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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als unser Freund, als Helfer der Menschheit oder der Galaktiker!"
    Ich weiß nicht, ob er den beißenden Spott in meiner Stimme erkannte. Er pfiff und gluckste. „Laß mich los. Ich bin der Kommandant dieses Schiffes!" rief er mit heller Stimme. Ich ließ los. „Und der Fremde? Der Unbekannte?"
    „Euer Freund ist unser aller Berater. Seine Weisheit ist unübertroffen!"
    Das uns bereits hinlänglich bekannte Gelächter klang auf. Es kam von allen Seiten. „Das Rätsel wird immer verworrener, nicht wahr, Arkonidengreis?" verkündete der Unbekannte. „Aber ich kann dich beruhigen. Meine Stimme klingt nicht so, wie ihr sie hört. Sie ist syntronisch umgestaltet. Niemand in diesem Universum wäre in der Lage, sie zu entschlüsseln!"
    Arkonidengreis! Das Wort ließ mich nicht mehr los. So hatte er mich bereits genannt, als die Muschel der KARMINA das Hinterteil weggeschossen hatte. Begann hier der Weg zur Identität des Fremden? „Bald werdet ihr mir gegenüberstehen, denn bald ist die Führung durch das Schiff beendet", fuhr er fort. „Freut ihr euch? Hier kommt der dritte Teil des Rätsels: Er ist seiner Familie untreu geworden, hat einen anderen Weg beschritten. Dieser hat ihn zu terranischen Musen geführt!"
    Er schwieg, und Gesil fragte: „Ist das alles? Es ergibt noch immer keinen Sinn!"
    Der Unbekannte gab ihr keine Antwort, und Per-E-Kit winkte uns mit den beiden Tentakeln und führte uns weiter in Richtung des Schiffsbugs.
    Noch ist alles verworren, aber es beginnt sich ein Gesamtbild des Rätsels abzuzeichnen, sagte mein Extrasinn.
    Achte nicht so sehr auf die Reihenfolge der Aussagen als vielmehr auf ihren Hintergrund!
     
    10. Robinson - ab 1148 NGZ
     
    Errek Stipho-Arramo kehrte nach einer Viertelstunde noch immer nicht zurück. Schließlich sprang Fennegal auf und eilte zum Ausgang der Kaverne, die sie sich in dem Dickicht geschaffen hatten.
    Vorsichtig schob er die Tarnung zur Seite und spähte hinaus. Leises Plätschern drang an seine Ohren, und er fuhr herum. „Der Kerl ist übergeschnappt!" bellte er. „Er ist am Tümpel und badet!"
    Mit einem Satz stand der Patriarch neben ihm und stieß ihn zur Seite. Abwechselnd hinkte und hüpfte er über das Ufergras und hastete zu dem Teich, der den Tieren des Dschungels als Tränke diente. „Errek!" brüllte er. „Komm sofort zurück! Verflucht, hatten wir nicht schon genug Unglück zu ertragen?"
    Drei Monate war es her, daß die Muscheln Hidden World verlassen hatten und im Mutterschiff verschwunden waren. Das Mutterschiff hatte beschleunigt und war am Rand des Sonnensystems in den Hyperraum eingetreten.
    Es war nicht zurückgekehrt.
    In diesen drei Monaten hatte Holder Arramo fünf seiner besten Leute verloren. Die Natur des Planeten hatte sie gefressen, diese unbegreifliche, fast symbioseartige Mischung aus Fauna und Flora. Die Gefahren kamen nicht nur vom Boden und aus der Luft, sie drangen aus dem Innern des Planeten zu ihnen vor. Sie ließen sie in Hohlräume stürzen, aus denen sie nie mehr auftauchten. Sie sogen einzelne Personen in das Innere eines Baumstamms, wo sie sich trotz der SERUNS auflösten. So schmerzlich der Gedanke für den Patriarchen war, er ließ ihn nicht mehr los. Zweihundert Männer und Frauen hatte die Besatzung der stolzen ARRAMO betragen. Jetzt waren sie noch zu dritt, und Errek schickte sich gerade an, einen tödlichen Fehler zu machen. „In den SERUN mit dir!" schrie Arramo.
    Fassungslos vor Zorn betrachtete er den nackten Artgenossen, der im Teich planschte. „Raus, sofort! Du bist in Lebensgefahr!" Die Stimme des Patriarchen überschlug sich.
    Errek deutete auf den SERUN am Ufer. „Der Pikosyn warnt mich vor jeder Gefahr!" rechtfertigte er sich. „Er beobachtet die Umgebung.
    Er registriert jede Veränderung bei den Pflanzen. Kein Tier entgeht ihm. Und das Wasser ist mikrobiell unbedenklich!"
    Holder Arramo trat an das Wasser und machte Anstalten, Errek mit Gewalt vom Baden abzuhalten. Er streckte die Arme aus und griff nach ihm. In diesem Augenblick meldete der Pikosyn eine Bewegung am Grund des Teichs.
    Errek warf sich nach vorn, aber seine Reaktion kam zu spät. Silberne Dornen durchbohrten seinen Körper und hoben ihn ein Stück in die Luft empor, bevor er blutüberströmt zurücksank. Der Patriarch bekam einen Fuß zu fassen und riß den Körper auf das Ufer. Aus dem Wasser schnellten mehrere Tentakel empor und suchten die Oberfläche des Teiches ab. Als sie nichts fanden, zogen sie sich zurück.
    Errek

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