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1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verhielt. Es war der Beginn einer langen Entdeckungsfahrt, bei der sie beide die Verwandtschaft ihrer Seelen zu entdecken und zu begreifen lernten.
    Noch heute befanden sie sich auf der Reise, ohne an ihrem Ziel angekommen zu sein.
    Ein fremdartiger Impuls drang in Enzas Bewußtsein ein und rief sie in die Wirklichkeit zurück.
    Die Syntrons hatten sie bereits bei den Tests auf einen solchen Impuls hingewiesen. Er kam aus einer fernen Welt und schuf die erste Verbindung. Er beendete den ersten Abschnitt eines Vorgangs, der insgesamt höchstens dreiundvierzig Sekunden dauerte. Für das Bewußtsein eines Menschen jedoch schien es, als sei mindestens eine halbe Stunde vergangen.
    Der Impuls wiederholte sich. Die zweite Phase begann, und sie lauschte in sich hinein. Noch spürte sie nichts, noch war nicht zu erkennen, daß es eine gewaltige Veränderung gab.
    Doch dann war da etwas. Es kam auf sie zu. Wie ein Schwarzes Loch tauchte es auf und drohte sie zu verschlingen.
    Enza wollte sich an Notkus klammern, aber er war nicht da.
    Und der schweigende Schlund riß sie in sich hinein.
    Der Übergang hatte begonnen. Das 5-D-Feld mit ihrem Bewußtsein hatte den Metalysator verlassen und drang in den Bereich des Symmunikators ein.
    Enza wartete auf die Begegnung mit der Schnittstelle.
     
    *
     
    Das erste, was er empfand, war das Gefühl eines Sturzes in die Tiefe. Er vermißte die Arme und versuchte, sich mit den Schwingen seines Geistes abzufangen. Doch das hyperenergetische Feld hielt ihn fest umklammert und verhinderte, daß er irgendwo aufschlug und erlosch.
    Ein energetisches Leuchtfeuer flackerte auf, er empfand es mit seinen unendlich geschärften Sinnen. Es handelte sich um eine Hypersensibilisierung seiner Empfindungen, das sagte ihm sein geschulter Verstand. Das Leuchtfeuer bildete Wirbel und bunte Muster, und es gehörte nicht zu dem Bereich, den er bisher durcheilt hatte. Es wirkte fremdartig auf ihn, so fremdartig wie ein anderer Kosmos.
    Es war das Energiefeuer des Mikrokosmos, das ihn erwartete.
    Notkus’ Bewußtsein empfing energetische Impulse, die ihn verwirrten und ablenkten. Es handelte sich um ein monotones Muster, eine Abfolge von schwachen und starken Impulsen, die in der Reihenfolge variierten und keinen Sinn ergaben. Gleichzeitig zupfte etwas in seinen Gedanken und nahm dort Veränderungen vor. Das Leuchtfeuer raste auf ihn zu und hüllte ihn ein. Es gab einen fast nicht meßbaren Energieanstieg, der sich ihm durch ein grelles, weißes Licht kundtat.
    Im nächsten Augenblick wurde das Universum riesengroß. Notkus stürzte in die Unendlichkeit hinein, und übergangslos entstanden die Worte Ellerts in ihm, mit denen er seine Eindrücke festgehalten hatte, damals bei seiner ersten körperlosen Reise durch das Universum.
    Aber dies hier war der Mikrokosmos. Es handelte sich um das Innere eines Syntrons, und hier gab es keine Sonnen und Planeten, lediglich Energiezustände mit unterschiedlichem Niveau.
    Dennoch waren die Wirkungen der Erscheinungen auf ein menschliches Bewußtsein ähnlich oder identisch, und der Synergistiker fragte sich, ob sich der Makro- und der Mikrokosmos im hyperenergetischen Bereich nicht ähnlicher waren als bisher angenommen.
    Der Mikrokosmos bestand aus einer Fülle bunter Felder, riesigen Regenbogen-Vorhängen gleich.
    Sie waberten und atmeten. Sie bildeten kleine und große Formationen, und wenn er die Sinne seines körperlosen Bewußtseins weiter schärfte, dann konnte er einzelne Feldbereiche unterscheiden und die Zwischenräume zwischen den Energiezuständen ausmachen.
    Sie waren nicht leer. Unendlich lange Ketten aus hellen und dunklen Lichtpunkten wanderten zwischen diesen Feldern hindurch, drangen in einige der ballonartigen Strukturen ein, wurden umgelenkt, beschleunigt oder abgebremst. Doch sie kamen nie zur Ruhe, teilten sich, wuchsen zu ganzen Kettenbündeln zusammen oder trennten sich in kleine Bestandteile. Ihr Anfang oder ihr Ziel war in diesem riesigen syntronischen Universum nicht auszumachen.
    Datenfluß im Datenbus, reimte Notkus.
    Etwas zischte. Er zuckte zusammen und lauschte. Er hatte sich fest eingebildet, ein Geräusch zu hören. Er ließ seine Sinne schweifen, doch es gab keinen Hinweis auf die Ursache. Und der Eindruck des unendlich großen Mikrokosmos hatte sich in seiner Wahrnehmung nicht verändert. „NATHAN!" dachte er intensiv. „Kannst du mich empfangen? Ist die Verbindung bereits hergestellt?"
    Er erhielt keine Antwort und befaßte sich

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