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1516 - Totenlichter

1516 - Totenlichter

Titel: 1516 - Totenlichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich jemanden geben sollte, der mit einem Kreuz mordet, dann steht er bei mir an erster Stelle. Das kannst du dir doch denken.«
    »Ja, wenn man es so sieht.«
    »So muss man es sehen.«
    »Gut, belassen wir es dabei.«
    Die Besitzerin des Gasthofes erschien. Sie war ungefähr fünfzig Jahre alt und sah aus wie der frische Frühling. Auf ihrem runden Gesicht lag ein sonniges Lächeln, als sie fragte, ob alles in Ordnung wäre.
    »Super«, sagte ich nur, und Harry, der wegen seines vollen Mundes nicht sprechen konnte, nickte.
    »Das freut mich. Wenn etwas fehlt, lassen Sie es mich wissen. Ich bin nebenan.«
    »Mächen wir.«
    Harry war satt. Er strich über seinen leicht angeschwollenen Bauch und blies die Luft aus. »Das reicht jetzt bis zum Abend. Mal schauen, was uns der Tag noch bringt.«
    »Hoffentlich einen Killer.«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    Auch ich leerte meine Tasse noch. Dann standen wir gemeinsam auf und verließen den Raum.
    »Willst du noch mal zurück auf dein Zimmer?«, erkundigte sich Harry.
    »Nein, wir können fahren.«
    »Sehr gut. Wie heißt es doch so schön? Der frühe Vogel fängt den Wurm.«
    »Du hast es wie immer genau erfasst«, erwiderte ich lächelnd…
    Die Familien Thamm und Müller wohnten in einem Mietshaus. Es war ein Gebäude, das an einer der breiteren Straßen stand und schon recht viele Jahre auf dem Buckel hatte. Die Fassade war gelblich gestrichen, und die Haustür braun. Das Haus war von Laubbäumen umstanden, und wir konnten vor dem Haus parken.
    Sechs Namen standen auf den Klingelschildern. Die Thamms wohnten unten, die Müllers ganz oben. So schellten wir bei den Thamms, gelangten ins Haus und sahen eine Frau in der offenen Tür stehen. Sie trug eine helle Hose und eine bunte Bluse als Oberteil, das ihr bis über den Gürtel fiel. Das Haar sah zu blond aus, um echt zu sein, aber das Lächeln auf ihren Lippen konnte man schon als freundlich ansehen.
    »Sie sind die beiden Herren, die mir der Kommissar angekündigt hat, nicht wahr?«
    »Die sind wir«, sagte Harry. Er stellte uns vor, und Frau Thamm bat uns in die Wohnung.
    »Sie haben Glück«, sagte sie dabei.
    »Wieso?«, fragte ich.
    »Moritz ist vor ein paar Minuten zu uns gekommen. Beide brauchen heute nicht in die Schule.«
    »He, da sind sie sicher froh.«
    Frau Thamm lachte. »Wie man es nimmt. Der Schock der vergangenen Nacht steckt ihnen noch in den Gliedern. Von meinem Sohn habe ich gehört, dass er kaum schlafen konnte. Ich denke, dass es Moritz Müller ebenso ergangen ist. Das war einfach zu viel.«
    »Sie sagen es, Frau Thamm«, meinte Harry.
    Wir gingen einen schmalen Flur bis zu seinem Ende durch, denn dort befand sich eine Tür, gegen die Margot Thamm klopfte und sie dann öffnete. Vor uns tat sich ein Jugendzimmer auf. Poster an den Wänden zeigten Bilder von Popstars, die momentan in waren, aber auch die Fotos von Rennfahrern waren vertreten.
    Beide Jungen saßen auf dem Bett mit der blauen Decke. Sie hatten Kopfhörer aufgesetzt und hörten Musik. Mit einer schnellen Bewegung nahmen sie die Dinger ab und schauten uns etwas ängstlich an.
    Frau Thamm stellte uns vor und erklärte zugleich, dass sie ja Bescheid wussten.
    Danach erfuhren wir, wer Florian und wer Moritz war. Moritz trug das Haar sehr kurz, war naturblond und hatte ein offenes Gesicht mit blauen Augen.
    Florian Thamm wirkte ernster. Er war ein schlaksiger Junge mit halblangen braunen Haaren und einer hohen Stirn. Seine Lippen wirkten ein wenig zu weich für einen Jungen, aber die hatte er von seiner Mutter geerbt.
    »Dann sagt mal den beiden Herren, was euch in der Nacht widerfahren ist.« Margot Thamm wandte sich an uns. »Ich denke, dass Sie mich nicht mehr brauchen - oder?«
    »Das ist richtig«, sagte Harry. »Ich muss nämlich zur Arbeit.«
    »Was machen Sie denn beruflich?«, wollte ich wissen.
    »Ich arbeite ein paar Stunden am Tag in einer Kanzlei.«
    Margot Thamm schloss die Tür und hatte sie kaum hinter sich zugedrückt, da übernahm ihr Sohn das Wort. »Ich sage Ihnen gleich, dass wir nichts gesehen haben.« Seine Stimme kratzte etwas. Er schien im Stimmbruch zu sein.
    »Wir können aber trotzdem etwas fragen, oder?«
    Florian nickte Harry zu.
    Die beiden Jungen blieben auf dem Bett sitzen, wir standen. Und wir baten darum, uns alles noch mal von vorn zu erzählen.
    »Mach du das, Igel.«
    »Okay, wie du willst.«
    Moritz sprach langsam. Wir erfuhren, dass er und sein Freund zu den Pf adf indem gehörten. Später

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