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1511 - Der letzte Engel

1511 - Der letzte Engel

Titel: 1511 - Der letzte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr zu kümmern. Die Macht der Hölle war durch die Peitsche aus ihnen vertrieben worden. Das normale Leben würde sie wieder aufnehmen, und Suko hoffte für sie, dass sie ihre Wunden nicht den Rest des Lebens mit sich herumtragen mussten.
    Viel Zeit war verstrichen. Zwar lag noch die Helligkeit des Tages über dem Land, war aber im Abnehmen begriffen, und es würde nicht mehr lange dauern, bis die Dämmerung ihre Schatten schickte.
    Es war klar, dass Quinlain und seine Söhne alles mitbekommen hatten.
    Auch jetzt ließ der Rotbart seinen Blick nicht mehr von Suko, der auf die kleine Gruppe zuging. Suko sah auch, wie die drei unterschiedlich alten Männer versteiften, als würden sie sich auf einen Angriff einstellen, was Suko allerdings nicht vorhatte. Falls sie es nicht selbst schon eingesehen hatten, wollte er ihnen klarmachen, dass sie den falschen Weg gegangen waren.
    »Ihr habt alles gesehen?«, fragte er, als er dicht vor ihnen stehen blieb und sie anschaute.
    Keiner der Männer erwiderte seinen Blick. Sie hielten die Augen gesenkt und ähnelten Menschen, die sich schämten oder sich innerlich Vorwürfe machten.
    »Es ist nicht gut, wenn sich Menschen um Dinge kümmern, die am besten im Verborgenen bleiben«, erklärte er ihnen. »Sie sollten in Zukunft daran denken.«
    Der Mann mit dem langen rötlichen Bart blickte Suko ins Gesicht.
    »Wir haben es versucht. Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie war nie tot, sie lebt hier weiter, und wir haben es gespürt. Dieser Ort hier ist schon immer ein besonderer gewesen. Das haben wir gewusst, und das sollten auch Sie wissen. Das gilt auch für die Zukunft. Der Hexenbrunnen ist noch da und wird auch bleiben.«
    »Da stimme ich Ihnen zu, Mr Quinlain. Das ist alles okay. Aber ich weiß genau, dass Menschen nur verlieren können. Sie haben es bei den Frauen gesehen, die es versucht haben, die Kontakt mit dem Teufel aufgenommen haben. Die plötzlich die Hölle interessant fanden, aus welchen Gründen auch immer. Diese vier Frauen dort haben überlebt, das stimmt. Was allerdings mit ihrer Anführerin geschehen ist, weiß ich nicht. Ich kann Ihnen auch nicht sagen, ob sie jemals wieder zurück in diese Welt kommen wird.«
    »Ja, und die Blonde auch nicht.«
    »Das stimmt. Keiner von uns kann erklären, was im Moment mit ihnen passiert, aber Ihnen wünsche ich das Schicksal nicht. Denken Sie stets daran, dass Sie Menschen sind und damit auch auf der menschlichen Seite Ihren Platz haben.«
    Quinlain verengte seine Augen. »Sie können alles sagen, Mister, aber wir hier in Gaerwen sind eben etwas Besonderes. Man hat uns auserwählt. Wir sind Menschen, aber wir gehören auch zu den wenigen Personen, die darüber informiert sind, dass diese Welt nicht alles ist. In dieser Umgebung hat es schon immer Vorfälle gegeben, die nicht so leicht zu erklären waren. Und auch der Hexenbrunnen hat seine Geschichte, darauf können Sie sich verlassen, Mister.«
    »Ja, ich weiß. Ich weiß so einiges, was sich hinter den Dingen versteckt hält. Sie müssen mir nichts erzählen. Ich weiß nicht, wie Sie Ihr weiteres Leben fortführen wollen, doch Sie sollten an meine Worte denken. Nur das zählt. Alles andere können Sie vergessen. Machen Sie sich nicht unglücklich und versuchen Sie, wieder ein normales Leben zu führen. Einen anderen Rat kann ich Ihnen nicht geben. Es wird keine Hexen mehr geben, und wenn Sie sich einen Gefallen tun wollen, dann zerstören Sie den Hexenbrunnen. Schlagen Sie ihn kurzerhand in Stücke. Oder sprengen Sie ihn. Es ist mir egal.«
    »Es ist noch jemand darin. Sogar zwei Personen.«
    »Ich weiß.«
    »Und es ist auch noch die Flüssigkeit da. Man hat sie nicht ausgekippt. Sie ist auch nicht verdampft.«
    »Stimmt ebenfalls.«
    »Das wird noch ein Nachspiel haben!«, flüsterte Quinlain.
    »Auch.« Suko lächelte breit. »Aber nicht mehr für Sie, denke ich. Für Sie wären es besser, wenn Sie verschwinden. Tauchen Sie ab. Lassen Sie hier alles, wie es ist. Kümmern Sie sich nicht darum. Das ist für Ihre und die Gesundheit Ihrer Familie am besten. Oder wollen Sie so enden wie Bruce Kendali?«
    »Nein.«
    »Dann befolgen Sie meinen Rat.« Suko hatte keine Lust, ihnen noch mehr zu erklären. Er hoffte, dass sie vernünftig geworden waren, und er wollte die drei Männer nicht mehr dabei haben, wenn er sich um den Hexenbrunnen und dessen Inhalt kümmerte.
    »Ja, gehen Sie bitte!«
    Art Quinlain schaute seine stummen Söhne an. Sie schienen offener zu sein als ihr

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