Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
als einzigen Weg zur Auffindung Wanderers verlassen. Die Idee war, die Nakken auf irgendeine Art und Weise mit dem Kontrollfunknetz zu koppeln. Wir haben das schon einmal gemacht, erinnerst du dich noch?"
    „Beim Einsatz des Netzes gegen die Cantaro", nickte Julian Tifflor. „Die Frage war wohl rhetorisch. Wer könnte so etwas vergessen! Aber damals war das Zentralplasma beteiligt."
    „Damals ging es um eine andere Aufgabe", sagte Rhodan. „Es war eine wesentlich kompliziertere Sache, das Kontrollfunknetz so umzufunktionieren, daß es unter den Cantaro Lethargie verbreitete. Hier haben wir es einzig und allein mit dem Problem der Ortung zu tun."
    „Vielleicht hast du recht", meinte Tifflor. „Die Idee hört sich brauchbar an. Ob sie aber auch ..."
    Weiter kam er nicht. Der Interkom meldete sich mit hellem, durchdringendem Piepsen. Perry Rhodan war zwar Privatmann, aber das Kommunikationssystem seines Hauses am Ufer des Goshun-Sees hatte Verbindung mit sämtlichen galaktischen Informationsmitteln. „Hyperfunkspruch von der TABATINGA", sagte eine synthetische Stimme, „Her damit!" forderte Perry Rhodan.
    Nikki Frickels Stimme füllte den Raum. Eine Bildübertragung gab es nicht. Die TABATINGA war weit über 30000 Lichtjahre von der Erde entfernt. „Wir haben die LORETO verloren, mit Mann und Maus. Achtzehn Raumschiffe, Herkunft und Identität unbekannt, donnerten plötzlich aus dem Hyperraum hervor und eröffneten ohne Warnung das Feuer. Die LORETO hatte keine Überlebenschance. Die Angreifer zogen sich sofort wieder ins Fünf-D zurück. Eine Verfolgung war nicht möglich.
    Was ich jetzt noch zu sagen habe, ist meine private Theorie. Über die Ereignisse auf Quorda habe ich bereits berichtet. Meiner Ansicht nach ist da jemand, der uns daran hindern will, das cantarische Kontrollfunknetz auf Orterfunktion umzustellen. Wahrscheinlich liegt ihm daran, daß wir ES nicht finden. Als wir von Quorda starteten, begegnete uns am Rand des Kymran-Systems ein linguidisches Raumschiff, das angeblich während einer Orientierungsphase rein zufallig in der Nähe der Sonne Kymran materialisiert war. Wer das glauben will, der soll sich meinetwegen die Hosen mit der Beißzange anziehen. Für mich liegen die Dinge klar.
    Wir haben es mit den Linguiden zu tun. Sie sind es, die uns daran hindern wollen, ES zu finden. Aber wie gesagt: Das ist meine eigene Hypothese. Beweise habe ich nicht."
    Die Sendung brach ab. Perry Rhodan sah Julian Tifflor auffordernd an. „Was hältst du davon?" fragte er.
    Tifflor zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich habe mit den Linguiden wenig Erfahrung. Sind sie wirklich so hinterhältige Gesellen?"
    „Das ist es eben: Sie sind es nicht!" Rhodans Stimme hörte man an, daß er mit voller Überzeugung sprach. „Sie sind ein friedliches Volk, das eine ungewöhnliche Begabung besitzt, Frieden überall da zu verbreiten, wo bisher Streit geherrscht hat. Nikkis Theorie ist falsch. Nie im Leben würden die Linguiden ein Raumschiff heimtückisch überfallen, geschweige denn es mitsamt Besatzung vernichten."
    „Könnte es vielleicht sein, daß wir uns in ihnen getäuscht haben?" fragte Tifflor. „Ich meine, Nikki Frickel ist keine, die voreilige Urteile fällt."
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Ich wette meinen guten Ruf - falls ich überhaupt einen habe - darauf, daß Nikki sich täuscht", sagte er. „Es waren nicht die Linguiden, die gegen die LORETO vorgingen. Gib mir noch ein paar Stunden Zeit. Ich habe einen Verdacht. Aber bevor ich ihn zur Sprache bringe, brauche ich mehr Daten."
     
    *
     
    Das Projekt ging zügig voran. Die Termine, wie sie von der ursprünglichen Planung vorgesehen waren, würden wahrscheinlich um Monate unterschritten werden. Das Unternehmen verlief erstaunlich reibungslos, mit einem Minimum an Komplikationen. Ortungsergebnisse wurden freilich vorerst noch nicht erzielt.
    Wanderer hielt sich weiterhin verborgen.
    Perry Rhodan ließ mehr Zeit verstreichen als die paar Stunden, die er sich von Julian Tifflor erbeten hatte. Er wartete Tage, bis er seiner Sache sicher war. Dann rief er seine engsten Freunde zu einer Besprechung.
    Reginald Bull war anwesend, Julian Tifflor ebenso, dazu Homer G. Adams. „Wir haben eine eigenartige Situation hier", begann Rhodan. „Mir liegen Meldungen von mehreren hundert Teilabschnitten des Projekts vor. Nirgendwo gibt es Probleme. Überall verlaufen die Arbeiten nach Plan."
    „Überall außer im Techma-Sektor", sagte Homer G. Adams.

Weitere Kostenlose Bücher