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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entladen, die im vierdimensionalen Kontinuum keinen Schaden anzurichten vermochten. Anders wäre es vermutlich gewesen, wenn sie ihr Ziel erreicht hätte. Ihre Programmierung hatte ohne Zweifel vorgesehen, daß sie, falls es ihr gelänge, eines der beiden Raumschiffe einzuhüllen, destruktive 4-D-Energien von sich gäbe, die für das Zielobjekt tödlich wären.
    Das war alles, was die Daten auszusagen wußten. Keine Andeutung über die Herkunft der Leuchterscheinung, kein Hinweis auf den, der der TABATINGA und der LORETO an den Kragen wollte. Eine Nachfrage bei der LORETO erbrachte auch nichts Neues. Die Geräte dort hatten dieselben physikalischen Daten registriert, aber woher das Phänomen gekommen war, darüber wußten sie auch nichts auszusagen.
    Nikki Frickel gab einen kurzen Bericht nach Terra durch. Dann sandte sie eine ebenfalls nicht allzu wortreiche Grußbotschaft an die Siedler in Quorda. Um 6.00 Uhr Terrania-Zeit am 19. Oktober 1170 hoben die TABATINGA und die LORETO von der Oberfläche des Planeten ab und machten sich auf den Weg, den Rest des Projekts zu bewältigen
     
    6.
     
    Die TABATINGA und die LORETO befanden sich auf unterschiedlichen Kursen. Das Zielgebiet der LORETO war weiter entfernt; deshalb ging Bordur Ohlsans Schiff schon unmittelbar am Rand des Kymran-Systems in den Hyperraum, während die TABATIN-GA noch eine Zeitlang durchs 4-D-Kontinuum steuerte.
    Es war der Besatzung nicht klar, warum die Erste Pilotin das Ziel - so nahe es auch sein mochte - nicht weniger zögernd anstrebte. Nikki Frickel ließ sich nicht darüber aus. Sie hatte eine düstere Ahnung, und über solche spricht man nicht.
    Um 6.51 Uhr sprach der Orter an und gab Alarm. Unweit der TABATINGA, nicht mehr als fünf Lichtsekunden entfernt, war ein fremdes Raumschiff aus dem Hyperraum hervorgebrochen. Nikki fühlte ihre Ahnung bestätigt und sprach den Fremden sofort an. „Terranisches Fahrzeug TABATINGA an Raumschiff unbekannter Herkunft. Du befindest dich in einem System, das von Terra beansprucht wird." Angesichts des Umstands, daß die Siedlung der Wissenschaftler auf der Erde nicht einmal bekannt war, mußte diese Äußerung als glatte Lüge klassifiziert werden. „Identifiziere dich und gib den Zweck deines Besuches an."
    Es entstand ein Bildfeld. Das Gesicht eines Linguiden, behaart bis auf die Augen- und Mundpartie, wurde sichtbar. „Linguidisches Raumschiff TARA-SU an TABATINGA", sagte er mit freundlichem Lächeln. „Der Kommandant spricht. Mein Name ist Kainon Nurav. Falls ich dich erschreckt habe, bitte ich dich um Verzeihung. Mein Schiff tauchte zu einer Orientierungsphase aus dem Hyperraum auf. Es ist, das weiß ich, ein unglaublicher Zufall, daß wir in unmittelbarer Nähe einer Sonne und ihrer Planeten materialisierten. Aber laß mich dir versichern, daß wir hier überhaupt keine Absicht verfolgen. Wir sind auf dem Weg in den Halo und werden in wenigen Sekunden wieder verschwunden sein."
    Seine Freundlichkeit war überwältigend. Nikki Frickel fühlte sich entwaffnet. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als zu sagen: „Es tut mir leid, daß ich dich so schroff angesprochen habe, Kainon Nurav. Es sind Ungewisse Zeiten - in diesem Abschnitt der Milchstraße. Man kann nicht vorsichtig genug sein."
    „Ich weiß", nickte der Linguide, immer noch lächelnd. „Ich wünsche dir und deiner Mannschaft gute Fahrt", sagte Nikki. „Ich danke dir", antwortete Kainon Nurav. „Und falls du selbst irgendwohin unterwegs bist, wünsche ich dir dasselbe."
    Nach diesen Worten wurde die Verbindung unterbrochen. Nikki Frickel starrte nachdenklich vor sich hin. Als sie schließlich aufsah, bemerkte sie Loydel Shvartz, der neben ihr an der Konsole saß und auf merkwürdige Art vor sich hin grinste. „Was kommt dir so lustig vor?" fuhr Nikki ihn an. „Hast du dir schon mal ausgerechnet, wie groß die Chancen sind, daß ein Raumschiff, das wahllos aus dem Hyperraum auftaucht, in unmittelbarer Nähe einer Sonne materialisiert?" fragte Loydel. „Nein. Du vielleicht?"
    „Nicht besonders genau, nur mal so überschlagen", antwortete Loydel Shvartz gelassen. „Eins zu zehn Millionen, würde ich sagen."
    Nikki Frickel reagierte zunächst nicht. Sie wirkte noch nachdenklicher als zuvor. „Du glaubst also nicht, daß es ein Zufall war?" sagte sie. „Es fiele mir schwer, das zu glauben", sagte Loydel Shvartz vorsichtig.
    Der Servo des Orters gab ein fiependes Geräusch von sich. Das linguidische Raumschiff war aus dem

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