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1528 - Metamorphosen des Geistes

Titel: 1528 - Metamorphosen des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sogar selbst die Tür. „Wie willst du da draußen einen einzelnen Punamer finden?" fragte Dancing Tree, als Ivy verschwunden war. „Er wird schon noch kommen. Er hat sicher eine Auseinandersetzung mit seinem Rivalen an der Nordgrenze.
    Das geht ja schon seit einer ganzen Weile so."
    Lena Grispin sah sich suchend um, denn wie immer bei solchen Fragen fühlte sie sich genötigt, auch Darns Meinung anzuhören, obwohl sie eigentlich keinen großen Wert darauf legte.
    Aber Darn war nirgends zu sehen.
    Natürlich hatte das nichts zu bedeuten. Dies hier war schließlich kein Morgenappell, bei dem sich jedes Mitglied der Forschungsgruppe einzufinden hatte.
    Aber es war ungewöhnlich. Normalerweise achtete Darn sorgfaltig darauf, bei der morgendlichen Abfütterung der Sippe anwesend zu sein. Er war ein sehr ehrgeiziger Mann, der jede Gelegenheit nutzte, um sich und seine Fähigkeiten ins rechte Licht zu rücken.
    Die Punamer trieben es an diesem Morgen besonders schlimm.
    Normalerweise dauerte der Krawall nur wenige Minuten, und es waren nie alle Punamer gleichzeitig daran beteiligt. Das hatte gute Gründe: Mindestens die Hälfte der ganzen Bande war jeweils damit beschäftigt, sich vor Xan in Sicherheit zu bringen, und die andere Hälfte wagte es nicht, sich in Gegenwart des Paschas allzu wild zu gebärden.
    Xan mochte das nämlich nicht. Seiner Meinung nach hatte nur ein einziger Punamer in seiner Sippe das Recht, mit zornigem Gebrüll durch die Gegend zu rasen und wild um sich zu schlagen: Das war er selbst.
    Aber er war noch immer nicht eingetroffen, und vor allem die jungen Männer seiner Sippe nutzten die Gelegenheit weidlich aus.
    Wenn Xan dabei war, mußten sie am Rand der Lichtung warten, bis er sich ausgetobt hatte, und selbst wenn er sie dann herankommen ließ, taten sie gut daran, sich möglichst unauffällig zu verhalten. Vor allem hatten sie sich nicht in die Nähe der weiblichen Punamer zu wagen. Unter Umständen genügte ein einziger Schritt in die falsche Richtung, und schon wurden sie von Xan so gründlich verprügelt, daß sie tagelang keinen Mucks mehr von sich zu geben wagten.
    Xan war ein sehr beeindruckender Bursche. Er war gut zweieinhalb Meter groß, ein Koloß mit eisenharten Muskeln, rekbar, unberechenbar und launisch.
    Und er war gefährlich. Im allgemeinen achtete er darauf, daß er kein Mitglied seiner Sippe ernsthaft verletzte.
    Aber vor knapp zwei Wochen hatte er hier auf der Lichtung, vor den Augen der Forscher, einen Artgenossen erschlagen. Mit einem einzigen Faustschlag hatte er den Schädel eines jungen männlichen Punamers zertrümmert.
    Selbst mit dem größten Wohlwollen konnte man Xan nicht als einen zwar strengen, aber wohlwollenden Patriarchen bezeichnen. Er war ein echter Wüterich, und von Familiensinn und ähnlichen Dingen konnte bei ihm auch keine Rede sein. Selbst seine eigenen Sprößlinge bekamen seine Wut zu spüren.
    Wenn ein Kind ihn im Schlaf störte, dann drehte er völlig durch. Das Kind kam im allgemeinen mit dem Schrecken davon, denn es sauste instinktiv beim ersten Anzeichen der Gefahr auf den nächstbesten Baum. Xan war langsamer und vor allen Dingen schwerer, und bis in die Wipfelregion durfte er sich wegen seines Gewichts nicht wagen. Weil er das wußte, versuchte er es meistens gar nicht erst. Statt dessen verprügelte er den erstbesten Erwachsenen, der das Pech hatte, ihm bei einer solchen Gelegenheit über den Weg zu laufen.
    Aber obwohl Xan wirklich ein recht unangenehmer Zeitgenosse war, hatte Lena Grispin aus irgendeinem Grund einen Narren an ihm gefressen.
    Sie mühte sich geduldig mit ihm ab, reservierte die besten Leckerbissen für ihn und nutzte konsequent jede Gelegenheit, sich bei ihm einzuschmeicheln - nur um ihm dann, wenn er endlich ein halbwegs freundliches Gesicht machte, eine der verschiedenen Requisiten unter die Nase zu halten, mit deren Hilfe Darn die Intelligenz und die Lernfähigkeit der Punamer testen und fördern wollte.
    Woraufhin Xan jedesmal sehr eindrucksvoll bewies, daß seine Muskeln seinem Gehirn gegenüber einen deutlichen Entwicklungsvorsprung hatten: Er pflegte auf der Stelle in wilde Wut zu verfallen und alles zu zertrümmern, was sich zufällig in seiner Reichweite befand.
    Es war fast ein Wunder, daß er Lena noch bei keiner dieser Gelegenheiten verletzt oder gar getötet hatte.
    Noch viel heftiger reagierte er allerdings, wenn er irgendwelche medizinischen Gerätschaften zu Gesicht bekam. Xan hatte den Forschern noch niemals

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