Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1522 - Teuflische Gespielinnen

1522 - Teuflische Gespielinnen

Titel: 1522 - Teuflische Gespielinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wir kommen ganz gut zurecht, denn wir haben einige Abnehmer für unsere Modelle.«
    »Dann ist wohl alles okay bei Ihnen.«
    »Sicher. Wir wollen mit der Welt dort draußen nichts zu tun haben. Unsere Kreativität leben wir hier aus, und das macht uns auch Spaß. Es ist wirklich toll, wenn man sagen kann, dass man im Modebusiness erfolgreich ist.«
    »Das glaube ich Ihnen. Auch wenn Sie nicht viel mit der Nachbarschaft im Sinn haben, möchte ich Sie fragen, ob Ihnen Alma Sorvino vielleicht bekannt gewesen ist.«
    »Wer soll das sein?«, fragte Sidney. »Das ist die Frau, die tot im Vorgarten lag und angeblich Selbstmord verübt hat.«
    »Wieso angeblich?«
    »Es steht noch nicht fest.«
    »Ach«, flüsterte Sidney, »und was denken Sie jetzt?«
    »Nichts weiter. Es ist nur so, dass wir als Polizisten alle Möglichkeiten in Betracht ziehen müssen.«
    »Gibt es denn Verdachtsmomente?« Ich blieb weiterhin allgemein. »Man kann nichts ausschließen, und deshalb suchen wir nach Spuren.«
    »Nein, wir haben nichts gesehen.«
    »Das sagten Sie schon. Ich bin schon eine Weile hier, und ich habe mich umgehört. Einige Bewohner hier sprachen von einem Unbekannten oder einem Teufel, der diese Umgebung unsicher macht. Ist Ihnen das auch zu Ohren gekommen?«
    »Teufel?«, flüsterte Blanche und strich über ihre nackten Beine fast bis hin zu den Zehen, deren Nägel grün lackiert waren. »Wie kommt man denn auf Teufel?«
    »Den Namen habe ich mir nicht ausgedacht. Er geistert hier durch die Gegend, das ist alles.«
    »Ach ja, die Leute erzählen viel. Wie Sid schon sagte, Mr Sinclair, wir kümmern uns mehr um uns selbst. Das reicht uns. Mit den Nachbarn wollen wir nichts zu tun haben. Die passen nicht zu uns. Umgekehrt aber auch nicht.« Sie kicherte.
    »Ja, das kann ich verstehen.«
    »Gut.« Sidney Vipers Nicken sah wie ein Abschluss aus. »Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Im Prinzip schon. Ich würde trotzdem noch gern einen Blick aus dem entsprechenden Zimmerfenster werfen, wenn ich darf. Ich mache mir immer gern selbst ein Bild von gewissen Dingen. Hätten Sie etwas dagegen? Ist das möglich?«
    Die beiden Frauen schauten sich an. Nach einigen Sekunden lachte Blanche Junot auf. »Nein, nein, warum sollten wir denn etwas dagegen haben? Oder, Sid?«
    »Überhaupt nicht. Wir haben nichts zu verbergen.«
    »Danke, das ist nett.«
    Ich stand von meinem Sessel auf, und beide Frauen wollten mich begleiten. Sie erhoben sich mit trägen Bewegungen und kamen mir vor wie zwei Katzen, die einen Kater umschnurrten.
    Ich hatte bisher einiges gehört. Es wäre auch okay gewesen, wenn es mein Misstrauen nicht gegeben hätte. Die beiden wirkten auf mich wie eingespielt. Es gab bei ihnen keine Widersprüche. Sie waren einfach zu glatt, und das gefiel mir nicht. Außerdem musste ich an den Überfall auf mich in Alma Sorvinos Wohnung denken. Ich wusste immer noch nicht, ob diese Gestalt ein normaler Mensch gewesen war oder nicht. Deshalb standen meine Sinne noch immer auf Alarm.
    Ich folgte Sidney Viper. Ihre Freundin blieb hinter mir. Das kurze Kleid schwang um ihre Oberschenkel. Ich hatte es gesehen, als sie aufgestanden war.
    Wir betraten wieder den Flur. Diesmal nahm ich den Geruch dort deutlicher wahr. Es roch leicht nach Rosen und Pfirsichen, nicht eben eine Mischung, die mich vom Hocker riss und begeisterte.
    Sidney Viper öffnete eine Tür, die auf der anderen Seite lag. Hinter ihr betrat ich das Zimmer mit dem Fenster, das zur Straße zeigte. Die Vorhänge waren zugezogen. Die langen Schals reichten fast bis zum Boden. Um etwas sehen zu können, musste man sie erst zur Seite ziehen, was Sidney auch tat.
    »Bitte, Sie können hinausschauen.«
    »Danke sehr.«
    Das Fenster ließ ich geschlossen. Da die Scheibe sehr blank war, gelang mir der Blick auf die Straße, wo die Kollegen noch immer beisammen standen, ihrer Arbeit nachgingen und auch schon mit Menschen sprachen, die eventuell Zeugen sein konnten.
    Ich konzentrierte meinen Blick auf das entsprechende Fenster gegenüber und hatte es, wie man so schön sagt, voll im Visier.
    Alles war sehr gut zu sehen. Das Licht brannte auch jetzt noch in Alma Sorvinos Zimmer. Durch das geborstene Fenster gab es kein Hindernis, das meinen Blick eingeschränkt hätte. Und trotzdem war etwas anders. Im Raum befand sich jemand! Innerlich versteifte ich. Jetzt hätte ich mir das Fernglas gewünscht. Dabei war ich sicher, keinen der Polizisten in der Wohnung gesehen zu haben, sondern eine Gestalt, die

Weitere Kostenlose Bücher