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152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wachsam. Die Bande des roten Teufels fiel über mich her und sperrte mich fürs erste in diesen hohlen Baum. Gupp fällte das Todesurteil über mich. Sie wollten es vollstrecken, als ihr aufgetaucht seid. Ihr habt mir das Leben gerettet. Ich stehe in deiner Schuld.«
    Loxagon hielt immer noch den Speer des Hasses in der Hand. Kull hätte diese gefährliche Waffe gern besessen.
    »Ich wollte die Verschwörung gegen Asmodis platzen lassen«, sagte der Professor.
    »Ganz allein?«
    »Ja, das war ein Fehler«, gab Mortimer Kull zu.
    »Warum hat Yora dir nicht geholfen?«
    Kull überlegte blitzschnell. Hatte ihn Yora verraten? War Loxagon deshalb jetzt nach Haspiran gekommen?
    »Ich mußte ihr etwas Vorspielen, damit Corona nicht Verdacht schöpfte. Ob es mir gelungen ist, weiß ich nicht, denn Yora ist ein sehr kluges Mädchen. Auf jeden Fall hatte ich keine Gelegenheit, sie in meine Pläne einzuweihen. Ich traute mir zu, mit Gupp auch ohne Hilfe fertigzuwerden. Das wäre um ein Haar ins Auge gegangen. Manchmal macht man eben einen Fehler. Ich hoffe, du erzählst Asmodis davon. Ich habe getan, was ich konnte, um zu verhindern, daß Gupp ihn hinterrücks angreift. Ich wollte Corona auch den Speer des Hasses wegnehmen. Gut, daß sich diese Waffe nun in deinen Händen befindet. Du weißt, wie stark sie ist und daß man Asmodis damit sehr leicht töten könnte. Dieser Speer in den Händen eines Feindes… das wäre eine permanente Gefahr für deinen Vater. Aber nun ist sie ja gebannt.«
    Oder etwa nicht? fragte sich Mortimer Kull. Da war ein merkwürdiger Glanz in Loxagons Augen. Jedermann wußte, daß er vor langer Zeit versucht hatte, seinen Vater zu stürzen. Damals hatte er das Höllenschwert besessen. Nun gehörte ihm der Speer des Hasses. Die starke Waffe war ihm in die Hände gefallen. Änderte sich dadurch etwas für ihn?
    Er besaß wieder eine Waffe, mit der er Asmodis vernichten konnte.
    Und Asmodis wußte nichts davon!
    Hatte Loxagon die Absicht, seinen Vater von der Höllenspitze zu verdrängen, tatsächlich aufgegeben? Er hatte sich mit Asmodis arrangiert. Sie teilten sich die Macht der Hölle, wobei Asmodis von diesem Kuchen stets ein bißchen mehr bekam als sein Sohn. Das hätte er jetzt ändern können. Er hätte den ganzen »Kuchen« für sich allein haben können.
    Er mußte seine Karten nur richtig ausspielen.
    Das mußte Mortimer Kull auch.
    »Eine außergewöhnliche Waffe«, sagte er, auf den Speer zeigend. »Sie könnte einen gefährlichen Traum erfüllen.«
    »Ja«, dehnte Loxagon.
    »Der Speer des Hasses befindet sich endlich in der richtigen Hand«, behauptete der Professor. Das konnte man so und so sehen.
    Loxagon nickte bedächtig, und sein Blick richtete sich in eine geistige Ferne. Wen sah er dort? Asmodis? Durchbohrt von diesem Speer?
    Loxagons durchdringender Blick richtete sich auf Kull. »Was würdest du dazu sagen, wenn ich behauptete, ich hätte nur auf diesen großen Augenblick gewartet?«
    Kull grinste verschlagen. »Ich verstehe dich nicht.«
    »Du verstehst mich sehr gut. Ich bin stärker, wilder und jünger als mein Vater. Unter meiner Herrschaft würde die Hölle aufblühen. Ich mußte mich mit Asmodis einigen, weil er die besseren Karten hatte, doch nun besitze ich einen Trumpf, den er nicht überstehen kann. Ich brauche den Speer des Hasses nur richtig einsetzen, und schon würde der neue Herrscher der Hölle Loxagon heißen.«
    Kull räusperte sich. »Das ist deine Entscheidung.«
    »Du wolltest hier ein Komplott platzen lassen. Das beweist mir, daß du auf Asmodis’ Seite stehst.«
    Kull zuckte zusammen. Wenn Loxagon die Absicht hatte, sich gegen seinen Vater zu stellen, war es höchst ungesund, sich zu Asmodis zu bekennen.
    »Nicht unbedingt!« beeilte sich der Professor deshalb zu sagen. »Ich stehe prinzipiell auf der Seite des Stärkeren, auf der Seite des Siegers. Der Name ist nicht so wichtig.«
    »Es wäre an der Zeit, daß in der Hölle eine neue Generation an die Macht kommt«, sagte Loxagon.
    Mortimer Kull fühlte sich damit direkt angesprochen. Sein Herz machte einen Freudensprung. Loxagon rechnete ihn zu dieser neuen Generation, das war großartig. Vorsichtig ließ er verlauten, daß er Loxagons Meinung teilte.
    »Ich wollte Gupp erledigen, weil er gegen Asmodis ohnedies chancenlos gewesen wäre«, sagte Kull.
    »Welche Chancen räumst du mir ein?« wollte Loxagon wissen.
    »Die besten.«
    »Kann ich mit deiner Unterstützung rechnen?«
    Jetzt mußte Mortimer Kull

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