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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terraner käme heutzutage auf die Idee, sich selbst in die Luft zu sprengen, nur weil er Gefahr läuft, entdeckt zu werden."
    Nikki Frickel schwieg längere Zeit. „Vielleicht hast du recht", sagte sie. „Mir ist der Gedanke auch schon gekommen, daß wir es mit völlig Unbekannten zu tun haben könnten. Aber vorläufig entlasse ich die Linguiden noch nicht aus meinem Verdacht. Sie sind friedfertig, meinst du. Aber das könnte Tarnung sein. Atlan zum Beispiel traut ihnen nicht über den Weg. Über die Linguiden werden wir noch viel lernen müssen, bis wir endgültig wissen, wer sie eigentlich sind."
    Auch Ruddy McInerny wirkte nachdenklich. „Ich habe einen Hinweis, der meine Hypothese unterstützt", erklärte er nach einer Weile. „Beachte das Wort Hinweis. Es ist auf keinen Fall ein Beweis."
    „Mach’s nicht so spannend", spottete Nikki Frickel. „Wir haben das Material untersucht, aus dem die Gerätefragmente bestehen", antwortete McInerny. „Wir haben eine Isotopenanalyse vorgenommen. Du weißt, daß die isotopische Zusammensetzung der chemischen Elemente überall in der Milchstraße gleich ist."
    „Weiß ich", nickte Nikki. „Also gut. Im Material der fremden Geräte haben wir eine deutliche Abweichung von der Standard-Isotopenkomposition der Milchstraße gefunden."
    „Womit du darauf hinausmöchtest, daß die Geräte samt den Fremden, die sie benützt haben, nicht aus unserer Galaxis stammen", lächelte Nikki. „Genau das."
    „Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, daß womöglich auch die Linguiden aus einer anderen Galaxis stammen? Daß vielleicht ihre Niederlassung in der Milchstraße nur eine vorgeschobene Kolonie ist?"
    „Du läßt dich von deinem Verdacht gegen die Linguiden nicht abbringen", klagte Ruddy McInerny. „Vorläufig nicht", bestätigte Nikki.
    Dann stand sie auf. „Ich kann hier nichts mehr ausrichten", fuhr sie fort. „Terra hat dreiundzwanzig Schiffe geschickt, die in der Nähe des Ortes, an dem die LORETO abgeschossen wurde, nach Spuren der Unbekannten suchen. Die TABATINGA wird nicht mehr gebraucht."
    „Was sind deine Pläne?" erkundigte sich McInerny. „Wir kehren zur Erde zurück. Ich möchte die Materialuntersuchung, von der du eben gesprochen hast, wiederholen lassen. Dazu brauche ich ein Labor, das besser ausgestattet ist als unser kleines Labor an Bord meines Schiffes."
    „Du wirst dieselben Ergebnisse erzielen wie wir", meinte Ruddy McInerny. „Dessen bin ich sicher", antwortete Nikki Frickel. „Aber auf der Erde steht mir Referenzmaterial zur Verfügung, mit dem sich womöglich feststellen läßt, welches die fremde Galaxis ist, aus der das Material stammt."
     
    *
     
    „Nachrichten von der BILBAO?" fragte Reginald Bull so beiläufig, als wolle er sich auf die übliche höfliche, aber unverbindliche Weise nach Perry Rhodans Wohlbefinden erkundigen. „Ja", antwortete Rhodan. „Aber nichts mit Gehalt. Von den Unbekannten ist keine Spur gefunden worden. Sie sind verschwunden, ohne eine Fährte zu hinterlassen. Die TABATINGA ist auf dem Heimweg.
    Nikki Frickel hat uns vor dem Start von Quorda die Orterdaten übermittelt, die von ihrem Schiff kurz vor der Vernichtung der LORETO aufgezeichnet wurden. Daraus läßt sich ein Kursvektor ermitteln, aber leider nur mit unzureichender Genauigkeit. Wir schossen ins Blaue hinein, wenn wir versuchten, die Fremden anhand des Vektors zu finden."
    Ein freudloses Grinsen erschien auf Reginald Bulls Gesicht. „Sag mir doch eines", bat er. „Zielt der Kursvektor vielleicht in Richtung Eastside?"
    „In den Bereich der Linguiden? Nein, nein, mein Freund. Er führt im Gegenteil fast senkrecht zur Hauptebene der Milchstraße in den Halo hinaus."
    „Könnte ein Täuschungsmanöver sein", brummte Bull. „Es ist nicht unvernünftig, die Linguiden zu verdächtigen", sagte Perry Rhodan ernst. „Aber wenn man sich allzu starr an diesen Verdacht klammert, übersieht man vielleicht andere Möglichkeiten der Erklärung. Man muß einen offenen Sinn bewahren."
    Bulls Grinsen wurde nun freundlicher. „Ich gebe mir Mühe", versprach er. „Wie entwickelt sich die Sache weiter?"
    „Ich hege nach wie vor die Vermutung, daß von den Tausenden von Schiffen, die mit der Reaktivierung des Kontrollfunknetzes beschäftigt sind, ausgerechnet die LORETO nur deswegen angegriffen wurde, weil sie die beste Chance hatte, Wanderer zu finden. Ich habe die BILBAO und ihren Verband beauftragt, die Gegend mit allen zur Verfügung stehenden technischen

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