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1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht viel für einen roten Riesen, denn ihre Durchmesser lagen zwischen dem Zehn- und dem mehr als Tausendfachen von Sol.
    Danach wandte Gesil den Kopf und blickte zurück - und wußte, warum das Muschelschiff kurz vor dem Ende der letzten Überlichtetappe durchgeschüttelt worden war.
    Die rote Riesensonne befand sich nämlich in einem Hohlraum innerhalb einer Dunkelwolke, und wenn solche Materieballungen dicht genug waten, bildeten sich in ihnen Strukturen, in denen hyperenergetische Prozesse abliefen. Die Dunkelwolke Provcon-Faust in der Milchstraße war ein Beispiel dafür - allerdings ein extremes, für das es außer den natürlichen Gründen noch andere Ursachen gab.
    Erneut sah die Frau nach vorn. Doch die Strahlung des Riesen war so stark, daß sie mit bloßem Auge nicht erkennen konnte, ob er sich tatsächlich innerhalb einer geschlossenen Dunkelwolke befand. Gesil nahm es jedoch als sicher an, denn nur an solchen oder ähnlichen versteckten Orten konnten die Topar sicher sein, daß ihre Basiswelten nicht entdeckt und vernichtet wurden, „Die Dunkelwolke heißt Kirri-Kirri", erklärte Per-E-Kit. „Der rote Riese ist Kaligao. Da seine Schwerebeschleunigung in den äußeren Schichten relativ gering ist, gibt er mit seinem Sonnenwind ständig Materie an die Dunkelwolke ab und heizt auch die hyperenergetischen Prozesse in den betreffenden Strukturen auf."
    „Ein ungemütlicher Zeitgenosse", bemerkte Gesil. „Ich möchte nicht auf einem seiner Planeten leben. Talintan? ist doch ein Planet von Kaligao? Natürlich, sonst wären wir nicht hierher geflogen."
    „Ja und nein", antwortete der Kommandant. „Eigentlich besitzt Kaligao nur einen Planeten, einen Riesen mit knapp 160000 Kilometer Äquatordurchmesser."
    Also mehr als zwölfmal größer als der der Erde! dachte Gesil. „Hoa, so heißt der Riese, besitzt keine Monde", fuhr Per-E-Kit fort. „Dafür hat er vor vielen Millionen Jahren einen vagabundierenden Planeten eingefangen: Talintan."
    Er mußte wohl Gesils skeptische Miene registriert und richtig gedeutet haben, denn er fügte schnell hinzu: „Ich weiß, es ist ein kleines Wunder, daß sich auf einer Welt wie Talintan das alte, für lange Zeiträume eingefrorene Leben teilweise regenerieren konnte, aber es ist eine Tatsache.
    Zusätzlich bildeten sich neue Lebensformen. Heute hat Talintan eine zwar artenarme, aber brauchbare Vegetation und eine harmlose Tierwelt."
    „Was ist mit den Protuberanzen und Sternwinden des roten Riesen?" wollte Gesil wissen. „Sie müssen auf einem kleinen Planeten doch verheerende Schäden anrichten."
    Der Kontide gab eine Reihe glucksender Laute von sich. Vermutlich das Äquivalent menschlichen Lachens. „Er steht gewissermaßen unter der Schirmherrschaft des Riesenplaneten", erklärte er danach. „Hoa hat ein so weitgespanntes und starkes Magnetfeld, daß Talintan darin vor allen schädlichen Einflüssen Kaligoas geschützt ist. Dort kommen die beiden ungleichen Brüder übrigens!"
    Er hatte ein tentakelförmiges Pseudopodium ausgestreckt und deutete damit auf die Backbordseite der Holoflachen. „Ausschnittvergrößerung!" befahl er dem Bordsyntron.
    In einer der Flächen, auf der noch ein hauchdünner Rand des roten Sonnenriesen zu sehen war, tauchte das Abbild eines mächtigen Planeten auf, dessen Oberfläche von rötlichen, gelblichen und weißen Streifen bedeckt war.
    Größer als der solare Jupiter! konstatierte Gesil.
    Dann entdeckte sie vor dem Leib des Planetengiganten eine winzig wirkende, bläulich weiße Kugel.
    Bei allen Materiesenken! durchfuhr es sie. Wenn das Talintan ist, dann gibt es wirklich noch Wunder im Universum. Allerdings logisch mit den Naturgesetzen erklärbare Wunder, denn Zauberei kennt der Kosmos nicht.
    Ein lautes Räuspern riß sie aus ihren Betrachtungen.
    Als sie den Kopf wandte, sah sie Stalker in herausfordernder Pose vor Per-E-Kit stehen. „Unsere Wege trennen sich hier", erklärte der ehemalige Sotho mit einer Bestimmtheit, die keine Diskussion zuließ. „Von nun an bist du allein Gesils Beschützer und Berater. Mit deiner Hilfe wird sie sich näher an den Bewahrer von Truillau herantasten können. Ich verlasse mich auf dich, mein Freund."
    „Das kannst du, Stalker", gluckste der Kontide. Es klang gerührt. „Ich weiß", sagte Stalker mit dem Ausdruck tiefsten Vertrauens. „Du wirst also eine Fähre von Talintan anfordern - und da du einen hohen Rang bei den Topar einnimmst, auch erhalten. Mit ihr werden Gesil und du auf

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