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152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erreichten den kleinen Ort kurz darauf.
    Auf dem Marktplatz wurden wieder Sklaven angeboten, jedoch nichts Besonderes. Zu junge, unterernährte Mädchen, ausgemergelte alte Männer. Das Geschäft ging dementsprechend schleppend. Die Gebote waren lächerlich niedrig, wenn überhaupt welche kamen.
    Einer der Sklavenjäger bot einen verstümmelten jungen Mann an. »Er war ein mutiger Kämpfer, verlor seinen Unterarm in einem blutigen Krieg - auf der Seite der Sieger. Man sagt, daß er viel zu diesem Sieg beigetragen hat. Wer möchte ihn haben?«
    Der Sklavenhändler nannte seinen Preis, doch niemand meldete sich. Erst als er mit dem Preis runterging, kam das Geschäft zustande.
    Mr. Silver, Roxane und Boram folgten dem Sklavenjäger später zu Fuß, als dieser den Marktplatz verließ.
    »Boram«, sagte Mr. Silver, »lauf um die Häuser herum und halte den Mann auf!«
    Der Nessel-Vampir sauste sofort los. Der Sklavenjäger war in Gedanken versunken. Er überlegte, wohin er sich morgen begeben sollte. Heute würde er noch in Seysaus bleiben und sich vergnügen. Vermutlich würde alles draufgehen, was er für den verstümmelten Sklaven bekommen hatte, deshalb dachte er nach, welches Gebiet er noch nicht heimgesucht hatte. Große, kräftige Männer hätten sich gut verkaufen lassen, aber mit denen hatte man es nicht so leicht. Es war schwierig, sie einzufangen und nach Seysaus zu bringen. Es konnte vieles auf dem Weg hierher passieren. Einmal hätte ihn so ein Bursche beinahe umgebracht. Er war nur einen Augenblick unachtsam gewesen, und schon wäre es ihm fast an den Kragen gegangen! Sie hatten sich kurz vor Seysaus befunden, und der Sklavenjäger war gezwungen gewesen, seinen Gefangenen zu töten.
    So war die ganze Mühe vergebens gewesen.
    Junge, rassige Mädchen erzielten zwar keinen ganz so hohen Preis, dafür machten sie aber auch weit weniger Ärger. Er kannte ein Dorf, in dem er finden würde, was sich gut an den Mann bringen ließ.
    Plötzlich stutzte er, denn vor ihm war eine Dampfgestalt aus dem Boden gewachsen. Jedenfalls kam es ihm so vor. Hatte es dieser Kerl auf seine Habe abgesehen?
    Blitzschnell holte er seinen Dolch aus dem wallenden Gewand. Er richtete die magische Klinge gegen Boram und starrte ihn böse an.
    »Was willst du von mir?«
    Boram antwortete nicht.
    Der Sklavenhändler versuchte an ihm vorbeizugehen, doch Boram trat ihm sogleich in den Weg und spreizte die Arme ab. »Halt!« sagte er hohl und rasselnd.
    »Wenn du verfluchter Strauchdieb denkst, mir meine schwer verdiente Habe stehlen zu können, irrst du dich. Ich weiß mich zu wehren! Geh mir aus dem Weg!«
    Boram tat nichts dergleichen.
    »Aus dem Weg, sag’ ich!«
    Der Sklavenjäger stach zu. Da Boram die Kraft des Dolchs nicht kannte, ließ er es auf keine Berührung ankommen. Er wich zur Seite und griff mit beiden Händen nach dem vorschnellenden Arm. Der Kontakt war schmerzhaft für den Sklavenjäger. Das Nesselgift tat wie immer sofort seine Wirkung. Der Mann verlor Kraft an Boram. Erschrocken riß er die Augen auf, und er verlor den Dolch, der sich klappernd davondrehte.
    Der Sklavenhändler riß sich von Boram los und wirbelte herum. Er wollte fliehen, aber Roxane und Mr. Silver hatten sich so aufgebaut, daß er unmöglich durchkam.
    Sie waren also zu dritt. Um Hilfe zu rufen hatte in Seysaus keinen Sinn. Hier kümmerte sich keiner um den anderen. Hier war sich jeder selbst der Nächste.
    Schweren Herzens entschloß sich der Sklavenhändler, sich von seinem Besitz zu trennen, um wenigstens sein Leben zu behalten. Er faßte wieder in sein Gewand und warf Mr. Silver einen prall gefüllten Lederbeutel vor die Füße.
    »Da habt ihr, was ihr wollt, und nun laßt mich gehen.«
    »Wir sind an deiner Habe nicht interessiert«, sagte der Ex-Dämon zur größten Verblüffung des Mannes.
    »Nicht?«
    Mr. Silver schob ihm den Lederbeutel mit dem Fuß zu; er hob ihn auf und ließ ihn in seinem Gewand verschwinden.
    »Was wollt ihr dann?« fragte der Sklavenhändler verwirrt.
    »Du kennst Otuna, Arson und Theck!« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »N-nein.«
    »Du lügst!« schnauzte ihn Mr. Silver an. »Ein Sklavenjäger kennt den anderen, Manchmal jagt ihr sogar gemeinsam.«
    »Was wollt ihr von Otuna und ihren Freunden?«
    »Das geht dich nichts an. Wir wollen von dir lediglich wissen, wo sie sind.«
    »Woher soil ich das denn wissen?«
    »Reiz mich nicht!« warnte Mr. Silver den listigen Kerl.
    »Ich habe Otuna lange nicht

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