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1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftler saßen oder kauerten vor den Terminals und kommunizierten mit ihren Syntrons. Die beiden Koordinatoren unterhielten sich gleichzeitig mit zwei verschiedenen Akustikfeldern NATHANS über völlig voneinander abweichende Themen.
    Perry stand nur da und sah zu. Er hielt das Kinn in die rechte Hand gestützt. Noch bestand kein Grund zur Sorge. Seit dem Beginn des Vorgangs war keine Minute vergangen.
    Neben ihm materialisierte ein Sessel aus Formenergie, und er ließ sich hineinsinken. „Es gibt keine Probleme, Perry", meldete sich NATHAN. „Der Übergang hat stattgefunden. Der Kontakt zu Notkus Kantor konnte hergestellt werden. Sein Bewußtsein hat die Miniaturisierung und die damit einhergehende Verdichtung seines Energiepotentials unbeschadet überstanden. Er hat die Schnittstelle auf einer Eins-Phase durchquert. Enza und Myles befinden sich auf einer Null-Phase, da dauert es etwas länger."
    „Es ist gut, NATHAN", erwiderte Rhodan. „Wichtig ist, daß alle drei rechtzeitig in ihre Körper zurückkehren!"
    „Du denkst an Ellert und das Mausoleum, das du einst für ihn hast bauen lassen. Aber du brauchst keine Sorge zu haben. Drei Stunden ist das Limit. Zwei Stunden werden die drei unterwegs sein. Das ist für ein menschliches Bewußtsein mehr als eine Ewigkeit."
    Mehr als eine Ewigkeit! Die Worte riefen dem Terraner eindringlich in Erinnerung, warum er dem Experiment überhaupt zugestimmt hatte.
    Die Spur zu ES. Die Uhr, durch die unaufhaltsam der Sand rann.
    Zweiundsechzig Jahre lang.
    Elf Monate waren bereits vergangen, inzwischen schrieb man den 10. September 1170 NGZ.
    Bisher hatte man nichts erreicht.
    Und jetzt?
    Es kam nicht von ungefähr, daß Perry Rhodan gerade in diesen Augenblicken die Gedanken nach innen richtete und sich verschiedene Fragen stellte. Er befragte sich nach der Richtigkeit seines Tuns und seiner Entscheidungen. Er prüfte sich, ob er immer menschlich handelte oder ab und zu unmenschlich, ob wirklich uneigennütze Motive im Vordergrund standen oder doch nur sein eigenes Interesse. Er benötigte keinen übergeordneten Ansprechpartner, der ihm in väterlicher Weise Antwort gab. Das, was er dachte, lag weit jenseits von kindlichen Vorstellungen eines zwanzigsten Jahrhunderts, in dem er großgeworden war.
    Aber es gab keinen Zweifel, daß diese Gedanken, diese Zwiegespräche mit sich selbst das Gebet eines erwachsenen und reifen Menschen darstellten
     
    9.
     
    Die Flut der Erscheinungen ließ Enza beinahe bewußtlos werden. Sie kämpfte um die Kontrolle über ihre Sinne, und mühsam gelang es ihr, wenigstens die „optischen" Eindrücke zu bewahren. Das Feld mit ihrem Bewußtsein geriet ins Taumeln, es wurde weggerissen und raste auf die Oberfläche einer der bunten Blasen zu, die auf sie wie gefräßige Organismen wirkten. Sie sperrte sich dagegen und wollte den Aufprall verhindern. Er kam nicht. Sanft glitt sie durch die Energiehaut hindurch in das Innere eines der Felder.
    Es war erfüllt von hellen und dunklen Lichterketten, und sie hing reglos zwischen ihnen und beobachtete.
    Was sie sah, konnte nur einer der Datenströme sein, die sich durch den Eingang des Syntrons ergossen, die im Datenbus befördert, geteilt, zugeordnet und an die richtigen Adressen geleitet wurden.
    Fieberhaft begann Enza nach ersten Informationen Ausschau zu halten. Mit der normalen Leistungsfähigkeit ihrer Augen hätte sie nichts erkennen können. Die Hypersensibilisierung jedoch ermöglichte es ihr, jede einzelne Bitfolge zu betrachten und zu entziffern.
    Es befand sich nichts darunter, was ihr irgendwie bekannt vorkam, obwohl die Abfolgen des Binärkodes in ihrer hyperenergetischen Darstellung aus grellweißen und fast schwarzen Informationszuständen klar und deutlich lim sie herumzogen.
    Etwas griff nach ihr und zog sie weiter. Sie wurde schneller und schneller, und es riß sie durch das Feld hindurch auf einen Bereich zu, in dem sich mehrere der hyperenergetischen Felder überschnitten.
    Ihr Bewußtsein begann zu rotieren und sich immer schneller zu drehen. Die Farben und Lichter wurden zu langen Streifen, die ihre hypersensiblen Sinne lahmten. Sie stemmte sich mit ihren Gedanken dagegen, doch es gelang ihr nicht, etwas an ihrem Zustand zu ändern, ein Schwindelgefühl erfaßte sie, ein gewisser Tunneleffekt kam dazu, der ihr vorgaukelte, daß sie mitten in einem schwarzen Kanal durch den Syntron raste.
    Kräfte, die sie nicht abschätzen konnte, zerrten an ihr und bremsten sie ab. Ihr

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