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1512 - Der Höllenpunk

1512 - Der Höllenpunk

Titel: 1512 - Der Höllenpunk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste uns einfach auf den Fersen bleiben.
    Nach der langen Trockenheit, die schon fast einer Dürre geglichen hatte, war endlich wieder Regen gefallen, und der hatte mit seiner Nässe dafür gesorgt, dass das Feld, über das wir gingen, aufgeweicht und leicht schlammig geworden war. Da machte das Laufen keinen Spaß, wobei wir froh sein konnten, dass es genügend mit Gras bewachsene Inseln gab, die einen einigermaßen festen Untergrund hatten.
    Leila Morley hatte von einem Ziel gesprochen und dabei einen dunklen Streifen gemeint, auf den wir zugingen. Sie hatte mir erzählt, dass der Höllenpunk den Weg dorthin gegangen war, nachdem er die Enduro abgestellt hatte.
    »Weißt du, was er dort gewollt hat?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe erst später daran gedacht, dass er dort vielleicht ein Versteck hat.«
    »Das ist gut möglich.«
    Leila schaute mich fragend an. »Sollen wir hingehen und mal nachsehen?«
    Ich überlegte, ob es Sinn hatte. Enttäuschen wollte ich sie nicht. »Gut, bis zum Waldrand.«
    »Hat du auch Licht?«
    »Ja, eine Lampe.«
    In der Dunkelheit täuschen ja Entfernungen oft. In diesem Fall kam es uns entgegen, denn der Weg bis zum Waldrand war kürzer, als wir angenommen hatten. Die Bäume standen hier recht dicht beisammen und hatten alle ihr volles Laub erhalten, sodass sie über uns ein dichtes Dach bildeten, das auch Regen abhielt.
    »Leuchte doch mal. Vielleicht gibt es hier einen Weg.«
    Ich hob die Schultern. »Daran glaube ich zwar nicht so recht, aber schauen wir mal.«
    Das Licht der kleinen Lampe bahnte sich seinen Weg durch Unterholz und Gestrüpp. Es verwandelte die Umgebung in eine gespenstische Bühne, auf der es allerdings keine Aktivitäten gab.
    »Was hat er hier gewollt, John?«
    »Schwer zu sagen. Ich habe nur einen Verdacht. Es kann sein, dass er hier abgetaucht ist, um sich zu verwandeln, und zwar in die Gestalt, die du gesehen hast.«
    »Meinst du das wirklich?«
    »Ich denke…«
    »Psssst!«
    Leilas scharf ausgestoßener Laut ließ mich verstummen. Ich hatte nichts gehört, dafür Leila, und sie wies jetzt mit dem rechten Arm nach vorn.
    »Da war was!«
    »Was denn?«
    »Ein Knacken.«
    Ich hatte nichts gehört, und deshalb dachte ich daran, dass ihr die überreizten Nerven einen Streich gespielt hatten. Das wollte ich ihr aber nicht sagen und schwenkte jetzt die Hand mit der kleinen Leuchte von einer Seite zur anderen.
    Es erwischte mich wie ein Messerstich. Auf einmal war die Gestalt da.
    Als hätte man sie zwischen die Bäume gestellt. Es konnte Zufall sein, dass der Lampenstrahl sie so perfekt erwischt hatte. Dabei sah sie ebenso bleich aus wie die Bäume.
    »Das ist Pete!«, sagte Leila keuchend. »Er gehört zu uns. Verdammt, das ist ein Hammer!«
    Das war er auch, denn mit dieser Überraschung hatte ich nicht gerechnet.
    Da war Leilas Intuition doch gut gewesen, dass sie uns zum Wald geführt hatte.
    »Was tun wir denn jetzt, John?«
    »Ich denke, wir sollten mit ihm reden. Wenn er will, natürlich. Aber ich finde es gut, dass wir ihn entdeckt haben, und ich glaube, dass er uns mehr über den Höllenpunk erzählen kann.«
    »Das denke ich auch. Ob er herkommt und mit uns redet?«
    »Du kennst ihn doch.«
    »Klar.«
    »Dann wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn du ihn lockst.«
    »Soll ich ihn rufen?«
    »Das habe ich gemeint.«
    Sie lächelte, obwohl ihr sicherlich nicht danach zumute war.
    Da Pete im Licht stand, sahen wir ihn recht gut. Auf seinem Kopf wuchsen keine Haare, aber ich sah, dass seine Haut irgendwie nicht normal aussah. Recht dunkel mit kleinen hellen Flecken oder Mustern verziert, und da kam mir nur eines in den Sinn.
    Pete war tätowiert. Ich pfiff durch die Zähne. Dass sich jemand auf dem Körper tätowieren ließ, okay, das sah man öfter. Aber Pete hatte sogar sein Gesicht mit Tattoos versehen lassen. Um die einzelnen Motive zu erkennen, dazu stand ich zu weit entfernt, aber getäuscht hatte ich mich nicht. »Ich spreche ihn jetzt an, John.«
    »Gut.«
    Es kostete Leila schon Überwindung, den Namen zu rufen. Sie tat es mit halblauten Stimme. Möglicherweise zu leise, denn Pete, der zwischen zwei Bäumen stand, zeigte keine Reaktion.
    Ich leuchtete direkt in sein Gesicht. Auch wenn der Lampenstrahl nicht besonders stark war, hoffte ich auf eine Reaktion. Vielleicht ein kurzes Zwinkern mit den Augen oder ein Zusammenzucken seines Körpers.
    Aber Pete enttäuschte uns.
    »Versuch es noch mal. Wenn er dann nicht reagiert, werde

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