wenn sich die Vorzeichen verändert haben. Die Aufgabenstellung ist nur

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