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1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Planeten landen. Vorher magst du dich von der Besatzung der SHARN-Y-YAAK verabschieden, wenn dir danach zumute ist."
    „Du fliegst mit der SHARN-Y-YAAK weiter?" fragte Per-E-Kit mit extrem hoher Stimme. „Das gehört zu unsere Vereinbarung, die wir trafen, nachdem ich euch davon überzeugt hatte, daß euer ursprünglicher Plan, Assu-Letel nachzujagen und sich mit ihm gegen den Bewahrer von Truillau zu verbünden, euer Verderb gewesen wäre, weil der Fürst des Hexameron absolut gewissenlos war und euch im Kampf gegen den Bewahrer verheizt hätte", stellte Stalker trocken fest. „Das wird nicht angefochten", beeilte Per-E-Kit sich zu versichern. „Die SHARN-Y-YAAK gehört ab sofort dir. Es kam nur so plötzlich für mich, weil ich angenommen hatte, du würdest bei Gesil bleiben, bis ihre Mission abgeschlossen ist."
    „Das würde ich gern tun", erwiderte Stalker bedauernd. „Leider warten auf mich andere, unaufschiebbare Aufgaben."
    Er wandte sich zu Gesil um und sagte bewegt - und wahrscheinlich nur gespielt: „Ich habe viel Mühe und Zeit dafür geopfert, Per-E-Kit dazu zu bewegen, mit mir zur Milchstraße zu fliegen und Kontakt mit dir aufzunehmen. Das war nicht leicht, denn wir mußten Umwege nehmen und mit Verschleierungstaktiken arbeiten, als wir merkten, daß Assu-Letel hinter dir her war. Aber wir schafften es. Jetzt bist du in Truillau - und in Per-E-Kit hast du einen tüchtigen Helfer und Schutzengel. Mit ihm könntest du dein Ziel erreichen und, wer weiß, vielleicht ist es mir möglich, dir in der Endphase beizustehen."
    Gesil musterte den ehemaligen Sotho mit ausdrucksloser Miene. Bei Stalker wußte man nie, woran man wirklich war. Wenn er als edler Ritter auftrat, entwickelte er einen unwiderstehlichen Charme. Allerdings nur unwiderstehlich für Intelligenzen, die seine Intrigensucht noch nicht kannten.
    Dieser einstige Ewige Krieger ging niemals den geraden Weg. Das hatte er zuletzt wieder bei der Kontaktaufnahme mit Gesil bewiesen. Die abenteuerlichen und teilweise skurrilen Umwege waren gewiß nicht nur aus objektiven Zwängen heraus erfolgt.
    Gesil glaubte nicht daran, daß Stalker diese aufwendige Operation aus Sympathie ihr gegenüber durchgezogen hatte. Wahrscheinlich verfolgte er dabei ganz massive egoistische Ziele. Andererseits hatte es bei ihm niemals schurkische Aktivitäten gegeben; sein Handeln der Menschheit gegenüber war sogar oftmals von etwas wie sentimentaler Verbundenheit geprägt gewesen.
    Und immerhin hatte er sie, Gesil, schließlich auf die Spur von Monos' Vater gebracht - und dadurch näher an ihr Hauptziel, ES zu finden und dazu zu bringen, daß er sein Unrecht wiedergutmachte.
    Impulsiv strikte sie die Hand aus. „Ich danke dir, Stalker", sagte sie aufrichtig.
    Sein Blick wurde so treuherzig wie der eines Hundes. Er mußte eben immer und ewig übertreiben. Seine Wirbel verdrehten sich grotesk, als er sich galant verbeugte, die dargebotene Hand ergriff, an seine Mundpartie führte und einen Handkuß andeutete.
    Als er sich wieder aufrichtete, drückte er in typischer Stalker-Manier seine Hüfte nach vorn, während sein Gesicht den Ausdruck eines Hauchs von Melancholie zeigte. „Es ist mir ernst mit meinem Bemühen, dir und deinem Mann zu helfen, Gesil", erklärte er mit tiefer, leicht vibrierender Stimme. „Unsere Schicksale sind nämlich stärker miteinander verwoben, als du ahnst - und auf meine Weise bin ich vielleicht mehr Mensch, als du je für möglich halten wirst. Alles Glück auf den Weg, Gesil!"
    „Auch für dich alles Glück auf den Weg, Stalker!" erwiderte Gesil - und stellte verwundert fest, daß ihre Rührung diesmal echt war.
     
    4.
     
    „... Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller. An den Ort, da sie herfließen, fließen sie wieder hin ..."
     
    *
     
    Der Wind sang in den Glastürmen wie in Äolsharfen. Überall ragten diese kristallklaren Türme aus dem schwarzen, wie poliert glänzenden und völlig ebenen Boden. Silbrig schimmernde Trennfugen teilten den Boden in große Quadrate ein. Über allem aber spannte sich ein ewig gleicher bernsteinfarbener Himmel.
    Ewig gleich? Nein, eine gewisse Veränderung gab es doch. Jeden Morgen tauchte die kleine blaue Sonne Kryptharim Osten über den Horizont, zog tagsüber am bernsteinfarbenen Himmel von Ma-Nu-The ihre Bahn und versank jeden Abend im Westen unter die Horizontlinie. Tag für Tag. Nachts wurde es dennoch nicht völlig dunkel, denn da leuchteten die zahllosen Glastürme in

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