1517 - Die Mondhexe
ich.«
»Danke.«
Mehr wollte ich im Moment nicht wissen. Suko und ich sprachen erst wieder, als wir im Rover saßen.
»Am Abend wird es wohl hier eine Versammlung geben«, sagte Suko.
»Ich denke, dass wir dabei sein sollten.«
»Du sagst es. Aber ich möchte auch auf Nummer Sicher gehen. Vielleicht kann uns Sir James weiterhelfen, indem er mit seinem Clubfreund über dessen Frau spricht und auch darüber, was sie am heutigen Abend vorhat.«
»Keine schlechte Idee. Hätte direkt von mir sein können…«
Wir hatten Sir James zunächst einiges erklären müssen, bis er sich bereit erklärt hatte, den Anruf zu tätigen.
»Aber nur unter Bedenken. Ich möchte nämlich nicht, dass Ronald Brighton denkt, dass ich mich in sein Privatleben einmischen will. Schnüffelei mag er ebenso wenig wie ich.«
Wir hatten noch mal auf die Wichtigkeit hingewiesen und unseren Chef so überzeugen können. Allerdings bekam er leichte Probleme, den Mann zu erreichen. Schließlich klappte die Rundumleitung doch, und er erwischte ihn über das Handy.
Sir James fragte nicht direkt. Er ging sehr diplomatisch vor und erreichte so, dass Brighton sich ihm öffnete. Der Superintendent schrieb in Stichworten mit, was man ihm sagte, legte dann auf und schaute uns an.
»Erfolg gehabt?«, fragte ich.
Sir James nickte. »Der gute Ronald zeigte sich sehr kooperativ.«
»Und was ist das Ergebnis?«
Sir James schaute auf seinen Notizzettel.
»Ich habe wohl einen günstigen Tag erwischt«, erklärte er. »Diesen Abend werden die Brightons nicht gemeinsam verbringen. Er möchte unseren Club besuchen, und seine Frau hat ein Treffen mit den Mondfrauen.«
»Na bitte«, sagte ich.
Sir James wunderte sich. »Ist das so wichtig für Sie, John?«
»Das kann man wohl sagen.«
»Und warum?«
»Suko und ich hatten den Eindruck, dass diese Doreen Anderson etwas vorhat. Das Treffen schien ihr enorm wichtig, und es könnte auch sein, dass es am heutigen Abend etwas Besonderes gibt. Ich will nicht darauf wetten, aber da ist etwas im Busch.«
»Wegen dieser Luna?«
Diesmal sprach Suko. »Ja, Sir, ihretwegen. Sie ist, kann man so sagen, das Problem.«
»Oder der Mittelpunkt«, sagte ich, »denn nachdem auch Suko ihr begegnet ist, hat auch er den Eindruck gehabt, dass sie etwas Besonderes ist. Eine Person, die sich weiterentwickelt hat. Die schon auf dem Weg ist, das Ziel zu erreichen.«
Sir James runzelte die Stirn. »Und Sie haben nichts gespürt, John?«
»Nein.«
»Hat das Kreuz Sie im Stich gelassen?«
»Bestimmt nicht.«
»Dann können Sie auch nicht von einer schwarzmagisch beeinflussten Gestalt ausgehen.«
»Das ist eben die Frage.«
Ich hatte mir darüber meine eigenen Gedanken gemacht und sagte jetzt: »Möglicherweise versteht sie es auch, sich gut zu tarnen.«
»Ja, das könnte sein, aber dann muss sie verdammt mächtig sein, denn es ist schwer, Ihr Kreuz zu täuschen oder zu hintergehen. Mal abgesehen davon, dass sie fast nackt war, ist Ihnen noch etwas bei ihr aufgefallen?«
»Ja, die Augen. Die Pupillen leuchteten in einer gelben Farbe. Sie erinnerte mich an das Licht des Mondes, und ich habe das Gefühl, als hätte Luna es in sich konserviert.«
»Oh, das wäre neu.«
»Und es ist ein anderes Phänomen, als wir es von den Vampiren oder Werwölfen her kennen«, sagte Suko. »Davon müssen wir jedenfalls ausgehen. Der Vampir tankt Kraft durch das Mondlicht. So ist es in den meisten Fällen. Aber diese Lima hatte das Licht bereits in sich und wird dadurch eine besondere Kraft erhalten haben. Und natürlich eine Veränderung. Das ist schon ein ungewöhnliches Phänomen.«
»Finde ich auch«, sagte Sir James und stellte eine weitere Frage. »Was wollen Sie dagegen unternehmen?«
»Wir müssen wieder hin«, sagte ich. »Und zwar zu diesem Treffen am heutigen Abend. Das werden wir auch. Wann fängt es an? Hat Ronald Brighton etwas gesagt?«
»Nein, er wusste keinen genauen Termin.«
»Ich kann mir vorstellen, dass sie sich zusammenfinden, wenn der Mond am Himmel steht. Ob die Dunkelheit unbedingt dazugehören muss, das weiß ich nicht. Man muss aber davon ausgehen.«
»Sie werden Probleme bekommen, an der Zusammenkunft teilzunehmen.«
»Ja, ich weiß.«
»Eine Frau hätte da mehr Chancen.«
Als ich das Lächeln auf Sir James’ Lippen sah, wusste ich, an was er dachte. »Sie meinen, Sir, dass wir es zu dritt versuchen sollten? Eben mit weiblicher Unterstützung.«
»Genau.«
»Und an wen haben Sie dabei gedacht?«
Der
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