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1511 - Der letzte Engel

1511 - Der letzte Engel

Titel: 1511 - Der letzte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normaler junger Mann, der einen Job bei der Stadt gefunden hatte und als Elektriker angestellt war. Das brachte zwar nicht viel Geld, doch seinen Obolus an Miete in der WG konnte er davon entrichten. Ihm blieb zudem Zeit für sein Hobby, und ansonsten brauchte er nicht viel. Selbst auf ein Auto hatte er verzichtet.
    Da er nur selten aus der Stadt heraus kam, wäre es für ihn nur ein Kostenfaktor gewesen, auf den er gut und gern verzichten konnte.
    Nicht aber auf den Kick!
    Seinen Mitbewohnern erzählte er nichts, als er die Wohnung verließ. Er hatte sich entsprechend gekleidet. Sein Körper war unter dem eng anliegenden Stoff eines schwarzen Jogginganzugs verschwunden, dessen Oberteil mit einer Kapuze versehen war. Er trug Schuhe mit rutschfesten Sohlen, was besonders wichtig war, das hatte er in der Vergangenheit schon öfter erleben müssen.
    Der kleine Bahnhof lag im Londoner Westen. Nicht weit entfernt ragten die hohen Häuser einer Siedlung in den Himmel. Es gab noch eine UBahn-Station unter dem Bahnhof, aber die interessierte Archie nicht. Er wollte auf den Zug.
    Die U-Bahn hatte er für die Herfahrt genommen. Schon beim Aussteigen verspürte er das Kribbeln in seinem Körper. Es war die Spannung, die wieder mal von ihm Besitz ergriffen hatte. So war es immer, wenn er vor einer wichtigen Aufgabe stand.
    Den Zug hatte er sich bereits ausgesucht. Sein Startbahnhof lag in der Nähe von Windsor Castle, und sein Zielbahnhof hieß Victoria Station.
    Ein Zug, der in der Regel von Touristen benutzt wurde, die sich gern das Schloss der Königin anschauten.
    Alles im grünen Bereich, wie Archie erkannte, als er sich in dem unterirdischen Bahnhof umschaute. Er wusste, dass die Überwachung in den Stationen sehr intensiv war, und er tat alles, um sich nicht verdächtig zu machen. Deshalb ließ er seine Kapuze auch im Nacken hängen und eilte mit langen Schritten der Treppe entgegen, über die er in die Oberwelt gelangen wollte.
    Er musste dabei an einigen gläsernen Reklametafeln vorbei und schaute kurz in sie hinein, um sein Spiegelbild zu sehen. Ein junger Mann mit kurz geschorenen schwarzen Haaren, einer etwas dunkleren Haut, denn sein Vater stammte aus Uganda, die Mutter war Schottin, und einem immer fröhlichen Lächeln auf den Lippen, das er bereits als Kind gehabt hatte und das ihm angeboren war.
    Der Aufgang brachte ihn direkt in den Bahnhof. Auch hier war er vorsichtig, denn die Stationen wurden ebenfalls von zahleichen Kameras überwacht. Er suchte eine Gelegenheit, um den Kameraaugen zu entgehen, aber er wollte auch nicht besonders auffallen.
    Als Archie Ungone sich umschaute, sah er mit einem Blick, dass sich ihm eine gute Gelegenheit bot. Er war nicht allein auf dem Bahnsteig. An diesem frühen Abend wollten zahlreiche Fahrgäste zurück in die City oder die anderen Vororte, die von diesem Regionalzug noch angefahren wurden. Noch war der Zug nicht eingelaufen, doch er war bereits angekündigt.
    Archie verschwand zwischen den wartenden Fahrgästen. Jetzt fiel er nicht mehr auf, und es störte sich auch niemand daran, dass er sich in eine bestimmte Richtung bewegte. Er wollte genau dort warten, wo der letzte Wagen halten würde. Danach musste alles sehr schnell ablaufen.
    Während er lief, ließ er seine Blicke schweifen. Er suchte nach verdächtigen Stellen, wo sich Menschen aufhielten, die ihn unter Umständen beobachten konnten.
    Ihm fielen zwei Arbeiter auf, die weiter entfernt auf dem Nachbargleis standen und dort etwas reparierten. Auch zwei normale Bahnbeamte kamen ihm entgegen, ohne ihm einen Blick zu gönnen.
    Zum Ende des Bahnsteigs hin dünnte die Menge der Fahrgäste aus.
    Und hier blieb Archie auch stehen. Allein wollte er sich nicht hinstellen, das wäre zu auffällig gewesen. Also wartete er versteckt hinter zwei korpulenten Frauen, die schwere Einkaufstaschen trugen und sich in einer ihm fremden Sprache unterhielten. Da die beiden Kopftücher trugen, konnten sie nur aus dem arabischen Raum stammen. Das gefiel ihm nicht, denn da reagierten die Überwacher sehr sensibel. Er entfernte sich wieder von ihnen und sah jetzt, dass der Zug bereits einlief.
    Die allgemeine Erleichterung war zu spüren, dass er fast pünktlich war.
    Jetzt setzte Archie darauf, dass die Aufmerksamkeit des Wachpersonals an den Monitoren nachließ. Die Mitarbeiter dort hatten Zeit genug gehabt, sich die Leute vorher genauer anzusehen. Er wollte das Gedränge beim Einsteigen ausnutzen.
    Der Zug hielt.
    Archie stand schon an

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